Kommentar
12:15 Uhr, 29.09.2011

Linde – Bodenbildung voraus?

Erwähnte Instrumente

  • Aktienanleihe PLUS auf Linde
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Der starken Abwärtsphase der vergangenen zwei Monate konnte sich kaum eine Aktie entziehen. Auch der Industriegase- und Technologiekonzern Linde, der laut dem „Aktionär“ noch am 1. August mit 127,80 Euro ein neues 52-Wochenhoch markieren konnte, kam in der Folgezeit um rund 25 Prozent unter die Räder. Fundamentale Gründe spielten dabei allerdings wie bei so vielen anderen Aktien keine Rolle, legte der DAX-Konzern doch noch Ende Juli positive Zahlen für das zweite Quartal 2011 vor und vermeldete dabei eine Gewinnsteigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 10,5 Prozent auf 325 Mio. Euro.

In einem Kursbereich von 95 Euro, wo sich eine wichtige charttechnische Unterstützung befindet, will der „Aktionär“ nun aber eine mögliche Bodenbildung erkannt haben, zumal die Aktie bei dieser Marke auch volumenmäßig auf ein starkes Kaufinteresse stößt. Als nächstes Kursziel wurde deshalb von dem wöchentlichen Börsenmagazin mit einem Stopp-Kurs bei 90 Euro der alte Höchststand bei 127,80 Euro formuliert, zumal auch bereits die Commerzbank ihrerseits die Zielmarke von 134 auf 140 Euro anhob. Dagegen haben die Analysten der Deutschen Bank ihr Kursziel nach einem Gespräch mit Vorstandschef Wolfgang Reitzle bei 144 Euro belassen und empfehlen das Papier auch weiterhin zum Kauf. Der Firmenlenker konnte Tim Jones von der Deutschen Bank davon überzeugen, dass das Unternehmen in allen Sparten gut aufgestellt ist und die große Nachfrage nach Linde-Produkten mit den ehrgeizigen Erwartungen im Einklang steht. Etwas moderater fällt die Einschätzung von Andrew Benson von der Citigroup mit „Hold“ aus, wobei auch er laut „dpa-AFX“ mit 130 Euro ein Kursziel angibt, dass sich noch deutlich über der aktuell etwa bei 102 Euro notierenden Aktie befindet. Seine Begründung: „Die Aussicht auf eine überdurchschnittliche Kursentwicklung sei trotz robuster Finanzlage bei anderen Titeln im Sektor besser,“ auch wenn er gleichzeitig das Papier für die nächsten drei Monate auf seiner „Least preferred stocks“-Liste führt und betont, dass sich der Titel im schwierigen Umfeld relativ gut gehalten habe. Eine Kursanhebung von 115 auf immerhin 120 Euro kommt von Morgan Stanley, dessen Analyst Paul Walsh in seiner Branchenstudie auch weiterhin bei seiner „Equal-weight“-Einstufung für Linde bleibt. Darüber hinaus verweist er darauf, dass Chemietitel derzeit sehr volatil und günstig bewertet seien, wobei die beobachteten Werte, darunter auch die Linde, eine hohe Qualität und Bilanzstärke aufweisen.

Wer bei der Linde-Aktie etwas vorsichtiger zu Werke gehen möchte, findet in einer Aktienanleihe-PLUS von Macquarie Oppenheim eine Investmentgelegenheit vor. Das genau ein Jahr laufende Produkt bietet dabei einen Sicherheitspuffer von über 31 Prozent. Sollte dieser zu keinem Zeitpunkt ganz ausgeschöpft werden, wird der Nennbetrag bei Fälligkeit in voller Höhe erstattet. Dies wäre aber auch dann der Fall, wenn sich der DAX-Titel nach der Schwellenverletzung am Ende wieder bis zum bei 100 Euro fixierten Basispreis erholen würde. In beiden Fällen könnte eine Aktienandienung verhindert werden, die nur mehr die Verhältnisse bei Auflage des Produkts zugrunde legt. Die maximale Seitwärts-Rendite kann mit rund 9,5 Prozent angesichts der zusätzlichen Pufferung als durchaus attraktiv gelten.

10,50 % p.a. Linde 70 Aktienanleihe-PLUS

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ4ESV

Laufzeit:

28.09.2012

Preis: (27.09.2011)

Geld / Brief: 100,73 % / 100,93 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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