Lycos gibt auf
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Haarlem (BoerseGo.de) - Die Lycos Europe N.V. will sich von ihrem Kerngeschäft trennen und wird die anderen Unternehmensteile schließen. Trotz umfassender Restrukturierungsmaßnahmen sei es nicht möglich gewesen, mit dem bestehenden Geschäft auf absehbare Zeit profitabel zu werden, sagte Christoph Mohn, Vorstandsvorsitzender von Lycos Europe N.V. Das Unternehmen will das Domaingeschäft, das Shoppinggeschäft sowie das dänische Portal veräußern, sofern ein "angemessener Preis" erreicht werden kann. Mit diesen Aktivitäten generiere man etwa zwei Drittel des gesamten Umsatzvolumens. Das unprofitable Webhosting- und Portalgeschäft (inklusive Sales) solle dagegen "geordnet abgewickelt werden", teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.
Eine intensive Überprüfung seit Ende April 2008 habe ergeben, dass ein vollständiger Verkauf des Unternehmens keine vertretbaren Perspektiven biete, sagte Mohn. Die negative Entwicklung am Kapitalmarkt habe eine etwaige Veräußerungslösung zusätzlich belastet. Um den Vermögenserhalt bestmöglich sicherzustellen, sei es unumgänglich, das Geschäft teilweise zu schließen und teilweise zu verkaufen.
Der wesentliche Teil der rund 700 Mitarbeiter werde seinen bisherigen Arbeitsplatz verlieren, so das Unternehmen. In den Geschäftsfeldern, die nach der Empfehlung von Vorstand und Aufsichtsrat der Lycos Europe N.V. geschlossen werden sollen (Webhosting und Portal inklusive Sales), seien insgesamt rund 500 Mitarbeiter beschäftigt, davon rund 230 bei
der deutschen Tochtergesellschaft Lycos Europe GmbH mit Sitz in Gütersloh. Man wolle die Mitarbeiter bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz aktiv unterstützen.
Die Entscheidungen sollen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung Anfang Dezember erläutert werden. Aus den verbliebenen liquiden Mitteln sollen Ende Dezember 2008 50 Millionen Euro an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Über die weitere Vorgehensweise werde nach der Abwicklung entschieden, so das Unternehmen. "Obwohl Lycos Europe - gemessen an der Reichweite - zwischenzeitlich größtes europäisches Internet-Portal war, ist es uns nicht gelungen, unsere Geschäftsmodelle in steigendem Maße zu monetarisieren", sagte Christoph Mohn.
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