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10:00 Uhr, 08.04.2025

MÄRKTE EUROPA/Börsen auf Erholungskurs - DAX erobert 20.000er Marke zurück

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DOW JONES--Nach den phasenweise panikartigen Verkäufen am Montag und letztlich erneut massiven Kursverlusten gehen die Börsen in Europa im frühen Dienstaghandel auf Erholungskurs. Unterstützung kommt aus Asien. Insbesondere in Tokio erholten sich die Kurse deutlich um 6 Prozent von dem dortigen Kursdesaster zum Wochenstart, nachdem Japan und die USA die Aufnahme von Handelsgesprächen angekündigt haben. Insgesamt ist die Nachrichtenlage zum Thema Zölle aber weiter eher unübersichtlich.

Der Handelsstreit der USA mit China droht weiter zu eskalieren. US-Präsident Donald Trump hat mit zusätzlichen Zöllen von 50 Prozent auf chinesische Importe gedroht, sollte Peking die jüngsten Zollankündigungen nicht zurückziehen. China macht bislang keine Anstalten nachzugeben und hat darauf seinerseits wieder gedroht. In Schanghai und Hongkong fielen die Gegenbewegungen mit rund 1,7 Prozent deutlich moderater aus.

Der DAX gewinnt im frühen Geschäft 1,2 Prozent auf 20.025 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,0 Prozent auf 4.702 nach oben. Am Anleihemarkt geht es leicht nach oben, die Zinsen sinken also etwas. Der Euro zieht leicht an auf 1,0943 Dollar.

Im Handel stellt man sich auf ein weiter sehr schwankungsanfälliges Geschäft ein. Jede Aussage aus dem Trump-Lager könne massive Bewegungen an den Märkten in die eine oder andere Richtung auslösen, heißt es. Und für den Fall, dass Trump bei dem Thema Zölle einen Rückzieher machen sollte, dürften die Börsen auch nicht einfach auf die alten Hochs zurückkehren. An den Finanzmärkten würden nämlich angesichts der stark gestiegenen Unsicherheiten höhere Risikoprämien eingepreist.

Innenpolitisch wächst der Druck auf Trump. Laut der Washington Post soll dessen Vertrauter, Tesla-Chef Elon Musk, vergeblich versucht haben, Trump zu einer Kehrtwende bei den weitreichenden Importzöllen zu überreden. Bill Ackman, Gründer der Hedgefondsgesellschaft Pershing Square und aktivistischer Investor, hat sich für eine Verschiebung der Zölle ausgesprochen. Auch der CEO der Bank JP Morgan, Jamie Dimon, äußerte sich besorgt, dass die Zölle den langjährigen wirtschaftlichen Verbündeten schaden und damit die USA schwächen könnten.

Die Europäische Union plant derweil die Einführung von Zöllen auf Hunderte US-Produkte, hat aber Bourbon aus Kentucky und Wein aus Kalifornien von der Liste gestrichen und erklärt, dass sie die Zölle von US-Präsident Donald Trump nicht Dollar für Dollar vergelten will. Zu den betroffenen Produkten gehören Harley-Davidson-Motorräder, Boote, Rindfleisch, Sojabohnen, Kaugummi und Erdnussbutter, wie aus einem Dokument hervorgeht, das dem Wall Street Journal vorliegt.

Infineon geben nach Übernahme nach

Angesichts der geopolitischen Lage gehen Unternehmensmeldungen derzeit etwas unter. Nach der 2,5 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Automotive-Ethernet-Geschäfts von Marvell Technology verbilligt sich die Infineon-Aktie um 1,1 Prozent. Die Anleger dürften sich am Kaufpreis stören. Die Bewertung mit dem 10,5-fachen Umsatz bezeichnen Analysten als attraktiv - aus Sicht von Marvell.

Traton hat am Vorabend Analysten gegenüber Indikationen zum Geschäftsverlauf gemacht. Wie JP Morgan anmerkt, hat Traton für das erste Quartal niedrigere Margen für Scania und MAN in Aussicht gestellt, die sich aber im zweiten Halbjahr erholen sollen. Traton liegen knapp behauptet im Markt. Daimler Truck ziehen dagegen um 1,7 Prozent an.

Aumann machen einen Satz um gut 11 Prozent. Der Maschinenbauer reagiert mit einer Erhöhung des Preises beim laufenden Aktienrückkauf auf den gestiegenen Kurs der eigenen Aktie. Statt 12,37 Euro je Aktie sollen die Anteilseigner nun 14,25 Euro erhalten.

In Wien legen OMV um 1 Prozent zu, nachdem der Ölkonzern den Produktionsbericht für das erste Quartal präsentiert hat.

Mit Blick auf die Branchenentwicklung liegen bis auf den als defensiv geltenden Telekomsektor (-1,0%) alle Stoxx-Subindizes im Plus. Die Aufschläge reichen von 3,0 Prozent bei Aktien aus dem Industriegüterbereich bis 0,3 Prozent bei Immobilienaktien.

Aktienindex      zuletzt        +/- %    absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50   4.702,11        +1,0%      45,70      -4,9% 
Stoxx-50        4.061,71        +0,9%      34,83      -6,5% 
DAX            20.024,97        +1,2%     235,35      -0,6% 
MDAX           25.091,82        +1,8%     451,28      -3,7% 
TecDAX          3.231,17        +0,6%      18,37      -6,0% 
SDAX           14.196,12        +1,9%     260,15      +1,6% 
CAC             7.006,78        +1,2%      79,66      -6,1% 
 
 
DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Mo, 17:35   % YTD 
EUR/USD           1,0953        +0,4%     1,0914     1,0906   +5,4% 
EUR/JPY         161,0245        -0,1%   161,2305   161,0560   -1,0% 
EUR/CHF           0,9393        +0,1%     0,9379     0,9374   +0,3% 
EUR/GBP           0,8581        +0,0%     0,8577     0,8563   +3,7% 
USD/JPY         147,0125        -0,5%   147,7280   147,6780   -6,1% 
GBP/USD           1,2765        +0,3%     1,2725     1,2737   +1,6% 
USD/CNY           7,2288        -0,0%     7,2313     7,2317   +0,3% 
USD/CNH           7,3508        +0,1%     7,3449     7,3416   +0,2% 
AUS/USD           0,6058        +1,1%     0,5989     0,5974   -3,2% 
Bitcoin/USD    79.407,35        +0,3%  79.144,35  78.522,70  -15,0% 
 
ROHOEL           zuletzt   VT-Schluss      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          61,03        60,82      +0,3%       0,21   +1,6% 
Brent/ICE          64,51        64,36      +0,2%       0,15  -14,0% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold             3007,23      2983,58      +0,8%      23,66  +13,7% 
Silber             27,51        27,60      -0,3%      -0,09   -1,2% 
Platin            846,39       841,16      +0,6%       5,23   -3,9% 
Kupfer              4,29         4,19      +2,4%       0,10   +5,6% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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