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16:15 Uhr, 15.10.2024

MÄRKTE EUROPA/Aussicht auf Zinssenkungen allerorten - MTU fest

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FRANKFURT (Dow Jones) - Überwiegend im Plus zeigen sich Europas Börsen am Dienstagnachmittag. Es stützt weiter die Freude über das Konjunkturpaket in China und die Aussicht auf Zinssenkungen in den USA und Europa. Am Donnerstag wird von der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Senkung um 25 Basispunkte erwartet. Dazu ist der fallende Ölpreis gut für die Wirtschaft.

Zudem startet die Berichtssaison, in den USA legten Bank of America, Goldman Sachs sowie Citigroup gute Quartalsberichte vor.

Der DAX klettert um 0,2 Prozent auf 19.553 Punkte, nachdem er bei 19.634 Punkten ein neues Rekordhoch markiert hat. Der Euro-Stoxx-50 fällt dagegen um 0,4 Prozent auf 5.020 Punkte. Hier belastet das deutliche Kursminus der schwergewichteten Öl-Aktien (-3,1%) mit den fallenden Ölpreisen.

ZEW-Index, Empire State und deutscher Industrie-Einbruch

Die Konjunkturdaten des Tages weisen nach Händlerangaben nur in eine Richtung - auf Zinssenkungen. Für die Börse ist das positiv. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen kletterte zwar auf 13,1 Punkte. Mehr als "ein Silberstreif am Horizont" ist das für die Experten der Helaba aber nicht: Denn das aktuelle Niveau liege noch immer deutlich unter dem des Frühjahrs und die Lageeinschätzung sei sogar noch weiter gesunken.

Passend dazu kommen aus deutschen Industriebranchen immer schlechtere Nachrichten: Die deutsche Elektro-Industrie (ZVEI) vermeldete einen Produktionseinbruch um 7 Prozent zum Vorjahr und senkt die Jahresprognose. Die Industrie- und Handelskammer (DIHK) stellt fest, dass Deutschland von einem Viertel der Unternehmen im Ausland mittlerweile als "wirtschaftsfeindlich" gesehen wird. Der Verband der deutschen Industrie, BDI, sieht das Land "auf der Verliererstraße".

Für Zinssenkungen der EZB sind dies aber gute Vorlagen: Denn ohne das besonders schwache Deutschland zeige sich der Rest des Euroraums "sehr widerstandsfähig", merkt Tomasz Wieladek, Chefökonom für Europa bei T. Rowe Price, an.

In den USA rutschte der Empire State Manufacturing Index derweil tief in den negativen Bereich. Auch dies mache der US-Notenbank Zinssenkungen leichter, heißt es.

Erleichterungsrally bei Airlines dank Ölpreis

Zu den Tagesgewinnern in Europa zählen die Aktien die Fluggesellschaften. Hier sorgt der fallende Ölpreis für eine Erleichterungsrally. Easyjet (+3,3%) und British-Airways-Mutter IAG (+4,2%) profitieren davon besonders stark, bei Lufthansa geht es um 2,7 Prozent höher. Kurstreiber sind weiter Berichte, wonach Israel bei einem Vergeltungsangriff auf den Iran keine Ölanlagen ins Visier nehmen will.

Im DAX springen MTU mit fast 6 Prozent an die Spitze. Wie erhofft hat der Triebwerk-Hersteller die Jahresprognose beim Gewinn leicht erhöht auf über 1 Milliarde Euro. Auch Konkurrent Rolls-Royce legen danach um 1,4 Prozent zu.

Derweil handelt die Aktie der Deutschen Bank 2,4 Prozent tiefer, hier belastet eine Platzierung. Einem Reuters-Bericht zufolge hat ein ungenannter Investor ein Paket mit Aktien der Deutschen Bank für rund 256 Millionen Euro verkauft. Auch BASF geben weitere 2,1 Prozent ab. Die Dividendenkürzung Ende September hatte für Enttäuschung bei Investoren gesorgt und auch hier hatte der Branchenverband VCI vor Druck auf die Branche gewarnt.

Continental fallen 1,6 Prozent, nachdem französische Zulieferer wie Valeo und Forvia unter Druck stehen. Beide fallen um jeweils knapp 3 Prozent.

Online-Apotheken gesucht

Bei der Online-Apotheke Docmorris geht es um 3,2 Prozent nach oben. Hier sorgen die Zahlen für Erleichterung, denn nach der jüngsten Gewinnwarnung waren die Wachstumserwartungen gedämpft. Im dritten Quartal 2024 wuchs nun der Umsatz mit verschreibungspflichtigen Medikamenten (Rx) in Deutschland um 15,5 Prozent. Auch die Aktien des Konkurrenten Redcare (Markenauftritt "Shop Apotheke") notieren 0,8 Prozent höher.

Ericsson springen in Stockholm um fast 11 Prozent nach starken Quartalszahlen nach oben. Besonders erfolgreich war das Geschäft in Nordamerika, wo das Wachstum im Netzwerkbereich um 80 Prozent zum Vorjahr stieg. Der Gewinn (EBITA) lag mit 7,8 Milliarden schwedischen Kronen fast 30 Prozent über Analystenerwartung.

Für die Aktie von Nagarro geht es um 13 Prozent nach unten, nachdem das Unternehmen seine Umsatz-Prognose für das Gesamtjahr gesenkt hat.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           5.020,08        -0,4%        -20,93         +11,0% 
Stoxx-50                4.496,33        -0,4%        -18,79          +9,8% 
DAX                    19.552,92        +0,2%         44,63         +16,7% 
MDAX                   26.983,96        +0,3%         89,61          -0,6% 
TecDAX                  3.425,80        +0,3%         10,49          +2,7% 
SDAX                   13.877,99        -0,3%        -43,91          -0,6% 
FTSE                    8.259,02        -0,4%        -33,64          +7,2% 
CAC                     7.529,58        -1,0%        -72,48          -0,2% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,23                      -0,04          -0,34 
US-Zehnjahresrendite        4,06                      -0,04          +0,18 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Di, 7:45 Uhr  Mo, 17:01 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0911        +0,0%        1,0890         1,0913   -1,2% 
EUR/JPY                   162,80        -0,4%        162,83         163,51   +4,6% 
EUR/CHF                   0,9398        -0,1%        0,9399         0,9420   +1,3% 
EUR/GBP                   0,8333        -0,2%        0,8349         0,8360   -3,9% 
USD/JPY                   149,22        -0,4%        149,53         149,83   +5,9% 
GBP/USD                   1,3093        +0,3%        1,3042         1,3053   +2,9% 
USD/CNH (Offshore)        7,1224        +0,4%        7,1308         7,0942   -0,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                67.835,15        +3,1%     65.276,70      65.834,85  +55,8% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  70,43        73,83         -4,6%          -3,40   -0,3% 
Brent/ICE                  73,85        77,46         -4,7%          -3,61   -1,5% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                  39,57        40,58         -2,5%          -1,01  +10,3% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.648,94     2.646,32         +0,1%          +2,63  +28,4% 
Silber (Spot)              31,19        31,25         -0,2%          -0,06  +31,2% 
Platin (Spot)             979,40       996,50         -1,7%         -17,10   -1,3% 
Kupfer-Future               4,35         4,41         -1,3%          -0,06  +10,0% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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