MÄRKTE EUROPA/DAX hat Rekordhoch weiter im Blick - Unicredit haussieren
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Aktienmärkte notieren am Montagmittag leicht höher. Den jüngsten Abverkauf an den Anleihemärkten stecken Risiko-Assets - wie Aktien - gut weg. Dieser setzt sich zu Wochenbeginn mit etwas gebremstem Tempo fort. Auslöser für die Schwäche bei den Anleihen war zum einen der starke US-Arbeitsmarktbericht bei gleichzeitig hohem Wachstum der Stundenlöhne am Freitag. Dazu kommen Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell am Wochenende, der eine Entscheidung über eine Zinssenkung nicht überstürzen will. Der DAX legt um 0,2 Prozent zu auf 16.959 Punkte zu und hat damit das Rekordhoch vom Freitag fest im Blick. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt ebenfalls 0,2 Prozent auf 4.663 Punkte.
Der Dollar profitiert von einer möglich späteren Senkung der Leitzinsen durch die Fed, der Euro fällt auf 1,0750. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe steigt um 4 Basispunkte auf 2,28 Prozent, nach 2,15 Prozent am Freitagmittag.
Powell will eine Entscheidung über eine Zinssenkung nicht überstürzen. Die Fed konzentriere sich jetzt auf den richtigen Zeitpunkt für einen solchen Schritt. Angesichts der jüngsten wirtschaftlichen Stärke habe die Federal Reserve aber das Gefühl, "dass wir uns der Frage, wann wir mit einer Zinssenkung beginnen, vorsichtig nähern können", sagte Powell in einem Fernsehinterview, das am Sonntagabend auf CBS ausgestrahlt wurde.
Deutschland schwächelt beim Export
In Deutschland schwächelt der Export. Er brach im Dezember um 4,6 Prozent zum Vormonat ein - das war fast doppelt so stark wie mit 2,4 Prozent befürchtet. Die Sorge, dass die Schwäche Deutschlands die gesamte EU nach unten ziehen könnte, erhält damit neue Nahrung.
Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank weist darauf hin, damit im Gesamtjahr 2023 die Exporte um 1,4 Prozent zum Vorjahr, die Importe nach Deutschland sogar um 9,7 Prozent eingebrochen seien. "Der deutliche Rückgang der Importe legt bestes Zeugnis dafür ab, dass der inländische private Verbrauch sehr schwach ist. Gleichzeitig zeigt es auch, dass die Industrie wenig Waren aus dem Ausland bestellte, da die Auftragsbücher dünn sind", so Gitzel. In die anderen EU-Staaten wurden 5,5 Prozent weniger exportiert.
Unicredit mit ganz starken Geschäftszahlen
Aus dem Sektor der europäischen Banken gibt es eine Reihe von Nachrichten. Für die Aktie der italienischen Unicredit geht es um knapp 10 Prozent nach oben, JP Morgan attestiert starke Geschäftszahlen. Das Nettobetriebsergebnis sei 33 Prozent besser als vom Markt veranschlagt ausgefallen. Treiber seien höhere Einnahmen und niedrigere Abschreibungen gewesen. Die Nettozinseinnahmen seien 4 Prozent, die Gebühren 1 Prozent besser ausgefallen - das Handelsergebnis gar 24 Prozent. In der Folge habe die Bank den Ausblick 2024 für das Nettoergebnis angehoben. Zudem streichen die Analysten die geplanten Ausschüttungen positiv heraus.
Um 5,1 Prozent geht es dagegen für die Nordea-Aktie nach schwachen Viertquartalszahlen nach unten. Der Vorsteuergewinn ist laut der Citigroup 11 Prozent unter den Konsenschätzungen geblieben, die Einnahmen 4 Prozent darunter. Zugleich liege die Kostenseite 5 Prozent über den Prognosen.
Santander notieren 5 Prozent im Minus und Lloyds verlieren 1,3 Prozent. Belastend wirkt hier ein Artikel in der FT, laut dem beide Kreditinstitute gegen Iran-Sanktionen verstoßen haben sollen. Laut dem Bericht sollen die Banken über den Umweg britischer Firmen Konten eingerichtet haben, die es dem Land ermöglicht haben, Finanztransaktionen zu tätigen.
Atos braucht Geld
Einen Kurseinbruch von 25 Prozent verzeichnen Atos in Paris. Die Refinanzierung der Kredite der angeschlagenen Software-Schmiede geht nicht so reibungslos vor sich wie erhofft. Das Unternehmen hat einen unabhängigen Dritten mit einer Vermittlerrolle bei den Refinanzierungsgesprächen mit den Kredit gebenden Banken beauftragt.
Nach gut 10 Prozent Plus zur Eröffnung, notiert die Aktie von Delivery Hero nun 3,9 Prozent leichter. Vor allem Shorteindeckungen dürften im frühen Geschäft für das Kursplus verantwortlich gewesen sein. Diese scheinen nun aber ausgelaufen zu sein. Zu den Zahlen heißt es von Analysten, dass diese im Rahmen der Erwartungen ausgefallen seien. Die EBITDA-Guidance für 2024 liege derweil leicht über der Prognose.
Nach der IPO-Absage im Oktober kommen Aktien des Rüstungskonzerns Renk doch noch an die Börse. Wie das Unternehmen mitteilte, verkauft der Eigentümer, der Finanzinvestor Triton, bis zu 30 Millionen Aktien über ein beschleunigtes Platzierungsverfahren an institutionelle Investoren. Der Kaufpreis beläuft sich auf 15 Euro das Stück, an der Börse wird von einer guten Nachfrage berichtet. Die Aufnahme des Handels ist für Mittwoch geplant.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.663,05 +0,2% 8,50 +3,1% Stoxx-50 4.217,39 +0,3% 11,02 +3,0% DAX 16.959,22 +0,2% 41,01 +1,2% MDAX 25.735,90 +0,3% 84,60 -5,2% TecDAX 3.328,72 +0,1% 4,10 -0,3% SDAX 13.678,30 -0,2% -29,39 -2,0% FTSE 7.645,50 +0,4% 29,96 -1,5% CAC 7.593,36 +0,0% 1,10 +0,7% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,27 +0,03 -0,30 US-Zehnjahresrendite 4,08 +0,06 +0,20 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:50 Fr, 17:20 % YTD EUR/USD 1,0756 -0,2% 1,0777 1,0792 -2,6% EUR/JPY 159,57 -0,4% 159,95 160,08 +2,5% EUR/CHF 0,9347 -0,0% 0,9355 0,9352 +0,7% EUR/GBP 0,8544 +0,1% 0,8542 0,8538 -1,5% USD/JPY 148,35 -0,1% 148,42 148,33 +5,3% GBP/USD 1,2590 -0,3% 1,2616 1,2640 -1,0% USD/CNH (Offshore) 7,2171 -0,0% 7,2147 7,2159 +1,3% Bitcoin BTC/USD 43.095,11 +1,2% 43.082,87 43.281,86 -1,0% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,72 72,28 -0,8% -0,56 -0,7% Brent/ICE 76,90 77,33 -0,6% -0,43 -0,0% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 28,85 29,50 -2,2% -0,65 -10,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.026,29 2.039,87 -0,7% -13,58 -1,8% Silber (Spot) 22,49 22,69 -0,9% -0,20 -5,4% Platin (Spot) 902,00 897,00 +0,6% +5,00 -9,1% Kupfer-Future 3,80 3,82 -0,5% -0,02 -2,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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