MÄRKTE ASIEN/Neuerliche Verluste - Starke TSMC-Zahlen verpuffen
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TOKIO/HONGKONG (Dow Jones) - Schwache Vorgaben der Wall Street haben die Aktienmärkte in Ostasien am Freitag erneut belastet. Die unerwartet starken Quartalszahlen von TSMC stützten nicht nachhaltig. Der weltgrößte Chip-Hersteller hatte einen Gewinnsprung verzeichnet und dabei die Markterwartung übertroffen. Befürchtungen eines neuen Handelskriegs zwischen China und den USA dämpften jedoch die Stimmung, da die US-Regierung einem Medienbericht zufolge die Handelsbeschränkungen für Chipausrüster verschärfen will. Zudem hatte US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump Taiwan und TSMC verbal angegriffen. Trump will Taiwan für den militärischen Schutz durch die USA zahlen lassen. TSMC wirft er deren Dominanz der Chipmärkte vor.
Besonders deutlich fielen die Abgaben in Hongkong aus, wo es für den Hang-Seng-Index im späten Handel um 1,8 Prozent nach unten ging. Der Schanghai-Composite schloss 0,2 Prozent höher. Im Blick standen hier die Ergebnisse des "dritten Plenums", ein Treffen des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas. Wie erwartet fehlten im Abschlusskommuniqué Details zu den Wirtschaftsreformen, aber es wurden die meisten richtigen Dinge erwähnt, so Moody's Analytics. Zu den vagen Zielen gehörten die Suche nach neuen Wachstumstreibern und die Ausweitung der Inlandsnachfrage, so Ökonom Harry Murphy Cruise.
Die oberste Führung scheine den externen Herausforderungen aufmerksamer gegenüberzustehen und fordere die Schaffung eines günstigeren externen Umfelds, hieß es von Goldman Sachs. Dies deutet darauf hin, dass die Lockerung der Politik im Laufe des Jahres fortgesetzt werden könnte, um das Wachstum anzukurbeln, insbesondere nach einem schwachen BIP im zweiten Quartal und einer immer noch lauen Inlandsnachfrage, ergänzten die Analysten.
In Tokio verringerte der Nikkei-225 sein Minus zum Handelsschluss auf 0,2 Prozent. Etwas Unterstützung erhielt der Index von Tokyo Electron, die sich nach ihrem jüngsten Kursrutsch um 2,3 Prozent erholten. Hintergrund der Abgaben war ein Bloomberg-Bericht, wonach das Unternehmen wegen seiner Lieferungen nach China einer genaueren Prüfung durch die USA unterzogen werden könnte.
In Taiwan ging es für die Aktien von TSMC trotz starker Ergebnisse für das zweite Quartal um 3,5 Prozent nach unten. Eine hohe Nachfrage hat dem Chiphersteller einen Gewinnsprung beschert. Der Umsatz stieg um 40 Prozent auf 674 Milliarden Taiwan Dollar. Allerdings hatte die Aktie zuletzt von der hohen Nachfrage nach Halbleitern für KI-Anwendungen stark profitiert und war auf ein Allzeithoch gestiegen. Das TSMC-Papier hat dieses Jahr bereits um 70 Prozent zugelegt, so dass nun Gewinne eingestrichen werden dürften.
In Seoul verlor der Kospi 1,0 Prozent. Belastet wurde der Index von neuerlichen Abgaben bei Index-Schwergewicht Samsung Electronics. Die Aktien gaben um weitere 2,9 Prozent nach. Dass der Konzern und Vertreter der Gewerkschaft am Freitag wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren wollten, stützte nicht. Die Mitarbeiter der Gewerkschaft befinden sich wegen Löhnen und Sozialleistungen in einem unbefristeten Streik. Die Aktien von SK Hynix verloren im Gefolge 1,4 Prozent.
Die an dieser Stelle sonst folgende Tabelle muss aus technischen Gründen leider entfallen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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