Analyse
10:22 Uhr, 23.06.2014

Lufthansa: Vertrauen völlig zerstört

Erwähnte Instrumente

Seit der Gewinnwarnung ist die Aktie der Kranich-Airline quasi im freien Fall. Doch der Kursverfall dürfte bald stoppen. Mutige Anleger greifen jetzt zum einem Inline-Optionsschein.

Die Deutsche Lufthansa sorgte mit einer heftigen Gewinnwarnung für Schlagzeilen: Wegen mehrerer Streiks und einer überraschend schwachen Umsatzentwicklung im Passagier- und Frachtgeschäft dürfte der operative Gewinn im laufenden Jahr statt 1,3 bis 1,5 Mrd. EUR lediglich rund 1 Mrd. EUR erreichen. Zudem musste die Fluggesellschaft eingestehen, dass auch das für 2015 und damit für das Ende des Sanierungsprogramms „Score“ ausgegebene Gewinnziel von 2,65 Mrd. EUR nicht mehr zu halten sei. Stattdessen werden nun im besten Fall 2 Mrd. EUR angepeilt.

Wer geglaubt hatte, mit dem Kurseinbruch von 14,2 Prozent auf 17,09 Euro am Tag der Gewinnwarnung sei es getan, wurde eines Besseren belehrt. In den Tagen danach kam es wegen der Sorgen um den Konflikt im Irak zu beinahe panikartigen Verkäufen. Insgesamt führte der Sell-off die Aktie innerhalb weniger Tage vom Jahreshoch bei knapp 20 EUR bis auf 15,62 EUR nach unten.

Der Vertrauensverlust wiegt schwer: Seit der Gewinnwarnung wird jede noch so kleine Kurserholung bei der Lufthansa im Keim erstickt. Dabei ist der Titel eigentlich völlig überverkauft und eine kräftige Gegenreaktion überfällig. Dabei kommt dem Bereich 16/16,20 EUR einen wichtige Bedeutung zu. Gelingt der Aktie der Sprung darüber, sind Kurse um 17,30/17,50 EUR drin. Einfach wird der Weg dorthin allerdings nicht. Denn zu viele Anleger sind auf dem falschen Fuß erwischt worden, sitzen nach dem Einstieg zu Kursen zwischen 17 und 18 EUR in der Hoffnung auf eine Trendwende nun auf dicken Buchverlusten und werden daher jede Erholung zum Verkauf nutzen. Sollte hingegen die Marke von 15,62 EUR fallen, drohen weitere Kursverluste.

Eines steht fest: Nach dem jüngsten Rücksetzer ist ein schneller Anlauf auf das vor wenigen Wochen markierte Jahreshoch bei 20 EUR nicht zu erwarten. Mit einem Inline-Optionsschein von der Société Générale setzen Anleger darauf, dass dies zumindest bis zum 19. September so bleibt. Bei dem Papier kommt es darauf an, dass bis der Aktienkurs bis zum Laufzeitende stets zwischen den Marken 14,40 EUR und 21,20 EUR aufhält. Dann wird der Schein zum Maximalbetrag von 10 EUR zurückgezahlt. Das entspricht einer Rendite von 67,5 %.

Auf der Unterseite sind aktuell zwar nur 8,9 % Luft. Doch zum einen befindet sich der KO-Level unterhalb der wichtigen Unterstützung bei 15 EUR. Zum anderen trägt der geringe Abstand dem Umstand Rechnung, dass wegen der völlig überverkauften Lage des Titels ein weiteres Abrutschen um knapp 10 % eher unwahrscheinlich ist. Schon bei einer Gegenreaktion von 3 bis 5 % dürfte der Kurs des Inliners deutlich anziehen.

Etwas weniger riskant ist ein Inliner mit der Untergrenze 13,20 EUR. Diese Marke liegt komfortable 16,5 % vom aktuellen Aktienkurs entfernt. Auf der Oberseite ist Platz bis 23,00 EUR. Das entspricht einem mehr als ausreichend erscheinenden Abstand von 45,5 %. Auf Basis des aktuellen Briefkurses von 8,78 EUR ist mit dem Schein ein Maximalertrag von 13,9 % drin. Das höhere Maß an Sicherheit wird also mit Renditeverzicht erkauft.

Zwei interessante Inline-Optionsscheine auf die Lufthansa-Aktie

ISIN

Emittent

Laufzeit

unteres/oberes KO-Level

Briefkurs aktuell

Maximale Rendite

DE000SG44K32

Société Générale

19.09.2014

14,40 / 21,20 EUR

5,97 EUR

67,5 % (251,4 % p.a.)

DE000SG44K16

Société Générale

19.09.2014

13,20 / 23,00 EUR

8,78 EUR

13,9 % (60,5 % p.a.)

"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert."§

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