Linde verzeichnet Gewinnrückgang
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München (BoerseGo.de) - Vor dem Hintergrund der weltweit schwächeren Konjunktur hat der Gase-Spezialist Linde im ersten Quartal 2009 bei einem rückläufigen Umsatz weniger verdient als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Der Umsatz sei um 7,6 Prozent auf 2,695 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,917 Milliarden Euro) gesunken, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Das operative Ergebnis verringerte sich um 10,6 Prozent auf 538 Millionen Euro (Vorjahr: 602 Millionen Euro). Damit wurden die Erwartungen der Analysten knapp verfehlt. Der Gewinn nach Steuern und Anteilen Dritter belief sich auf 115 Millionen Euro (Vorjahr: 160 Millionen Euro). Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 0,68 Euro (Vorjahr: 0,96 Euro). Bei diesen Werten sind die Restrukturierungsaufwendungen und die im Vorjahr erzielten Veräußerungsgewinne aus dem Verkauf von Unternehmensteilen zu berücksichtigen. Auf angepasster Basis, also bereinigt um die Auswirkung der Kaufpreisallokation im Zuge der BOC-Übernahme sowie um die Veräußerungsgewinne, lag das Ergebnis je Aktie im ersten Quartal bei 0,99 Euro (Vorjahr: 1,29 Euro).
"Wir halten uns noch vergleichsweise ordentlich, wenngleich auch wir deutliche Nachfragerückgänge spüren", kommentierte der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Reitzle. Eine rasche Erholung sei derzeit nicht in Sicht. "Umso mehr ist es unsere unternehmerische Pflicht, alles dafür zu tun, um auch diese schwierige gesamtwirtschaftliche Phase weiterhin relativ robust zu durchlaufen." In diesem Zusammenhang hat Linde beschlossen, das Programm zur Prozessoptimierung und Produktivitätssteigerung beschleunigt umsetzen. Dies sei in einigen Bereichen und Regionen auch mit Kapazitätsanpassungen verbunden, beispielsweise durch die übergreifende Bündelung von Funktionen im Rahmen organisatorischer Verbesserungen. Insgesamt strebt Linde mit dem Optimierungsprogramm über die kommenden vier Jahre eine Kostenreduktion von 650 bis 800 Millionen Euro an.
Die Szenarienplanung für die Geschäftsentwicklung der Gases Division im laufenden Jahr 2009 reicht von einem leichten Umsatz- und Ergebnisanstieg bis hin zu einem Umsatz- und Ergebnisrückgang. Nach den jüngsten, nochmals verschlechterten, Prognosen für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sei die Eintrittswahrscheinlichkeit für das schwächere Szenario größer geworden, teilte Linde mit.
Der nach wie vor hohe Auftragsbestand der Engineering Division bilde dagegen eine gute Grundlage für eine vergleichsweise stabile Geschäftentwicklung in den kommenden zwei Jahren. Auch im internationalen Großanlagenbau müsse jedoch mit Verschiebungen bei der Vergabe von Neuprojekten gerechnet werden. "In unserem schwächeren Szenario müssen wir daher davon ausgehen, dass die neuen Auftragseingänge nicht ausreichen werden, um im Geschäftsjahr 2009 das sehr hohe Umsatzniveau des Vorjahres halten zu können. Bei der operativen Marge hingegen bleibt ein Wert von 8 Prozent unverändert unsere Zielgröße", sagte Linde-Chef Reitzle.
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