MÄRKTE EUROPA/Aktien wieder auf Talfahrt
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DOW JONES--Die europäischen Börsen geben am Freitagmittag erneut deutlich nach und bauen im Verlauf die Verluste aus. Der DAX verliert 0,8 Prozent auf 23.542 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,6 Prozent auf 5.576 Punkte nach. Das Sentiment ist angegriffen, insbesondere in Teilen des Technologiesektors; die Angst vor einem Platzen der KI-Blase geht weiter in den Handelsräumen um. Daneben zieht sich der Regierungsstillstand in den USA hin, die Hoffnung liegt nun auf einer Lösung am Wochenende. "Je länger der Shutdown andauert, desto größer sind die wirtschaftlichen Auswirkungen", sagt Weberbank-Analyst Bastian Ernst. Zwar würden die Gehälter von Staatsangestellten mit Ende des Shutdowns voraussichtlich nachbezahlt, dies gelte jedoch nicht in vollem Umfang für private Zulieferer und Subunternehmer.
Charttechnisch ist der DAX nun unter die jüngsten Tiefs bei 23.685 beziehungsweise 23.675 gerutscht. Von wesentlich größerer Bedeutung ist aber laut HSBC der Rückzugsbereich aus der 200-Tagelinie bei aktuell 23.359 Punkten und den Tiefpunkten bei rund 23.300. "Ein Bruch dieser Bastion ließe gleichzeitig die Schiebezone der vergangenen Monate in eine Topbildung umschlagen und sorgte damit für einen echten Schuss vor den Bug", warnt HSBC. Der Euro geht am Mittag mit 1,1558 Dollar um, an den Anleihemärkten ist es ruhig. Gold notiert bei 3.997 Dollar die Feinunze.
US-Arbeitsmarktdaten werden wohl nicht veröffentlicht
Die zuletzt veröffentlichten Konjunkturdaten stammten von privaten Anbietern, da wegen der Haushaltssperre in den USA derzeit keine Daten von staatlichen Stellen veröffentlicht werden. Der am Freitag anstehende offizielle US-Arbeitsmarktbericht dürfte wohl dem "Shutdown" zum Opfer fallen, womit der US-Notenbank erneut ein Baustein für die weitere geldpolitische Entscheidungsfindung fehlt.
Chinesische Daten sind nicht dazu angetan, die Stimmung zu heben. Die Ausfuhren sanken im Oktober um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, nachdem sie im September noch um 8,3 Prozent gestiegen waren. Erwartet worden war ein Anstieg um 2,8 Prozent. Mit den Importen ging es um 1,0 Prozent nach oben, aber auch hier hatten sich Ökonomen mit einem Plus von 2,3 Prozent deutlich mehr erwartet.
Wie angespannt und nervös die Situation an den Börsen ist, zeigt der Blick auf die Volatilitätsindizes. Besonders spannend ist laut Vermögensverwalter QC Partners der Blick nach Asien. Die Volatilitätsindex des südkoreanischen Kospi-200 habe als erster Volatilitätsindex sein Verlaufshoch aus dem Zollchaos im April übertroffen. "Ein Spitzenwert von fast 45 zeigt, wie verunsichert Anlegerinnen und Anleger in die Zukunft blicken. Zum Vergleich: Der Mittelwert der vergangenen 36 Monate liegt bei 19."
Mit Abgaben von 5,1 Prozent führen Scout24 die Verliererliste im DAX an. Das Papier wird laut Angaben aus dem Handel von dem enttäuschenden Ausblick von Rightmove belastet. Der britische Immobilienmakler stellt für die Jahre 2026 bis 2028 ein operatives Gewinnwachstum von 3 bis 10 Prozent in Aussicht. Laut RBC liegt der Marktkonsens aber bei 10,6 Prozent. Rightmove hat höhere Investitionen angekündigt, der Kurs bricht im London um 11,8 Prozent ein.
Als operativ im Rahmen der Erwartungen liegend beschreibt RBC die Drittquartalszahlen von Daimler Truck. Positiv heben die Analysten den Auftragseingang im Nordamerikageschäft hervor. Dieser sei besser als befürchtet ausgefallen. Für die Aktie spreche die niedrige Bewertung im Vergleich zu Mitbewerbern. Das Papier gibt am Mittwoch trotzdem 2,2 Prozent nach - Analysten sprechen von insgesamt schwachen Geschäftszahlen.
Von einem starken Quartal spricht JP Morgan (JPM) mit Blick auf die Drittquartalszahlen von Aumovio (+7,6%). Das EBIT sei 6 Prozent über den Konsensschätzungen ausgefallen. Positiv heben die Analysten auch das präzisierte Margenziel hervor. Die bereinigte operative Rendite wird nun am oberen Rand der bisher genannten Bandbreite von 2,5 bis 4,0 Prozent erwartet.
Krones mit Erleichterungsrally
Mit Aufschlägen von 3,5 Prozent reagieren Krones auf ihre Quartalszahlen. Diese werden von Jefferies als "solide" eingestuft, vor allem angesichts des schwierigen makroökonomischen Umfelds. Die Auftragseingänge seien trotz Verschiebungen um 6,2 Prozent gestiegen. Positiv heben die Analysten auch den bestätigten Ausblick hervor. Angesichts der geringen Erwartungen an die Geschäftszahlen im Vorfeld erholt sich die Aktie nun kräftiger.
Die Drittquartalszahlen von Hensoldt lägen im Rahmen ihrer Erwartungen und hätten den Konsens leicht übertroffen, kommentieren die Analysten von Warburg. Sie bescheinigen dem Unternehmen eine gute Ertragsentwicklung und Cashflow-Generierung im Quartal. Der Auftragseingang sei gegenüber einer schwachen Vergleichsbasis um 23 Prozent gestiegen; die Book-to-Bill-Ratio habe bei 1 gelegen. Hensoldt steigen um 2,9 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.576,18 -0,6% -35,00 +14,6% Stoxx-50 4.705,09 -0,6% -30,21 +9,9% DAX 23.541,70 -0,8% -192,32 +19,2% MDAX 28.875,23 -0,3% -84,40 +13,2% TecDAX 3.478,54 -0,6% -19,70 +2,4% SDAX 15.836,64 -0,6% -96,12 +16,2% CAC 7.933,75 -0,4% -31,02 +7,9% SMI 12.247,07 -0,4% -51,79 +6,0% ATX 4.755,22 -0,3% -12,11 +30,1% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:04 % YTD EUR/USD 1,1560 +0,1% 1,1545 1,1538 +11,5% EUR/JPY 177,03 +0,2% 176,71 176,65 +8,5% EUR/CHF 0,9314 +0,0% 0,9313 0,9316 -0,8% EUR/GBP 0,8810 +0,2% 0,8792 0,8805 +6,2% USD/JPY 153,14 +0,1% 153,05 153,10 -2,7% GBP/USD 1,3122 -0,1% 1,3132 1,3103 +4,9% USD/CNY 7,0860 +0,0% 7,0855 7,0848 -1,7% USD/CNH 7,1229 +0,0% 7,1216 7,1224 -2,9% AUS/USD 0,6487 +0,1% 0,6480 0,6470 +4,7% Bitcoin/USD 100.467,95 -0,9% 101.430,50 101.988,40 +7,0% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 59,92 59,43 +0,8% 0,49 -17,1% Brent/ICE 63,83 63,57 +0,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 4.002,30 3.981,31 +0,5% 20,99 +51,7% Silber 48,66 48,03 +1,3% 0,63 +66,3% Platin 1.347,16 1.333,89 +1,0% 13,27 +52,3% Kupfer 4,96 4,97 -0,1% -0,01 +20,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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