MÄRKTE EUROPA/DAX fällt nach falkenhafter Fed unter 20.000 Punkte
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DOW JONES--An den europäischen Aktienmärkten ist es am Donnerstag kräftig nach unten gegangen. Auslöser waren die falkenhaften Aussagen der US-Notenbank vom Vorabend. Der DAX fiel um 1,3 Prozent auf 19.970 Punkte. Im Tagestief hatte der Index bei 19.959 Punkten notiert. Der Euro-Stoxx-50 gab um 1,6 Prozent auf 4.879 Punkte nach. Vor allem zinssensitive Branchen wie Technologietitel oder Immobilienwerte standen unter Abgabedruck, kein Sektor-Index schloss im Plus. Auch eine freundlich startende Wall Street lieferte am Nachmittag keine nennenswerte Unterstützung.
"Die Zinsen steigen, damit werden nun bei den Risiko-Assets Gewinne mitgenommen", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die anziehenden Renditen. Während die Marktzinsen in den USA deutlicher kletterten, stieg die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren um 5 Basispunkte auf 2,30 Prozent. Der Gewinner der Entwicklung war der Dollar, der Euro fiel unter die Marke von 1,04 Dollar zurück.
US-Zinssenkungen "On Hold"
Trotz der allgemein erwarteten Leitzinssenkung um 25 Basispunkte zeigten sich die Anleger enttäuscht, da sich die Aussichten auf baldige weitere Zinssenkungen in den USA deutlich eingetrübt haben. Die aktualisierten Wirtschaftsprojektionen, die auch die langfristige Entwicklung der Federal-Funds-Rate umfassen, fielen für Tiffany Wilding, Nordamerika-Ökonomin bei Pimco, jedoch restriktiver aus, als sie erwartet hatte. Für die Januar-Sitzung werde nun von einer Pause im Zinssenkungszyklus ausgegangen. Eine Rückkehr zu Zinserhöhungen hält Wilding für unwahrscheinlich. Allerdings dürfte die Fed voraussichtlich weitere Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung oder einen Anstieg der Arbeitslosenquote abwarten, bevor sie den Lockerungszyklus fortsetzt.
Die Bank of England hatte am Mittag, wie mehrheitlich erwartet, ihren Leitzins bei 4,75 Prozent bestätigt. Etwas überraschend für Dirk Chlench, Senior Economist bei der LBBW, votierten allerdings gleich drei der neun Ratsmitglieder für eine Leitzinssenkung. Offenbar gewichte man in den Kreisen der britischen Notenbank angesichts der zuletzt enttäuschenden Wirtschaftsnachrichten die Risiken für die Konjunktur etwas höher als bislang gedacht. Clench erwartet, dass die Bank of England ihren Leitzins im nächsten Jahr um einen Prozentpunkt senken wird.
FMC folgt Covestro wohl in den DAX
Nachdem in diesem Jahr schon mehrere deutsche Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe am Aktienmarkt übernommen wurden, trifft es mit Covestro nun ein DAX-Unternehmen. Adnoc aus Abu Dhabi ist am Ziel und hat sich nun 91,3 Prozent an Covestro gesichert. Die Quote ist auffallend hoch, viele Aktionäre dürften sich über den Preis gefreut haben, der gezahlt wurde. Mit der jüngsten Entwicklung bei der Commerzbank ist nicht auszuschließen, dass schon bald ein weiteres DAX-Unternehmen übernommen wird, durch die größere Unicredit aus Italien.
Mit Blick auf den DAX müssen die Aktien von Covestro nun laut Regelwerk innerhalb von zwei Handelstagen den deutschen Leitindex verlassen und werden dort laut der jüngsten Rangliste von Fresenius Medical Care (FMC) ersetzt. Deren Platz im MDAX wiederum dürften nun Deutsche Wohnen einnehmen, den frei werdenden Platz im SDAX die Aktien von LPKF Laser.
Douglas fielen um 1,4 Prozent, obwohl es operativ bisher etwas besser läuft als erwartet. Allerdings wird sich das Wachstum beim operativen Gewinn im neuen Geschäftsjahr voraussichtlich eher abschwächen. "Und der Aktienüberhang dürfte Erholungen bremsen", so ein Marktteilnehmer mit Blick darauf, dass CVC weitere Anteile in den Markt geben könnte.
Positiv kam an, dass sich der Flughafenbetreiber Fraport (+4,3%) mit den Airlines darauf geeinigt hat, dass die Flughafenentgelte am Frankfurter Airport in den nächsten vier Jahren durchschnittlich um vier Prozent pro Jahr steigen.
Daneben standen Analysten-Aussagen im Blick. So senkte die UBS die Munich Re auf "Neutral" von "Buy", der Kurs fiel um 1,1 Prozent. Und Hugo Boss profitierten mit einem Plus von 5,8 Prozent von einer Kurszielerhöhung durch JP Morgan.
=== Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,30 +0,06 -0,27 US-Zehnjahresrendite 4,56 +0,05 +0,68 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:01 Mi, 17:15 Uhr % YTD EUR/USD 1,0355 +0,0% 1,0386 1,0475 -6,2% EUR/JPY 163,37 +2,0% 162,15 161,35 +5,0% EUR/CHF 0,9315 -0,2% 0,9339 0,9355 +0,4% EUR/GBP 0,8267 +0,4% 0,8244 0,8257 -4,7% USD/JPY 157,76 +1,9% 156,18 154,04 +12,0% GBP/USD 1,2526 -0,4% 1,2598 1,2685 -1,6% USD/CNH (Offshore) 7,3144 -0,2% 7,3110 7,2975 +2,7% Bitcoin BTC/USD 100.616,05 -0,5% 101.139,85 103.832,45 +131,1% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,10 70,58 -0,7% -0,48 +0,2% Brent/ICE 72,86 73,39 -0,7% -0,53 -1,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 43,27 41,15 +5,2% +2,12 +7,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.591,02 2.586,00 +0,2% +5,02 +25,6% Silber (Spot) 28,85 29,35 -1,7% -0,50 +21,4% Platin (Spot) 922,30 920,25 +0,2% +2,05 -7,0% Kupfer-Future 4,03 4,10 -1,7% -0,07 +2,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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