Lufthansa Protect Discount: Ausländer im Kaufrausch<br />
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Im Heimatland wenig geliebt, von den Ausländern aber heiß begehrt, so könnte man die Situation um die Aktie der Deutschen Lufthansa beschreiben. Der Anteil ausländischer Investoren kletterte im zweiten Quartal von 24,8 Prozent auf 37,3 Prozent; allein die französische Axa hält inzwischen 10,5 Prozent, wie in der Vorwoche veröffentlicht wurde. Damit wird’s nun langsam kritisch: Der Ausländeranteil muss nämlich unter 50 Prozent bleiben, sonst gehen wichtige „internationale Verkehrsrechte“ verloren. Daher darf die Lufthansa Gegenmaßnahmen starten, sobald die 40 Prozent-Schwelle erreicht ist. Das Management kann dann Aktienrückkäufe starten. Ab der 45 Prozent-Hürde darf sogar das Kapital erhöht werden.
Gleichzeitig stehen bei der Kranich-Airline erhebliche Umstrukturierungen an. So gibt es noch keine definitive Aussage von Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber, was mit der 50-Prozent-Beteiligung am Reiseveranstalter Thomas Cook geschehen wird. Ähnlich ist das Bild beim Service-Unternehmen LSG. Auch die Integration der kürzlich zugekauften Swiss ist noch nicht vollständig abgeschlossen. All dies kann für Nachrichten sorgen, die die Aktie nach oben bringen. Risikolos sind Investment trotzdem nicht, denn keine andere Branche ist bei exogenen Schocks stärker gefährdet als die Luftfahrtindustrie. Dazu trägt auch der steigende Ölpreis bei, der das Geldverdienen für die Lufthansa nicht einfacher macht, trotz der saftigen Kerosin-Zuschläge. Und die neuesten Verkehrszahlen lagen nur am unteren Ende der Analystenerwartungen.
Charttechnisch brach in der Konsolidierungsphase der steile Aufwärtstrend, der die Aktie von Kursen bei zehn Euro bis in den Bereich von 15,00 Euro führte. Die zwischenzeitliche Kursdelle ist aber schon wieder nahezu aufgeholt. So bewegt sich das Papier erneut auf die alten Höchststände zu. Erst ein Sprung über den Widerstand aus 2004 und 2006 würde jedoch ein technisches Kaufsignal liefern, welches die Aktie bis 17,50 Euro treiben kann. Die erste Unterstützung ist bereits im Bereich von 13,00 Euro zu erkennen, dort stoppte die Korrektur im Mai. Darunter folgt die nächste Hilfslinie jedoch erst an der Zehn-Euro-Marke, wo die Aktie im Jahr 2005 mehrmals aufsetzte.
Fundamental ist der Wert im internationalen Vergleich günstig: Das Kurs/Gewinn-Verhältnis liegt unter zwölf. Gleichzeitig sollte die Dividendenrendite von ca. 3,5 Prozent den Titel nach unten gut absichern. Für vorsichtige Anleger eignet sich ein Protect Discount-Zertifikat von Sal. Oppenheim mit einem Cap bei 16,50 Euro. Er wirft, bei einer Laufzeit bis September 2007, eine maximale Rendite von 13,4 Prozent oder 11,2 Prozent p.a. ab, sofern die Aktie die Sicherheitsschwelle bei zehn Euro nicht verletzt. Von dieser Unterstützungslinie ist die Aktie 31 Prozent entfernt.
ZJ-Fazit: Die Gewinnchancen sind nach oben begrenzt. Mit Blick auf den dicken Risikopuffer und die attraktive maximale Rendite ist der „Protect Discounter“ jedoch ein attraktives Investment, welches auch die (noch gültige) steuerliche Ein- Jahres-Frist beachtet.
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