MÄRKTE EUROPA/Börsen geht die Puste aus - Nvidia-Zahlen am Abend
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte drehen bis Mittwochmittag mit Gewinnmitnahmen leicht ins Minus. Der DAX fällt um 0,1 Prozent auf 24.199 Punkte, nachdem er am Vormittag bei 24.326 Punkten ein neues Rekordhoch erreicht hatte. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,2 Prozent auf 5.406 Punkte. Der Euro erholt sich von den Tagestiefs und geht bei 1,1332 Dollar um, am Anleihemarkt tut sich unter dem Strich wenig.
"Der Markt ist erleichtert, dass er die letzten Zolldrohungen ignorieren kann", sagte Eric Sterner, CIO von Apollon Wealth Management: "Wir müssen einfach diese Unsicherheit hinter uns lassen, damit Unternehmen und Konsumenten vorausplanen können". UBS-Chef-Volkswirt Paul Donovan stellt fest, dass US-Präsident Donald Trump zwar weiter künftige Schäden für die Wirtschaft begrenzen könne, nicht jedoch den bereits angerichteten Schaden durch die ständigen Richtungswechsel seiner Politik: "Firmen verschieben ihre Entscheidungen wegen der politischen Unsicherheit".
Gestützt wird die Stimmung weiter auch von Zinssenkungsfantasie, am Vortag genährt von günstig ausgefallenen Verbraucherpreisen aus Frankreich. Und am Morgen fielen zudem die deutschen Importpreise im April deutlich niedriger als geschätzt aus. Im Blick haben die Akteure nachbörslich das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung, besonders aber nach Börsenschluss in den USA die Quartalsberichte von Nvidia und Salesforce.
Bei Nvidia gehen Anleger bullisch in die Zahlen. "Damit besteht Enttäuschungspotenzial", warnt ein Händler. Analysten erwarten, dass die Gewinne des KI-Chipherstellers im ersten Quartal etwa 20 Prozent über Vorjahr lagen. Die spannende Frage ist, ob und wie die Exportbeschränkungen und Zölle die Mittelfristprognosen beeinträchtigen.
Rüstungsaktien nicht zu bremsen
Erneut kräftig aufwärts geht es bei den Aktien der Rüstungsbranche vor dem baldigen Nato-Gipfel. Händler sehen dahinter die Aufhebung von Reichweitenbeschränkungen für den Einsatz von an die Ukraine gelieferten Waffen, was das Risiko einer Eskalation des Krieges in sich berge. Dazu kommt der zuletzt verschärfte Tonfall zwischen den USA und Russland. Rheinmetall steigen um 1,5 Prozent, zusätzlich gestützt davon, dass die Analysten der UBS das Kursziel auf 2.200 von 1.840 Euro angehoben haben. Dazu stützt die Aussicht auf Aufnahme in den Euro-Stoxx-50-Index. Zudem wird über die Möglichkeit eines Aktien-Splits bei Rheinmetall sinniert. Hensoldt steigen trotz eines Dividendenabschlags von 0,50 Euro um 4,3 Prozent. Für Renk geht es 5,0 Prozent nach oben. Leonardo verteuern sich um 1,4 Prozent und Dassault Aviation um 2,4 Prozent.
Geteilter Meinung sind Marktteilnehmer zu den Zahlen der Baumarktkette Kingfisher. Während Analysten überwiegend die robusten Zahlen im ersten Quartal loben, stören sich kurzfristigere Trader am konservativen und daher auch nicht erhöhten Ausblick. Entsprechend fallen die Aktien um 3,1 Prozent. "Generell macht man sich Sorgen über steigende Bau- und Lebenshaltungskosten", sagt ein Händler. Das zeige sich auch im Minus von 2,5 Prozent bei Heidelberg Materials - auch der zuversichtliche Kapitalmarkttag kann kein Freudenfeuerwerk zünden.
Der Unternehmenskalender ist derweil fast leer. Auf dem Programm steht unter anderem die Hauptversammlung bei Prosieben (-0,6%). Hier ist die Frage, ob sich die an einer Übernahme interessierten Großaktionären PPF und MFE zu Wort melden. Der scheidende Aufsichtsratschef hat den Großaktionär für seine Kommunikation kritisiert. Der Aufsichtsrat sei das adäquate Gremium, in dem mit dem Vorstand über Strategie und andere Themen diskutiert werden sollte.
Erstquartalszahlen hat Aroundtown vorgelegt. Sie enthalten laut Morgan Stanley keine Überraschungen. Die Gewinnprognose für 2025 habe das Management bekräftigt. Der Kurs steigt um 5,4 Prozent. Unterdessen sorgen einige Divididenabschläge für nur optisch größere Minuszeichen bei den Kursveränderungen. Das betrifft beispielsweise Daimler Truck, Kion und Krones.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.405,90 -0,2% -9,55 +10,6% Stoxx-50 4.549,67 -0,3% -13,42 +5,9% DAX 24.198,91 -0,1% -27,58 +21,7% MDAX 30.765,79 +0,4% 133,74 +19,7% TecDAX 3.878,64 +0,2% 7,82 +13,3% SDAX 16.717,29 +0,2% 27,30 +21,7% CAC 7.820,72 -0,1% -6,07 +6,0% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 18:57 % YTD EUR/USD 1,1332 -0,0% 1,1332 1,1333 +9,5% EUR/JPY 163,46 -0,0% 163,51 163,60 +0,4% EUR/CHF 0,9377 -0,0% 0,9379 0,9371 +0,4% EUR/GBP 0,8394 +0,1% 0,8387 0,8389 +1,4% USD/JPY 144,26 -0,0% 144,28 144,36 -8,3% GBP/USD 1,3500 -0,1% 1,3510 1,3508 +7,9% USD/CNY 7,1815 -0,0% 7,1824 7,1842 -0,4% USD/CNH 7,1900 +0,0% 7,1898 7,1916 -1,9% AUS/USD 0,6442 -0,0% 0,6445 0,6444 +4,1% Bitcoin/USD 108.909,55 -0,0% 108.915,55 110.305,00 +16,8% ROHÖL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,51 61,08 +0,7% 0,43 -15,3% Brent/ICE 64,70 64,29 +0,6% 0,41 -14,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3314,46 3302,23 +0,4% 12,24 +25,8% Silber 29,40 29,45 -0,2% -0,05 +5,3% Platin 965,10 956,96 +0,9% 8,14 +9,3% Kupfer 4,72 4,71 +0,2% 0,01 +16,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewaehr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/ros
Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|