DAX geht wenig verändert aus dem Handel - Handelsstreit und Iran-Sanktionen sorgen weiter für Konfliktpotenzial
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- Tesla-Shortseller verzeichnen Verlust von 2 Milliarden Dollar
- EZB-Ratsmitglied Nowotny für Zinserhöhung vor Sommer 2019
- Iran-Sanktionen: EU will europäische Firmen schützen
- Daimler verbucht Absatzrückgang im Juli
- Sentix-Konjunkturindizes für Deutschland und Eurozone legen zu
- Xing wächst kräftig
- VDMA: Auftragseingang im Maschinenbau legt weiter zu
- Schaeffler erwirbt Space-Drive-Technologie von Paravan
- Volkswagen: Auslieferungsstopp bei Hybrid-, Erdgas- und Elektrofahrzeugen
- Auftragseingang Industrie bricht überraschend ein
- Linde: Neue Hürden bei Fusion mit Praxair
- HSBC verdient unter dem Strich etwas mehr
- Kuka bestätigt Ziele
- Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident gegen ThyssenKrupp-Zerschlagung
- Delivery Hero will in Kochboxen-Geschäft einsteigen
- US-Starinvestor Warren Buffett verdient mehr
- Ryanair-Piloten streiken am Freitag
- Britischer Minister sieht Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent für "harten" Brexit
- Europa: Problemkredite in Bankbilanzen im Umfang von 689 Mrd. Euro
DAX & US-Märkte
- Der deutsche Aktienmarkt kann sich auch zu Beginn der neuen Handelswoche nicht für eine klare Richtung entscheiden. Der DAX beendete den Handel am Montag mit einem Minus von 0,14 Prozent bei 12.598,21 Punkten. Während der Auftragseingang der deutschen Industrie im Juni überraschend schwach ausfiel, hat sich die Stimmung der Anleger zuletzt aufgehellt, wie die Sentix-Indizes für Deutschland und die Eurozone zeigen. Für neue Verunsicherung sorgt eine verbale Eskalation im Handelsstreit, nachdem US-Präsident Trump seine Zölle per Twitter als sehr wirksam bezeichnet hat und die chinesische Staatspresse Trump scharf kritisierte. In China kam es deshalb zu Beginn der neuen Woche zu deutlichen Kursverlusten. Auch beim Thema-Iran-Sanktionen stehen die Zeichen auf Konfrontation. Die US-Sanktionen sollen am Dienstag in Kraft treten, ebenso wie EU-Maßnahmen, um europäische Unternehmen vor den Auswirkungen zu schützen.
- Alle drei großen US-Indizes beendeten den Tag mit einem Gewinn (S&P 500 +0,4 %, Dow Jones +0,2 %, Nasdaq 100 +0,6 %). Bei den Einzelaktien stachen T-Mobile US (+7,7 %) und Sprint (+10 %) hervor, nachdem die NY Post meldete, dass Behörden drei Mobilfunkanbieter für nötig halten, um genügend Wettbewerb sicherzustellen. Bei den erweiterten FANGs als Synonym für populäre Tech-Aktien entwickelten sich vor allem Facebook (+4,5 %), Twitter (+3,2 %) und Netflix (+2,3 %) gut, während Tesla 1,8 % verlor.
Unternehmensnachrichten
- Alstria Office-REIT hat nach einem Anstieg bei Umsatz und operativem Gewinn im ersten Halbjahr seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Der Umsatz soll im Gesamtjahr nun bei 190 Millionen Euro (bisher 187 Mio.) liegen, das FFO bei 113 Millionen. Im ersten Halbjahr legte der Umsatz um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 96,2 Millionen Euro zu, während das FFO um 2,6 Prozent auf 58,1 Millionen Euro stieg. Das Nettoergebnis ging allerdings von 78,6 Millionen Euro auf 62,5 Millionen Euro zurück.
- Fraport verkauft Anteile am Flughafen Hannover-Langenhagen an den britischen Finanzinvestor iCON zu einem Preis von 109,2 Millionen Euro. Fraport geht davon aus, dass die Transaktion in den nächsten zwei Monaten abgeschlossen wird und einen positiven EBT-Effekt in der Größenordnung von circa 85 Millionen Euro generieren wird.
- Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" fordert Facebook von Großbanken finanziellen Informationen von Nutzern im Austausch für andere Nutzerdaten.
- Der Kursanstieg der Tesla-Aktien nach Vorlage der jüngsten Quartalszahlen hat bei Shortsellern zu Verlusten in Milliardenhöhe geführt. Nach Berechnungen des Analyseunternehmens S3 Partners LLC dürften Shortseller in den Tesla-Aktien rund 1,7 Milliarden US-Dollar verloren haben.
- Das Karrierenetzwerk Xing hat im ersten Halbjahr 2018 einen kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg verbucht. Der Umsatz erhöhte sich um 28 Prozent auf 110,5 Millionen Euro, während das operative Ergebnis um 18 Prozent auf 33,4 Millionen Euro zulegte. Unter dem Strich erhöhte sich der Gewinn um 20 Prozent auf 15,4 Millionen Euro. Die Nutzeranzahl konnte um fast eine Million auf 14,4 Millionen zulegen.
- Der Autozulieferer Schaeffler verstärkt sich im Technologiebereich für selbstfahrende Autos und erwirbt die Space-Drive-Technologie der Firma Paravan. Die Technologie wurde für behinderte Autofahrer entwickelt und erlaubt die Steuerung von Fahrzeugen mit elektronischen Signalen. Die Technologie wird in ein Gemeinschaftsunternehmen eingebracht, an dem Schaeffler 90 Prozent der Anteile und die Firma Paravan und ihr Gründer Roland Arnold die restlichen 10 Prozent halten sollen.
- Der Autobauer Volkswagen wird bis Jahresende keine Hybrid-, Erdgas- und Elektrofahrzeuge mehr ausliefern. Verantwortlich dafür ist der neue Abgasprüfzyklus WLTP, der als Folge des Abgasskandals eingeführt wurde. "Für Fahrzeuge mit Hybrid- und Erdgas-Antrieb nehmen wir zurzeit keine Bestellungen mehr an", sagte ein VW-Sprecher zur "Welt am Sonntag". Auch Elektrofahrzeuge würden erst ab 2019 wieder ausgeliefert.
- Die britische Großbank HSBC hat ihren Gewinn im ersten Halbjahr unter dem Strich um zwei Prozent auf 7,17 Milliarden Dollar gesteigert. Wegen höherer Kosten ging allerdings der Gewinn vor Steuern um zwei Prozent auf 12,1 Milliarden Dollar zurück. Der Erlöse erhöhten sich um vier Prozent auf 27,3 Milliarden Dollar.
- Der Augsburger Industrieroboterhersteller Kuka hat seine Ziele für das Gesamtjahr nach einem Anstieg beim operativen Gewinn im ersten Halbjahr bestätigt. Für 2018 erwartet das Unternehmen weiterhin einen Umsatz von mehr als 3,5 Milliarden Euro und eine EBIT-Marge von rund 5,5 Prozent vor. Im zweiten Quartal ging der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15,4 Prozent auf 852,7 Millionen Euro zurück, während der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 45,5 Millionen Euro auf 52,1 Millionen Euro zulegen konnte.
- Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet will ThyssenKrupp als Ganzes erhalten. "Ich habe erhebliche Zweifel, dass es eine gute Lösung wäre, Unternehmenssparten mit zeitweiligen Problemen aufzugeben und andere lukrative Bereiche aus dem Konzern herauszulösen, nur um kurzfristige Börsenerlöse zu erzielen", sagte Laschet zur "Bild am Sonntag".
- Der Essenslieferdienst Delivery Hero will auch in das Geschäft mit Kochboxen einsteigen, wie Vorstandschef Niklas Östberg der "Süddeutschen Zeitung" sagte. Auf Kochboxen hat sich bisher der Wettbewerbe HelloFresh spezialisiert.
- Die Fusion des Industriegasespezialisten Linde mit dem US-Wettbewerber Praxair könnte an neuem Widerstand der Kartellbehörden scheitern. In Gesprächen mit verschiedenen Wettbewerbsbehörden hätten sich weitere Hinweise darauf ergeben, dass eine fusionskontrollrechtliche Freigabe des Zusammenschlusses mit höheren Anforderungen verbunden sein könnte als bisher erwartet, teilten beide Unternehmen am Wochenende mit. Die höheren Anforderungen könnten "zu einer Überschreitung einer vereinbarten Obergrenze für von Linde und Praxair zu akzeptierenden Kartellauflagen führen". So fordert offenbar die US-Wettbewerbsbehörde Federal Trade Commission zusätzliche Veräußerungen von Geschäftsbereichen. Die Forderungen der US-Kartellbehörde könnte mit der "America first"-Politik von US-Präsident Donald Trump zusammenhängen, so Spekulationen.
- Die Investmentholding Berkshire Hathaway von US-Starinvestor Warren Buffett hat im zweiten Quartal einen kräftigen Gewinnanstieg verbucht. Das operative Ergebnis erhöhte sich im Jahresvergleich um 67 Prozent auf 6,89 Milliarden Dollar, wie Berkshire Hathaway am Samstag mitteilte.
- Der irische Billigflieger Ryanair hat erneut mit Pilotenstreiks zu kämpfen. Mitten in der Urlaubszeit wollen die Ryanair-Piloten in verschiedenen europäischen Ländern am kommenden Freitag die Arbeit niederlegen. "Wir haben allen Passagieren, die für diesen Tag Flüge von und nach Deutschland gebucht haben, eine Mail geschrieben und angeboten, kostenfrei auf einen Flug bis zu sieben Tage vorher oder nachher umzubuchen", sagte der Marketing-Chef des Unternehmens, Kenny Jacobs, der Süddeutschen Zeitung.
- Die Europäische Bankenaufsicht schätzt die Summe der Problemkredite in den Bilanzen europäischer Banken auf 813 Milliarden Euro, wie die Zeitung "Bild" unter Berufung auf das Bundesfinanzministerium berichtete.
Konjunktur & Politik
- Die USA wollen die am Dienstag wieder in Kraft tretenden Sanktionen gegen den Iran durchsetzen und haben damit gedroht, dass eine Verletzung schwerwiegende Konsequenzen haben werde. Dies kann auch als eine klare Warnung an Europa verstanden werden. Die EU will europäische Firmen mit Geschäftsbeziehungen in den Iran vor den US-Sanktionen schützen, wie die EU am Montag mitteilte. So soll es europäischen Unternehmen und Bürgern verboten werden, sich an die US-Sanktionen zu halten.
- Österreichs Notenbankchef und EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny hat sich für eine frühere Leitzinserhöhung durch die Europäische Zentralbank (EZB) als eigentlich geplant ausgesprochen. Auf die Frage, ob er für eine Zinserhöhung vor Sommer 2019 sei, sagte Nowotny der Tageszeitung "Der Standard": "Ja, ich bin für eine Anhebung, damit die Normalisierung der Geldpolitik rascher vorangeht, und meine auch, dass ein langsamer Anstieg der Zinsen die Konjunktur in der EU nicht beeinträchtigen wird." Die EZB will hingegen den Leitzins mindestens "über den Sommer 2019" auf dem aktuellen Niveau halten, wie es in ihrer "Forward Guidance" heißt.
- Im deutschen Maschinenbau steigt weiter die Nachfrage. Im Juni erhöhte sich der Auftragseingang um real 13 Prozent, wie der Branchenverband VDMA mitteilte. Im ersten Halbjahr gingen preisbereinigt sieben Prozent mehr Aufträge ein.
- Der Auftragseingang der deutschen Industrie ist im Juni überraschend eingebrochen. Im Vergleich zum Vormonat wurde ein Rückgang um 4,0 Prozent verzeichnet, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte. Erwartet wurde nur ein Rückgang um 0,3 Prozent, nach einem Anstieg um 2,6 Prozent im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat ergab sich im Juni ein Rückgang um 0,8 Prozent. Der Umsatz im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im Juni um 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken, nach einem Anstieg um 0,9 Prozent im Mai.
- IWF-Chefvolkswirt Maurice Obstfeld gibt dem chronischen deutschen Handelsbilanzüberschuss eine Mitschuld an den neuen Handelskonflikten. Auch die globale Finanzstabilität könne dadurch gefährdet werden, schrieb Obstfeld in einem Gastbeitrag für die Tageszeitung "Die Welt". Der deutsche Überschuss sei "nicht unbedingt ein Zeichen von Stärke, sondern ein Beleg heimischer Investitionsschwäche und einer Sparquote, die über das hinausgeht, was wirklich notwendig ist."
- Im Handelskonflikt zwischen den USA und China deutet sich weiter eine Verschärfung an. US-Präsident Trump twitterte am Wochenende, dass die Zölle erfolgreich seien und verwies in diesem Zusammenhang auch auf den jüngsten Kurseinbruch am chinesischen Aktienmarkt. Die chinesische Staatspresse griff unterdessen Trump mit ungewöhnlich scharfen Worten an.
- Der britische Handelsminister Liam Fox sieht eine Wahrscheinlichkeit von 60 Prozent, dass es zu einem "harten" Brexit ohne ein Abkommen mit der kommt. Schuld sei die "Unnachgiebigkeit" Brüssels und insbesondere des EU-Unterhändlers Michel Barnier, sagte Fox der "Sunday Times".
- Deutschland will sich auf EU-Ebene nicht mehr für eine 50-prozentige Verringerung der CO2-Emissionen bei Autos starkmachen. "Das Ziel dürfte vom Tisch sein", berichtete der "Spiegel" ohne Angabe von Quellen.
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vom 4.08.18