MÄRKTE EUROPA/DAX mit neuem Rekordhoch - Klassische Branchen gesucht
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FRANKFURT (Dow Jones) - Mit erneuten Aufschlägen sind Europas Börsen am Freitag in den Handel gestartet. Der DAX legt um 0,6 Prozent zu auf 17.145 Punkte und hat bei 17.148 Punkten ein neues Rekordhoch markiert. Der Euro-Stoxx-50 verbessert sich um 0,6 Prozent auf 4.772 Punkte.
Kurstreiber sind nach wie vor gute Nachrichten von der Berichtssaison. Sie läuft auf beiden Seiten des Atlantiks sehr gut. Allerdings könnten die neuen Hochs auch mit dem kleinen Verfalltag zusammenhängen, geben Händler zu bedenken. Hier gebe es Eindeckungsbedarf vom Optionsmarkt, der aber bereits am Montag wieder in sich zusammenfallen werde.
Zeichen für möglichen Druck kommt weiter von den US-Zinsen auf die Anleihekurse und damit auf den Spielraum für Aktienbewertungen. Starke US-Konjunkturdaten zusätzlich zur höheren Inflation hatten am Vortag erneut untermauert, dass es wenig Gründe für rasche US-Zinssenkungen gibt. Entsprechend sprangen die US-Renditen nach oben, die Rendite zehnjähriger US-Anleihen liegt aktuell bei 4,27 Prozent. Auch die deutschen Anleihekurse fallen weiter.
Kurstreiber der Aktien in Europa sind daher klassische Industrien, die wenig zinsabhängig sind, sondern von der Konjunktur getrieben werden. Ganz vorne mit 1,4 Prozent Plus stehen die Rohstoffwerte, bei Öl- und Autoaktien geht es um bis zu 1,2 Prozent nach oben.
Fokus weiter auf US-Wirtschafts- und Inflationsdaten
Steigende Renditen belasten vor allem die Technologie-Werte. An der Wall Street zeigte sich am Vorabend daher keine Fortsetzung der Erholungsrally. Microsoft und Apple verloren leicht, Nvidia und die Google-Mutter Alphabet jedoch bis zu 2,2 Prozent. Eine Korrektur der US-Techwerte würde Europa überproportional belasten, heißt es im Handel.
Im Marktfokus am Freitag stehen daher vor allem neue US-Inflationsdaten: Am Nachmittag werden die Erzeugerpreise (PPI) für Januar vorgelegt. Erwartet wird sowohl bei der Gesamtrate als auch der Kernrate ex Nahrung und Energie nur ein Anstieg um 0,1 Prozent.
Weiter positive Berichtssaison
Bei den Unternehmenszahlen überrascht weiter die Autoindustrie. Nun hat auch Hella gute Ergebnisse vorgelegt, nachdem im Wochenverlauf schon Stellantis, Renault und Michelin die Märkte überzeugt hatten. Hella geben mit Gewinnmitnahmen 2,1 Prozent ab. Für VW und Mercedes geht es jedoch um bis zu 0,9 Prozent nach oben, bei BMW um 0,8 Prozent. Autozulieferer Valeo steigen um 2,9 Prozent und Forvia um 3,7 Prozent, Continental im DAX um 1,5 Prozent.
In der Schweiz gibt es gute Zahlen vom Rückversicherer Swiss Re. Die Rückstellungen für Sachschäden waren deutlich höher als der tatsächliche Auszahlungsbedarf. Die Aktien geben aber 2 Prozent ab; die Analysten der Citi stört, dass der Nettogewinn rund 6 Prozent unter Erwartung lag. Die Aktien büßen dennoch 1,4 Prozent ein.
Genau wie bei Deutsche Börse läuft auch das Geschäft beim Börsenbetreiber Euronext gut. Gewinn und Umsatz lagen einen Tick über der Erwartung. Die Aktien hatten bereits von starken Deutsche-Börse-Zahlen profitiert und korrigieren nun um 0,5 Prozent.
Weiter nach oben gehen dürfte es im Verlauf es mit den Rüstungswerten wie Rheinmetall, Hensoldt und Renk mit dem Beginn der Münchener Sicherheitskonferenz. Sie habe schon öfters als Podium für Investionsentscheidungen gedient, heißt es. So steigen Rheinmetall um 0,8 Prozent auf ein neues Allzeithoch, Hensoldt und Renk korrigieren zunächst nach ihrer scharfen Kursrally.
Einen Kurseinbruch von 8,9 Prozent erleiden PSI Software, die Opfer eines Cyberangriffs geworden sind. "Die Vorfälle häufen sich, was beunruhigend ist", so ein Aktienhändler. Erst diese Woche habe es eine Attacke auf Varta gegeben, auch deren Aktie gingen in der Folge auf Tauchstation. Ein solcher Angriff sei in der Regel mit Kosten verbunden, schlimmstenfalls mit einem Reputationsschaden. Sorgen macht vor allem, dass PSI als Kernunternehmen bei Steuerungssoftware für Versorger gilt.
In der Schweiz fällt Software-Unternehmen Temenos um weitere 4,6 Prozent, obwohl Analysten wie Jefferies ihre Bilanzpraktiken als "branchenüblich" bezeichnen. Zuvor hatte der Shortseller Hindenburg Research Stimmung gegen das Unternehmen gemacht.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.771,97 +0,6% 28,80 +5,5% Stoxx-50 4.255,30 +0,4% 17,01 +4,0% DAX 17.144,79 +0,6% 98,10 +2,4% MDAX 26.242,01 +0,7% 184,82 -3,3% TecDAX 3.408,77 +0,7% 22,15 +2,1% SDAX 13.934,38 +0,8% 106,72 -0,2% FTSE 7.653,77 +0,7% 56,24 -2,1% CAC 7.790,38 +0,6% 46,96 +3,3% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,38 +0,02 -0,19 US-Zehnjahresrendite 4,27 +0,04 +0,39 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:49 Uhr Do, 17:16 % YTD EUR/USD 1,0767 -0,1% 1,0763 1,0757 -2,5% EUR/JPY 161,74 +0,2% 161,67 161,58 +3,9% EUR/CHF 0,9488 +0,1% 0,9483 0,9473 +2,3% EUR/GBP 0,8557 +0,1% 0,8547 0,8550 -1,4% USD/JPY 150,25 +0,2% 150,22 150,20 +6,7% GBP/USD 1,2581 -0,2% 1,2591 1,2581 -1,1% USD/CNH (Offshore) 7,2208 +0,0% 7,2198 7,2194 +1,4% Bitcoin BTC/USD 51.865,62 +0,3% 51.849,87 51.859,04 +19,1% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 77,87 78,03 -0,2% -0,16 +7,9% Brent/ICE 82,59 82,86 -0,3% -0,27 +7,4% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 25,2 24,98 +0,9% +0,22 -22,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.004,96 2.004,41 +0,0% +0,56 -2,8% Silber (Spot) 22,99 22,98 +0,1% +0,01 -3,3% Platin (Spot) 899,53 900,50 -0,1% -0,98 -9,3% Kupfer-Future 3,79 3,76 +0,7% +0,03 -2,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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