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08:54 Uhr, 04.08.2008

Machtkampf bei freenet geht in die nächste Runde

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München (BoerseGo.de) - Auf der freenet-Hauptversammlung am Freitag in Hamburg könnte es zu einem Showdown im Machtkampf zwischen dem freenet-Chef und den Großaktionären United Internet und Drillisch kommen. United Internet und Drillisch wollen Eckard Spoerr ablösen, berichtet die "Euro am Sonntag". "Mit unserer Forderung nach einer Ablösung des Managements wollen wir sicherstellen, dass eingeleitete Prozesse, der Verkauf der DSL-Sparte und die Reduzierung der 1,3 Milliarden Euro Schulden auch abgeschlossen werden", sagte Drillisch-Chef Paschalis Choulidis im Gespräch mit der Wirtschaftszeitung. Umwege beim geplanten DSL-Verkauf über Kooperationen seien nicht akzeptabel. Die Ablösung des Vorstands soll über einen Vertrauensentzug erreicht werden. Damit schaffe man für den Aufsichtsrat die Möglichkeit, den Vorstand zu entlassen. "Wir können den Aufsichtsrat nicht zwingen. Aber wir können uns nicht vorstellen, dass er dann nicht handeln wird", so Choulidis.

Im Falle einer Niederlage kündigte der Drillisch-Chef an, die Anteilsposition bei freenet weiter auszubauen. Derzeit halten United Internet und Drillisch über ihre MSP-Holdiung zusammen 25,91 Prozent. Gemessen an der Präsenzquote der Aktionäre auf der letztjährigen Hauptversammlung reichen den beiden Großaktionären 33 Prozent der Stimmen, um Spoerr zu stürzen.

Das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet jedoch, dass eine Mehrheit der Aktionäre hinter der Konzernspitze um den Vorstandsvorsitzenden Eckhard Spoerr steht. Dem Vernehmen nach geht dies aus einer Umfrage unter institutionellen Anlegern hervor, die Freenet in Auftrag gegeben hatte. Dort sei das voraussichtliche Abstimmungsverhalten der Großaktionäre aufgelistet. Demnach votieren 38 Prozent der Aktionäre gegen eine Abwahl von Vorstand und Aufsichtsrat. Damit dürfte es vermutlich nicht zu einem Sturz der freenet-Führung kommen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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