MÄRKTE EUROPA/DAX kann Rekordhoch vor Nvidia-Zahlen nicht halten
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DOW JONES--Der europäische Aktienmarkt hat am Mittwoch Verluste verzeichnet. Im Handel war von Zurückhaltung im Vorfeld der Bekanntgabe der mit Spannung erwarteten Zahlen von Nvidia am Abend die Rede. Diese haben das Zeug, die Börsen stärker in die eine oder andere Richtung zu treiben. Auch ein Bericht der "FT" über einen vorzeitigen möglichen Rücktritt von EZB-Präsidentin Christine Lagarde drückte etwas auf die Stimmung. "Sollten sich (die Gerüchte) bewahrheiten, kämen auch die bislang fest eingeplanten Zinssenkungen für das restliche Jahr auf den Prüfstand", hieß es bei CMC. Die Europäische Zentralbank (EZB) erklärte derweil, dass Lagarde "entschlossen" ist, ihren Posten bis zum Ende ihrer Amtszeit Ende 2027 zu bekleiden.
Der DAX gab um 0,8 Prozent auf 24.038 Punkte nach, nachdem er am Vormittag bei 24.326 Punkten noch ein neues Rekordhoch erreicht hatte. Der Euro-Stoxx-50 verlor 0,7 Prozent auf 5.378 Punkte. Der Euro geriet am Nachmittag unter Druck und notierte zu Börsenschluss bei 1,1285 Dollar, möglicherweise auch im Zusammenhang mit den Spekulationen um Lagarde. Am Anleihemarkt ging es mit den Renditen tendenziell leicht nach oben.
Bei Nvidia gehen Anleger bullisch in die Zahlen. "Damit besteht Enttäuschungspotenzial", warnte ein Händler. Analysten erwarten, dass die Gewinne des KI-Chipherstellers im ersten Quartal etwa 20 Prozent über Vorjahr lagen. Die spannende Frage ist, ob und wie die Exportbeschränkungen und Zölle die Mittelfristprognosen beeinträchtigen.
Rüstungsaktien nicht zu bremsen
Erneut kräftig aufwärts ging es bei den Aktien der Rüstungsbranche vor dem baldigen Nato-Gipfel. Händler sahen dahinter die Aufhebung von Reichweitenbeschränkungen für den Einsatz von an die Ukraine gelieferten Waffen, was das Risiko einer Eskalation des Krieges in sich berge. Dazu kam der zuletzt verschärfte Tonfall zwischen den USA und Russland. Rheinmetall stiegen um 0,5 Prozent, zusätzlich gestützt davon, dass die UBS das Kursziel auf 2.200 von 1.840 Euro angehoben hat. Dazu stützte die Aussicht auf Aufnahme in den Euro-Stoxx-50-Index. Auch wird über die Möglichkeit eines Aktien-Splits bei Rheinmetall sinniert. Hensoldt stiegen trotz eines Dividendenabschlags von 0,50 Euro um 3,9 Prozent. Für Renk ging es 4,9 Prozent nach oben. Leonardo verteuerten sich um 1,9 Prozent.
Geteilter Meinung waren Marktteilnehmer zu den Zahlen der Baumarktkette Kingfisher. Während Analysten überwiegend die robusten Zahlen im ersten Quartal lobten, störten sich kurzfristigere Trader am konservativen und daher auch nicht erhöhten Ausblick. Entsprechend fielen die Aktien um 3,6 Prozent. "Generell macht man sich Sorgen über steigende Bau- und Lebenshaltungskosten", sagte ein Händler. Das zeigte sich auch im Minus von 2,5 Prozent bei Heidelberg Materials - auch der zuversichtliche Kapitalmarkttag konnte kein Freudenfeuerwerk zünden.
Prosieben (-1,3%) lud am Berichtstag zur Hauptversammlung ein. Der scheidende Aufsichtsratschef Andreas Wiele hat den Großaktionär MFE für seine Kommunikation kritisiert. Der Aufsichtsrat sei das adäquate Gremium, in dem mit dem Vorstand über Strategie und andere Themen diskutiert werden sollte. MFE erklärte derweil die Absicht, auch in Zukunft mit dem Aufsichtsrat zusammen zu arbeiten.
Warburg Pincus und KPS sollen Interesse an Gerresheimer haben
Erstquartalszahlen legte Aroundtown vor. Sie enthielten laut Morgan Stanley keine Überraschungen. Die Gewinnprognose für 2025 habe das Management bekräftigt. Der Kurs stieg um 3,4 Prozent. Unterdessen sorgten einige Divididenabschläge für nur optisch größere Minuszeichen bei den Kursveränderungen. Das betraf beispielsweise Daimler Truck, Kion und Krones.
Gerresheimer gewannen 5 Prozent auf 64,05 Euro. Im Handel wurde auf Medienberichte verwiesen, laut denen Warburg Pincus und KPS ein Gebot für den Verpackungsspezialisten in Erwägung ziehen sollen. Der Kaufpreis soll bei mindestens 70 Euro je Aktie liegen.
Kräftig nach unten ging es für Reedereiaktien. Hintergrund waren Medienberichte, laut denen CMA CGM plane, schon bald die Suezkanal-Route wieder zu befahren. Angesichts von Angriffen von Huthi-Rebellen fahren die Reedereigesellschaften seit geraumer Zeit nicht mehr durch den Kanal, der von enormer Bedeutung für den globalen Handel ist. Die statt dessen genutzten längeren Routen haben die Frachtraten nach oben getrieben. Moeller Maersk verloren 1,8 Prozent, Hapag-Lloyd sogar 5,1 Prozent.
=== Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn* ESTX 50 PR.EUR 5.378,39 -0,7% +10,6% Stoxx-50 4.530,37 -0,7% +5,9% Stoxx-600 548,93 -0,6% +8,8% XETRA-DAX 24.038,19 -0,8% +21,7% CAC-40 Paris 7.788,10 -0,5% +6,0% AEX Amsterdam 924,41 -0,6% +5,9% ATHEX-20 Athen 4.713,42 +1,8% +29,6% BEL-20 Bruessel 4.487,72 -0,5% +5,8% BUX Budapest 96.852,66 +0,9% +21,0% OMXH-25 Helsinki 4.761,73 -0,3% +10,7% OMXC-20 Kopenhagen 1.790,87 -1,7% -13,3% PSI 20 Lissabon 7.361,14 -0,1% +15,6% IBEX-35 Madrid 14.100,60 -1,0% +22,8% FTSE-MIB Mailand 40.127,75 0,0% +17,4% OBX Oslo 1.488,00 -0,6% +12,6% PX Prag 2.166,55 -0,2% +23,4% OMXS-30 Stockholm 2.510,16 -0,3% +1,4% WIG-20 Warschau 2.836,66 +0,8% +28,4% ATX Wien 4.433,37 -0,1% +21,1% SMI Zuerich 12.186,74 -1,1% +6,2% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 18:57 % YTD EUR/USD 1,1285 -0,4% 1,1332 1,1333 +9,5% EUR/JPY 163,69 +0,1% 163,51 163,60 +0,4% EUR/CHF 0,9342 -0,4% 0,9379 0,9371 +0,4% EUR/GBP 0,8384 -0,0% 0,8387 0,8389 +1,4% USD/JPY 145,04 +0,5% 144,28 144,36 -8,3% GBP/USD 1,3461 -0,4% 1,3510 1,3508 +7,9% USD/CNY 7,1850 +0,0% 7,1824 7,1842 -0,4% USD/CNH 7,1930 +0,0% 7,1898 7,1916 -1,9% AUS/USD 0,6416 -0,4% 0,6445 0,6444 +4,1% Bitcoin/USD 107.288,70 -1,5% 108.915,55 110.305,00 +16,8% ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 62,38 61,08 +2,1% 1,30 -15,3% Brent/ICE 65,45 64,29 +1,8% 1,16 -14,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3295,07 3302,23 -0,2% -7,16 +25,8% Silber 29,27 29,45 -0,6% -0,18 +5,3% Platin 960,71 956,96 +0,4% 3,75 +9,3% Kupfer 4,65 4,71 -1,3% -0,06 +14,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewaehr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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