MÄRKTE EUROPA/Börsen knicken nach US-BIP-Zahlen ein
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FRANKFURT (Dow Jones) - Europas Börsen geraten am Donnerstagnachmittag mit der Veröffentlichung von US-BIP-Zahlen unter Abgabedruck. Die US-Wirtschaft ist im ersten Quartal annualisiert nur um 1,6 Prozent gewachsen und damit deutlich geringer als die erwarteten 2,4 Prozent. Den eigentlichen Belastungsfaktor für die Börsen stellt allerdings der BIP-Deflator, ein Inflationsmaß, dar. Dieser ist viel stärker als erwartet gestiegen, was gegen eine Lockerung der Geldpolitik spricht. "Die Inflation ist zu hoch", kommentiert die Commerzbank. Diese Zahlen gäben der US-Notenbank nicht die notwendige Zuversicht, dass sich die Inflation bald in Richtung des 2 Prozent-Ziels abschwäche.
Der DAX verliert 1,5 Prozent auf 17.822 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,7 Prozent auf 4.906 nach unten. Am Anleihemarkt geht es mit den Renditen nach den US-Daten nach oben. Nicht überraschend gerät der Euro unter Abgabedruck. Die Einheitswährung fällt auf 1,0694 Dollar zurück.
Topstory ist ein fast 40 Milliarden Dollar schweres Übernahmebegehren des Bergbauriesen BHP, der sich Anglo American einverleiben will. Sollte die Übernahme gelingen, wäre es der größte Deal in der Branche seit Jahren. Durch den Zusammenschluss entstünde ein Gigant im Kupferabbau, einem der Schlüsselmaterialien der Energiewende. Anglo prüft das Angebot und dürfte nach Einschätzung von Berenberg versuchen, eine höhere Prämie zu erzielen. Das vorgeschlagene Fusionsverhältnis impliziere einen Aufschlag von 13,7 Prozent auf den Schlusskurs vom Mittwoch. Der Kurs des Kaufinteressenten BHP verliert 3 Prozent, Anglo American haussieren mit plus 13,6 Prozent.
Ansonsten sorgt die Berichtssaison für Kursbewegungen. BASF drehen mit dem Gesamtmarkt nach unten und liegen nun 1,3 Prozent hinten. "Der Umsatz ist schwach, aber die Gewinnkennziffern sind auf breiter Front besser als erwartet, und das sollte den Umsatz in den Hintergrund drücken", heißt es zu den Geschäftszahlen.
Deutsche-Bank-Zahlen kommen gut an
Deutsche Bank gewinnen hingegen 7,4 Prozent. Die Bank ist mit einem Gewinnanstieg ins Jahr gestartet. Sie profitierte von geringeren Kosten und einem starken Anstieg der Erträge in der Investmentbank. Der Kurs der Tochter DWS verliert dagegen 3,8 Prozent.
Symrise geben nach insgesamt guten Zahlen um 3,6 Prozent nach. Davy sieht die Preisentwicklung im ersten Quartal als etwas kritisch an.
Um 7,1 Prozent nach unten geht es für Kion. In den ansonsten soliden Erstquartalszahlen sticht ein deutlich unter den Erwartungen ausgefallener Anstieg der Auftragseingänge heraus. Im Sog geben auch Jungheinrich nach. Dazu belastet, dass aus den USA Caterpillar von einem deutlich gesunkenen Absatz berichtet.
Delivery Hero ziehen um 6,8 Prozent an. Nach einem guten ersten Quartal hat Delivery Hero die Prognose erhöht. Hellofresh (+0,8%) hat unterdessen operativ deutlich weniger verdient und den Verlust ausgeweitet, bei aber marginal gestiegenen Umsätzen. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte der Kochboxenversender.
Aixtron büßen 3,5 Prozent ein. Ein Markteilnehmer spricht von schwachen Zahlen, auch wenn das MDAX-Unternehmen zum Jahresauftakt weiter kräftig gewachsen ist.
Uniliever hui - Nestle pfui
Gut kommen die Zahlen von Sanofi (+4,6%) an. Das Pharmaunternehmen hat sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Erwartungen der Analysten übertroffen. Den Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigten die Franzosen. Nach starken Zahlen gewinnen Astrazeneca gleich 6 Prozent.
Einen Kurseinbruch von 16 Prozent erlebt das Papier des niederländischen Bezahldienstleisters Adyen nach den Quartalszahlen, die leicht enttäuscht haben.
In Zürich trennen sich die Anleger von der Nestle-Aktie (-3%). Belastet von einer schwächeren Nachfrage vor allem in Nordamerika hat Nestle im ersten Quartal ein deutlich gedämpftes Wachstum erzielt. Der Kurs des Konkurrenten Unilever schnellt dagegen um 4,8 Prozent nach oben. Unilever hat seinen Ausblick für das Gesamtjahr bestätigt, nachdem im ersten Quartal beim Umsatz die Erwartungen übertroffen wurden.
Hermes liegen 4 Prozent im Minus. Enttäuscht habe vor allem der Uhrenabsatz, so die Analysten der UBS. Citi spricht von einem starken Jahresbeginn, verweist aber auf ein schwächeres China-Geschäft. LVMH verlieren im Sog 3,2 Prozent.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.908,56 -1,6% -81,32 +8,6% Stoxx-50 4.355,43 -0,9% -39,03 +6,4% DAX 17.826,38 -1,5% -262,32 +6,4% MDAX 26.004,47 -1,3% -341,60 -4,2% TecDAX 3.265,46 -1,0% -34,14 -2,2% SDAX 14.007,55 -1,4% -200,08 +0,3% FTSE 8.048,38 +0,1% 8,00 +4,0% CAC 7.963,29 -1,6% -128,57 +5,6% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,64 +0,05 +0,07 US-Zehnjahresrendite 4,73 +0,08 +0,85 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:29 Mi, 17:20 % YTD EUR/USD 1,0696 -0,0% 1,0722 1,0689 -3,2% EUR/JPY 166,49 +0,3% 166,84 165,68 +7,0% EUR/CHF 0,9786 -0,0% 0,9796 0,9769 +5,5% EUR/GBP 0,8579 -0,1% 0,8585 0,8594 -1,1% USD/JPY 155,65 +0,3% 155,61 155,01 +10,5% GBP/USD 1,2467 +0,0% 1,2489 1,2439 -2,0% USD/CNH (Offshore) 7,2675 -0,1% 7,2648 7,2710 +2,0% Bitcoin BTC/USD 63.321,48 -1,6% 64.298,56 64.844,04 +45,4% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 82,38 82,81 -0,5% -0,43 +13,6% Brent/ICE 87,93 88,02 -0,1% -0,09 +14,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 30,575 29,13 +5,0% +1,45 -13,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.318,24 2.316,11 +0,1% +2,13 +12,4% Silber (Spot) 27,16 27,17 -0,0% -0,01 +14,2% Platin (Spot) 901,06 907,50 -0,7% -6,44 -9,2% Kupfer-Future 4,52 4,46 +1,4% +0,06 +15,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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