Kommentar
17:45 Uhr, 17.01.2017

Deutsche Bank einigt sich mit US-Justiz - May will brit. Parlament über Brexit-Deal abstimmen lassen

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  • Deutsche Bank einigt sich mit US-Justiz
  • Davos: Chinesischer Präsident Xi wirbt für Freihandel
  • Inflation in Großbritannien legt rasant zu
  • E.ON kann auf milliardenschwere Entlastungen hoffen
  • Zalando: Weihnachtsgeschäft lässt die Kassen klingeln
  • Umfrage: Selbst Topmanager sehen Globalisierung mittlerweile kritisch
  • Redetext: Theresa May zu einem harten Brexit bereit
  • Deutsche Börse drückt beim Fusionsvorhaben mit der LSE aufs Tempo
  • Beiersdorf legt zufriedenstellende Eckdaten vor

DAX

  • Die Furcht vor dem “harten“ Brexit hat den deutschen Aktienmarkt nicht nachhaltig belastet. Nachdem der DAX am Vormittag deutlich bis auf 11.425 Punkte abrutschte, konnte sich das Börsenbarometer während der Rede der britischen Premierministerin zum EU-Austritt ihres Landes wieder deutlich erholen. Es war bereits an den Vortagen durchgesickert, dass Großbritannien nicht nur die EU, sondern auch den Europäischen Binnenmarkt verlassen will. May kündigte an, dass beide Parlamentskammern über die finalen Austrittsvereinbarungen mit der EU abstimmen sollen. Der DAX beendete den Handel mit einem Minus von 0,13 Prozent bei 11.540 Punkten.

Unternehmensnachrichten

  • Die Deutsche Bank hat sich mit der US-Justiz geeinigt und zahlt insgesamt 7,2 Milliarden Dollar im Vergleich um dubiose Hypothekengeschäfte. 4,1 Milliarden Dollar gehen dabei an geschädigte Hausbesitzer und Kreditnehmer, die restlichen 3,1 Milliarden Dollar stellen das Bußgeld dar. Die Deutsche Bank zeigt sich erleichtert darüber, dass der Blick jetzt vor allem in Richtung Zukunft gelenkt werden kann. Ein endgültiger Schlussstrich unter die Angelegenheit könne aber aufgrund der laufenden Verfahren wohl noch nicht gezogen werden.
  • Bayer hat nach Angaben eines Trump-Sprechers zugesagt, im Falle einer Monsanto-Übernahme alle Arbeitsplätze in den USA zu erhalten.
  • Der US-Autobauer General Motors teilte mit, zusätzliche 1,0 Milliarden Dollar in seine US-Produktion zu stecken. Etwa 1.500 US-Arbeitsplätze sollen so geschaffen werden oder erhalten bleiben.
  • Die US-Großbank Morgan Stanley konnte im Schlussquartal 2016 ihren Gewinn verdoppeln. Das Nettoergebnis stieg auf 1,51 Mrd. US-Dollar. Im Vorjahresquartal lag der Gewinn noch bei 753 Mrd. US-Dollar. Die Marktschätzungen wurden bei weitem übertroffen.
  • Der US-Krankenversicherer United Health schloss 2016 trotz teurem Ärger mit seinen Obamacare-Verträgen mit einem dicken Gewinnplus ab. Treiber war die Servicesparte Optum. Der Gewinn stieg auf 1,9 von 1,2 Mrd. US-Dollar im Vorjahr. Der Umsatz legte um 9 Prozent auf 47,5 Mrd. Dollar zu.
  • Der Tabakkonzern British American Tobacco übernimmt den US-Rivalen Reynolds nun komplett. Reynolds-Aktionäre erhalten 29,44 US-Dollar je Aktie in bar und 0,53 BAT-Aktien. Damit übernimmt BAT die restlichen 57,8 Prozent für 49,4 Mrd. US-Dollar.
  • Der weltgrößte Handelskonzern Wal-Mart plant Investitionen in den USA in Höhe von 6,8 Mrd. Dollar und willim Geschäftsjahr 2017 34.000 neue Stellen schaffen.
  • Einem Bericht der italienischen Zeitung "Il Messaggero" zufolge erwägt die arabische Fluggesellschaft Etihad einen Einstieg bei der Lufthansa in Höhe von 30 bis 40 Prozent. Ein Lufthansa-Sprecher wollte auf Mediennachfrage keinen Kommentar dazu abgeben. Anzeichen für eine mögliche engere Zusammenarbeit zwischen Etihad und der Lufthansa gab es zuletzt aber.
  • Versorgeraktien profitieren von einem Online-Artikel der "Börsen-Zeitung" vom Montagnachmittag, der positiv nachwirkt. Demnach kann E.ON nach dem Atom-Deal mit der Bundesregierung auf milliardenschwere Entlastungen hoffen. Der Grund dafür seien Änderungen bei der bilanziellen Behandlung der Kosten für die Entsorgung des Atommülls. Das gehe aus einer Investorenpräsentation und aus ergänzenden Erläuterungen aus dem Umfeld des Energiekonzerns hervor.
  • BMW-Chef Harald Krüger hat nüchtern auf die Drohungen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump reagiert. Er gehe davon aus, dass sich Donald Trump für eine prosperierende US-Wirtschaft einsetzen werde, sagte Krüger. Amerika sei für BMW ein sehr wichtiger Markt. „Ich bin überzeugt, dass man in den USA zur Kenntnis nimmt, dass BMW auch in Amerika einer der größten Automobilhersteller ist und dort direkt und indirekt rund 70.000 Menschen beschäftigt“.
  • Die Deutsche Börse treibt die geplante Fusion mit der London Stock Exchange zügig voran. Das Vorhaben sei mittlerweile weit fortgeschritten, sagte Vorstandschef Carsten Kengeter. „Wir wollen den Standort Frankfurt stärken - und wir werden den Standort Frankfurt stärken. Deshalb müssen wir das Fusionsvorhaben so schnell wie möglich zum Erfolg führen.“ Kritiker monieren, dass der Sitz der Dachgesellschaft in London sein soll. Erst recht, nachdem die Briten den EU-Austritt ihres Landes befürwortet haben.
  • Der Onlinehändler Zalando hat im Zeitraum Oktober und Dezember erstmals in einem Quartal mehr als eine Milliarde Euro umgesetzt. Die Erlöse lagen in der Spanne zwischen 1,086 bis 1,094 Mrd. Euro, so das Unternehmen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) verbesserte sich nach ersten Berechnungen von den im Vorjahr erzielten 71,8 Mio. auf voraussichtlich 81 bis 104 Mio. Euro. Das entspricht einer bereinigten EBIT-Marge von 7,5 bis 9,5 Prozent (Vj: 8,3 %).
  • Der Großküchenausrüster Rational hat im vergangenen Geschäftsjahr seinen Umsatz um neun Prozent auf 613 Mio. Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) lag bei 166 bis 167 Mio. Euro, nach 160 Mio. im Vorjahr. Sowohl beim Umsatz als auch beim Ebit hatten Experten etwas mehr erwartet.
  • Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf hat seinen Umsatz im vergangenen Jahr dank gut laufender Geschäfte mit seinen Marken Nivea oder Eucerin organisch um 3,2 Prozent auf 6,752 Mrd. Euro gesteigert und damit die Erwartungen der Analysten erfüllt. Die EBIT-Prognose für 2016 wurde bestätigt. Seine endgültigen Zahlen will der Konzern am 8. März vorlegen.
  • Die indonesische Regierung will Google (Alphabet) verklagen, wenn nicht bald eine Einigung über unbezahlte Steuern erreicht werden kann. Angeblich stehen Steuerzahlungen von 73 Mrd. US-Dollar aus, die aus Werbeeinnahmen bis ins Jahr 2011 zurückreichen. Der Konzern gibt hingegen gibt an, alle Steuern bezahlt zu haben.
  • Bei der Lufthansa-Catering-Tochter LSG Sky Chefs werden nach Angaben der Gewerkschaft Verdi in den kommenden Jahren rund 2.000 Arbeitsplätze wegfallen. Bereits beschlossen sei der Abbau von 1.700 Stellen. Der zusätzliche Verlust habe auch damit zu tun, dass die Fluggesellschaft Condor die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen aufgekündigt hat.

Konjunktur & Politik

  • Chinas Präsident Xi Jinping hat sich auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos für den Freihandel und gegen Protektionismus ausgesprochen. "Aus einem Handelskrieg wird niemand als Gewinner hervorgehen", betonte Xi. China wolle globalen Handel ermöglichen und sich für offene und transparente Freihandelsabkommen einsetzen, so Xi.
  • Die Geschäftsstimmung der Industrie in der Region New York hat sich zu Jahresbeginn eingetrübt. Der Empire-State-Index fällt um 1,1 Punkte auf 6,5 Zähler, wie die regionale Fed mitteilte. Der Stand vom Dezember wurde von 9,0 auf 7,6 Punkte revidiert.
  • Die britische Premierministerin Theresa May hat angekündigt, das britische Parlament über eine abschließende Brexit-Vereinbarung abstimmen zu lassen. Das finale Abkommen werde beiden Häusern des Parlaments zur Abstimmung vorgelegt, bevor es in Kraft trete, sagte May bei einer Grundsatzrede zum geplanten EU-Austritt des Landes. Sie sagte aber deutlich: "Wir streben keine Mitgliedschaft im EU-Binnenmarkt an". Sie wolle stattdessen einen umfassenden Freihandelsvertrag mit der Europäischen Union schließen. Auch der Zollunion in ihrer bisherigen Form will Großbritannien nicht mehr angehören.
  • Die ZEW-Konjunkturerwartungen haben sich im Januar verbessert, allerdings nicht so deutlich wie von Experten erwartet. Der entsprechende Indikator stiegt im Januar um 2,8 Punkte auf 16,6 Zähler. Dies ist der höchste Stand seit vergangenem Juni. Bankvolkswirte hatten allerdings mit einem Anstieg auf 18,6 Punkte gerechnet.
  • Die Inflation in Großbritannien ist im Dezember um 0,4 Prozentpunkte auf 1,6 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt ONS mit. Analysten hatten mit einer Rate von 1,4 Prozent gerechnet. Die aktuelle Rate ist die höchste seit Juli 2014. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent.
  • Nach Gewerkschaften, Menschenrechtsorganisationen und Politikern sehen mittlerweile auch viele Manager die Globalisierung skeptisch. Das geht aus einer Umfrage der Beratungsgesellschaft PwC unter 1.379 Unternehmenslenkern aus 79 Ländern hervor. Zweifel über den positiven Einfluss der Globalisierung äußerten die Befragten insbesondere mit Blick auf die Schließung der Lücke zwischen Arm und Reich (44 Prozent zweifelten daran), bei der Fairness im globalen Steuerwettbewerb (35 Prozent) und bei der Bekämpfung des Klimawandels und der Ressourcenknappheit (28 Prozent).
  • Großbritanniens Premierministerin Theresa May wird heute den "harten" Brexit ankündigen. Laut dem in der Nacht veröffentlichten Redetext bekennt sie sich zum vollständigen Austritt aus dem EU-Binnenmarkt und der Zollunion. Es werde keine Teil-Mitgliedschaft in der EU geben, die Großbritannien "halb drinnen" oder "halb draußen" ließen, heißt es in Auszügen aus ihrer Grundsatzrede.
  • Der Wirtschaftsweise Volker Wieland hat den Kurs der Europäischen Notenbank (EZB) scharf kritisiert und ein baldiges Ende der ultralockeren Geldpolitik gefordert. „Die EZB muss den Fuß jetzt vom Gas nehmen", sagte er in einem Interview der Börsen-Zeitung. Der EZB-Rat hatte Anfang Dezember entschieden, das Anleihenkaufprogramm über März 2017 hinaus in reduziertem Ausmaß bis Dezember 2017 zu verlängern. Das passe nicht zum Wachstums- und Inflationsausblick, kritisierte Wieland. Die EZB unterschätze zudem die Risiken ihrer Politik für die Finanzstabilität und die Reformpolitik in der Eurozone.
  • Laut einer aktuellen Umfrage gehen Volkswirte mehrheitlich davon aus, dass die EZB ihr Anleihekaufprogramm im Jahr 2018 reduzieren wird. Sie erwarten, dass ab der zweiten Jahreshälfte 2017 über das sogenannte Tapering diskutiert wird.
Termine des Tages: 11:00 Uhr - DE/EWU: DE: ZEW-Konjunkturerwartungen Januar
12:45 Uhr - GB: Grundsatzrede von Theresa May (Vorstellung der Brexit-Pläne)
14:30 Uhr - US: Empire State Manufacturing Index Januar

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11 Kommentare

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    geht_wen_an

    Venezuela: Bitcoin als Geldmittel

    Corinna Brandau 17. Januar 2017 Allgemein, Bitcoin,

    Durch die Folgen der Finanzkrise in Venezuela ist die lokale Bevölkerung auf der Suche nach Alternativen. Die Popularität von Gold, US Dollar und auch Bitcoin nimmt deshalb zu.

    Die Inflation in Venezuela soll nach Schätzungen des Internationalen Währungsfonds 2017 auf bis zu 1600 Prozent steigen. Die Münzeinheit in dem Land heißt venezolanische Bolivar und wurde nach dem Gründer Venezuelas Simón Bolívar benannt. Dieser gründete den Staat im Jahr 1825. Ein Bolivar entspricht dem Wert von 100 Centimos.

    Seit der Einführung von Bitcoin in 2009 hat Bitcoin eine enorme Wertsteigerung in allen Währungen erreicht. Außerdem scheint die Kryptowährung sogar stabiler als die staatliche Währung Bolivar, die mehr als 2/3 ihres Wertes verlor.

    http://coinwelt.de/2017/01/venezuela-bitcoin-als-g...

    20:34 Uhr, 17.01. 2017
  • geht_wen_an
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    German TV Calls Bitcoin ‘Digital Gold’

    Rebecca Campbell on17/01/2017

    https://www.cryptocoinsnews.com/german-tv-calls-bi...

    20:32 Uhr, 17.01. 2017
  • geht_wen_an
    geht_wen_an

    Digital Trade Chain

    Deutsche Bank, HSBC and five other big banks form 'Digital Trade Chain' consortium

    http://www.ibtimes.co.uk/deutsche-bank-hsbc-five-o...

    20:21 Uhr, 17.01. 2017
  • geht_wen_an
    geht_wen_an

    und heute wollen Sie Patente zum bitcoin, naja wenn man eben den mist glaubt statt selbst zu prüfen und zu informieren

    weiter so machen

    18:22 Uhr, 17.01. 2017
  • geht_wen_an
    geht_wen_an

    rechtzeitig bitcoin gekauft ,als sie euch erzählt haben das sie nichts wert sind und ihr habts geglaub

    18:12 Uhr, 17.01. 2017
  • Hoeli
    Hoeli

    "Morgan Stanley verdoppelt Quartalsgewinn" - wie machen die das bloß??? Dass die auch immer wissen, in was und in welche Richtung man investieren muss...;-)

    17:49 Uhr, 17.01. 2017
  • geht_wen_an
    geht_wen_an

    Na sind Sie schon wach geworden? Die Deutsche Industrie wacht auf

    Mercedes Buys Bitcoin Service Provider in ‘Digitization Strategy’

    Mercedes owner Daimler AG has announced its takeover of PayCash Europe, a provider of Bitcoin payment services alongside others, in a move that will see the corporation venture into mobile payments.

    http://bitcoinist.com/mercedes-bitcoin-digitizatio...

    16:29 Uhr, 17.01. 2017
  • Put.in
    Put.in

    das ist nur für eines gut auf Dauer: Gold is on my mind!

    15:17 Uhr, 17.01. 2017
  • 1 Antwort anzeigen

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