MÄRKTE EUROPA/Ausgaben-Euphorie folgt Zoll-Kater
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
DOW JONES--Nach der Rally am Vortag ist es an den europäischen Aktienmärkten am Dienstag steil nach unten gegangen. Nach der Rüstungs-Hausse schickte die Zoll-Baisse den DAX um 3,5 Prozent auf 22.327 Punkte nach unten. Gegenüber dem Allzeithoch am Vortag bedeutete dies ein Minus von rund 1.000 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 2,9 Prozent auf 5.387 Punkte nach südwärts. Für zusätzlichen Druck sorgte, dass es an der Wall Street nach der scharfen Abwärtsbewegung vom Vortag zunächst nur wenig gebremst weiter nach unten ging.
Anleihen waren als sicherer Hafen tendenziell gesucht, die Renditen gaben etwas nach, im Zehnjahresbereich um 2 Basispunkte auf 2,47 Prozent. Dass die Zinsen nicht stärker sanken dürfte der Spekulation auf eine höhere Verschuldung der europäischen Staaten für Rüstungsausgaben geschuldet gewesen sein. Sie hatte am Montag noch für stark steigende Renditen gesorgt. Das stützte erneut den Euro, der auf 1,0540 Dollar noch etwas weiter zulegte.
Die Sorge vor einem global eskalierenden Zollkonflikt nahm die Märkte fest in den Griff. US-Präsident Donald Trump hatte mitgeteilt, dass die Zölle auf mexikanische und kanadische Importe nun in Kraft getreten seien und das in der avisierten vollen Höhe von 25 Prozent. Dazu verfügte er weitere Zölle auf chinesische Importe. Kanada und China kündigten darauf an, mit Gegenzöllen zu reagieren, Mexiko erwägt dies ebenfalls. Im Handel wird nun davon ausgegangen, dass auch Zölle auf Waren aus Europa kommen werden, die Frage sei eher wann als ob.
Besonders unter Druck standen Aktien von konjunkturempfindlichen Unternehmen und solchen, die direkt von den Zöllen betroffen sind. Dagegen zeigten sich Aktien von Nahrungsmittel- und Konsumgüterherstellern widerstandsfähig, ihre Stoxx-Subindizes gewannen 1,4 bzw. 1,2 Prozent. Im DAX schlugen sich defensive Werte wie Beiersdorf (+1,1%) und Henkel (+0,9%) gut.
Der Stoxx-Subindex der Automobilwerte brach um 5,6 Prozent ein. Neben dem Zollthema drückte laut Marktteilnehmern ein nicht überzeugender Ausblick von Continental auf die Stimmung. Die Continental-Aktie brach um 11,6 Prozent ein, die Kurse der Wettbewerber Valeo und Forvia knickten zweistellig ein. Bei den Autowerten ging es beispielsweise für Renault und BMW um rund 5 Prozent abwärts.
Die zuletzt auf Haussekurs gegangenen Rüstungswerte tendierten uneinheitlich. Mit Thales legte ein Unternehmen, das auch Rüstung produziert, gute Geschäftszahlen vor. Thales verteuerten sich um 2,5 Prozent. Hensoldt zeigten sich mit plus 0,2 Prozent widerstandsfähig. Rheinmetall verloren dagegen rund 2, Renk 1,4 und Leonardo 2,8 Prozent.
FMC leiden stark unter Platzierung
Fresenius Medical Care (FMC) rutschten um 9,2 Prozent ab, schwer belastet davon, dass die Mutter Fresenius ein Aktienpaket an dem Dialysespezialisten auf den Markt gebracht hatte. Außerdem platzierte Fresenius Anleihen über 600 Millionen Euro, die in FMC-Aktien umtauschbar sind. Fresenius fließen dadurch insgesamt brutto 1,1 Milliarden Euro zu. Fresenius verteuerten sich um 0,5 Prozent
Im SDAX stiegen Fielmann nach laut Baader stark ausgefallenen vorläufigen Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr um 6,1 Prozent. Auch die Zahlen von Bilfinger (+0,7%) überzeugten. Sie fielen sowohl auf der Umsatz- wie auch auf der Ergebnisseite einen Tick über den Schätzungen aus.
Ein Kursfeuerwerk erlebten in Paris Eutelsat, die Aktie schoss um 77 Prozent nach oben. Im Zuge der europäischen Verteidigungsinitiative befindet sich der Satellitenbetreiber in Gesprächen, der Ukraine ein satellitenbasiertes Kommunikationssystem zur Verfügung zu stellen. Hintergrund ist der Stopp der ukrainischen Unterstützung durch die USA, wovon auch das Satellitensystem Starlink betroffen sein könnte. Starlink gehört zu SpaceX, das wiederum von US-Milliardär und Trump-Freund Elon Musk geleitet wird.
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:08 Do, 17:15 % YTD EUR/USD 1,0541 +0,5% 1,0487 1,0451 +1,3% EUR/JPY 156,8810 +0,0% 156,8805 157,6940 -3,7% EUR/CHF 0,9383 -0,2% 0,9405 0,9415 +0,6% EUR/GBP 0,8270 +0,2% 0,8255 0,8260 -0,1% USD/JPY 148,8350 -0,5% 149,5760 150,8970 -4,9% GBP/USD 1,2745 +0,3% 1,2703 1,2652 +1,4% USD/CNY 7,1649 -0,2% 7,1818 7,1799 -0,4% USD/CNH 7,2709 -0,5% 7,3043 7,3007 -0,4% AUS/USD 0,6217 -0,0% 0,6220 0,6223 +0,5% Bitcoin USD 85.419,65 -1,4% 86.632,40 92.489,65 -7,1% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 67,53 68,37 -1,2% -0,84 -0,6% Brent/ICE 70,67 71,49 -1,1% -0,82 -4,7% GAS zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- EUR % YTD Dutch TTF 44,97 44,97 0% 0,00 -5,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.914,56 2.897,10 +0,6% 17,46 +10,2% Silber (Spot) 30,15 30,25 -0,3% -0,10 +8,2% Platin (Spot) 914,69 912,53 +0,2% 2,16 +4,2%
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/gos
Copyright (c) 2025 Dow Jones & Company, Inc.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|