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09:46 Uhr, 25.04.2024

Lindner kündigt Kindergelderhöhung für 2025 an

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat eine Erhöhung des Kindergeldes für das kommende Jahr angekündigt. "Für die genaue Höhe müssen wir den Existenzminimumbericht im Herbst abwarten", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Lindner fügte hinzu, geplant sei für 2025 auch ein Ausgleich der Inflation bei der Lohn- und Einkommensteuer. "Zusammen mit einer Kindergelderhöhung wird es 2025 auch eine weitere Anhebung des Grundfreibetrags und des Kinderfreibetrags in der Lohn- und Einkommensteuer geben", sagte der Minister. Das Entlastungsvolumen dieser Steuersenkungen zum Abbau der kalten Progression bezifferte er auf einen "einstelligen Milliardenbetrag".

Lindner machte erneut deutlich, dass er die von SPD und Grünen geforderte Anhebung des Kindergeldes bereits zum Jahresanfang 2024 weiterhin ablehnt. "Das Kindergeld wurde bereits 2023 sehr stark und überproportional erhöht, um Familien zu entlasten. Das war ein großer Erfolg. Deshalb steht aber erst 2025 die nächste Erhöhung an", betonte er. Lindner bekräftigte zugleich seine Forderung, Grund- und Kinderfreibetrag rückwirkend zum Jahresanfang 2024 anzuheben. Das sei aus verfassungsrechtlichen Gründen nötig. "Leider wird das bisher von SPD und Grünen blockiert", beklagte der FDP-Vorsitzende.

In dem Interview wies Lindner zudem Kritik des Bundesrechnungshofs an der geplanten Tilgungsstreckung der Corona-Schulden zurück. Es wäre "ökonomisch unklug", aufgrund übermäßiger Tilgung Spielräume für Investitionen in Bildung, Digitalisierung oder Bundeswehr zu nehmen, sagte er. Die pandemiebedingten Notlagenkredite hätten dazu geführt, dass die Schuldenquote von gut 59 Prozent auf 69 Prozent gestiegen sei. Inzwischen liege sie bei unter 64 Prozent. "Mit Disziplin und wirtschaftlichem Erfolg werden wir voraussichtlich 2028 wieder bei unter 60 Prozent landen. Die Pandemieverschuldung wird also aus der Schuldenquote herausgewachsen sein", argumentierte der Finanzminister.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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