Kommentar
09:06 Uhr, 05.09.2014

Lufthansa: Das Hoffen auf eine schnelle Lösung

Erwähnte Instrumente

Nach den deutlichen Markreaktionen auf die gesenkten Gewinnerwartungen hatte sich die Lufthansa-Aktie zuletzt wieder ein wenig fangen können. Allerdings wird diese Erholung durch den Tarifstreit mit den Piloten gefährdet. Dagegen könnte ein weiteres Restrukturierungsprogramm mittel- bis langfristig, ähnlich wie das Programm „SCORE“, für eine gesteigerte Profitabilität des Konzerns sorgen.

Europas größter Luftfahrtkonzern kommt aktuell einfach nicht zur Ruhe. Während die Kranich-Airline nach einer überraschenden Gewinnwarnung ein neues Restrukturierungsprogramm auflegen musste, belastet der Tarifkonflikt mit den Piloten des Konzerns die Stimmung erneut. Dabei stehen einmal mehr die Vorruhestandsregelungen im Mittelpunkt des Streits mit der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC). Allerdings sollten sich die finanziellen Folgen in Grenzen halten, wenn es relativ schnell gelingt, zu einer Übereinkunft zu kommen. Sollte es jedoch zu lang andauernden Arbeitskämpfen kommen, gäbe es nicht nur weitere Kratzer für das bereits angeknackste Image des einstigen Vorzeigeunternehmens aus Deutschland, sondern auch neue Belastungen für die Geschäftsergebnisse.

Schon im April hatte es Streiks gegeben, deren negative Auswirkungen von Unternehmensseite mit rund 60 Mio. Euro angesetzt wurden. Zudem war es einer der Gründe, die Gewinnwarnung vom 11. Juni auszusprechen. Demnach soll das operative Ergebnis 2014 bei 1 Mrd. Euro liegen, nachdem zuvor 1,3 bis 1,5 Mrd. Euro in Aussicht gestellt worden waren. Bereinigt um Einmaleffekte sollen es nur noch 1,3 Mrd. Euro werden (zuvor 1,7 bis 1,9 Mrd. Euro). Auch die 2015er-Ziele wurden nach unten geschraubt, weshalb Konzernchef Carsten Spohr am 9. Juli neue Maßnahmen präsentiert hat, um sich auf den immer härter werdenden Wettbewerb mit Billig-Anbietern wie Ryanair oder easyJet sowie den hochsubventionierten Golf-Carriern einzustellen.

Dabei kam es wenig überraschend, dass man eine weitere europäische Billig-Fluglinie etablieren möchte, die zusammen mit Germanwings unter einem Dach operieren soll. Im Rahmen des “WINGS”-Konzepts soll es unter dem gleichen Dach ab Winter 2015 auch eine Billig-Fluglinie für den Interkontinentalverkehr geben. Außerdem wird die Zusammenarbeit mit Air China im Bereich Technik und im Passagiergeschäft ausgebaut, die später in ein Joint Venture münden soll, während neue Investitionen das Service-Angebot bei hochpreisigen Sitzen verbessern sollen.

Gleichzeitig bleibt es jedoch unsicher, inwiefern die geplanten Maßnahmen im Hinblick auf einen möglichen Widerstand von Pilotenseite umgesetzt werden können. Während die neuesten Vorhaben des Unternehmens an den Aktienmärkten überwiegend positiv aufgenommen wurden und sich die Lufthansa-Aktie ein wenig von ihrem zwischenzeitlichen Kurssturz erholen konnte, sind mit dem Tarifkonflikt neue Unsicherheiten hinzugekommen, die jedoch relativ schnell überwunden werden sollten, so dass sich der Fokus wieder auf die dank der neuesten Sparmaßnahmen mittel- bis langfristig erwarteten Ergebnisverbesserungen richten könnte.

Spekulative Anleger, die steigende Kurse der Lufthansa-Aktie erwarten, könnten mit einem Wave XXL-Call der Deutschen Bank (WKN DX96JQ) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Open-End-Papiers liegt derzeit bei 3,42, die Knock-Out-Schwelle bei 10,00 Euro. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem Wave XXL-Put der Deutschen Bank (WKN DT5C5L, aktueller Hebel 3,62; Knock-Out-Schwelle bei 16,20 Euro) auf fallende Kurse der Lufthansa-Aktie setzen.

Stand: 04.09.2014

Bei den in diesem Dokument enthaltenen Informationen handelt es sich um eine Werbemitteilung und nicht um eine Finanzanalyse, welche nicht allen gesetzlichen Anforderungen zur Gewährleistung der Unvoreingenommenheit von Finanzanalysen genügt und keinem Verbot des Handels vor der Veröffentlichung von Finanzanalysen unterliegt. Die Meinungen können von Einschätzungen abweichen, die in anderen von der Deutsche Bank veröffentlichten Dokumenten, einschließlich Research-Veröffentlichungen, vertreten werden. Die hierin enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Eine Anlage in die genannten Wertpapiere ist mit einem Totalverlustrisiko verbunden und eine Investitionsentscheidung sollte nur auf Grundlage des für die genannten Wertpapiere allein maßgeblichen Prospekts getroffen werden. Dieser kann unter www.xmarkets.de heruntergeladen oder bei der Deutsche Bank AG, X-markets, Große Gallusstraße 10-14, 60311 Frankfurt, kostenfrei angefordert werden.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

X-markets Team
X-markets Team
Produktexperten X-markets, Deutsche Bank AG

Unter dem Namen X-markets vereint die Deutsche Bank sowohl den Handel als auch den Vertrieb von strukturierten Produkten.

Das breite Leistungsspektrum umfasst Optionsscheine, Knock-out-Produkte, Anlage-Zertifikate und Anleihen. Es werden nahezu alle Basiswerte abgedeckt, die von weltweiten Indizes über Aktien und Renten bis hin zu Währungen und Rohstoffen sowie Edelmetallen reichen.

Investoren und Trader finden auf www.xmarkets.de alles, um erfolgreich handeln und investieren zu können.

Mehr Experten