Kommentar
18:26 Uhr, 01.02.2013

Liebe Crashpropheten, wo ist der Zusammenbruch des Euros abgeblieben?

John Taylor, Chef des weltgrößten Hedgefonds FX Concept, sah den Euro ebenso auseinanderbrechen wie Felix Zulauf. Seit Juli 2012 ausgehend von 1,2000 $ sehen wir in dem Währungsverhältnis eine temporäre Rally. Bei Sichtung des Big Pictures läßt sich eine mehrjährige sehr breite Seitwärtsbewegung erkennen, "mehr" aber auch nicht.

Formationstechnisch sehen wir bei GodmodeTrader.de kein Zusammenbruchsscenario. Es läßt sich zwar aus heutiger Sicht noch immer nicht sicher ausschließen, dass es nicht doch nochmal zu einer Korrekturausdehnung bis 1,1000 $ kommen kann, aber ein Zerfall läßt sich in keinster Weise ableiten.

Ich möchte auf keinen Fall mit diesem kurzen Beitrag als Oberlehrer mit Zeigefinger gesehen werden. Ich denke, dass jeder Marktbeobachter, - sei er fundamental oder technisch ausgerichtet -, immer sein bestes gibt. Marc Faber, Felix Zulauf, Bill Fleckenstein, Byron Wien, Nouriel Roubini, Warren Buffett, Jim Rogers, George Soros, Raymond Dalio, Seth Klarman, Dan Loeb, David Einhorn, ich lese sie alle gerne. Was ich allerdings nicht leiden mag, wenn mit Ängsten der Menschen gespielt wird und Geschäfte gemacht werden a la "Ich habe es doch immer gesagt, alles wird zusammenbrechen, aber ich helfe euch richtig anzulegen".

Abschlußbemerkung: Diese Meldung erscheint zu einem Zeitpunkt, an dem der Bullenmarkt bei den Aktien seit 2009 langsam aber sicher in höheres, zerklüfteteres Gebirge vordringt. Dessen bin ich mir bewußt.

Ganz kurz eine Frage an die Crashpropheten
11.01.13 08:28

Möglicherweise ist er mir entgangen, aber wo ist der Zusammenbruch des Finanzsystems abgeblieben ? Wo ist der herbeigezeterte Kollaps? Zugegeben sehr provokant gefragt.

Noch wissen wir nicht, ob wir die Krise wirklich überlebt haben. Wir können jedoch schoneinmal festhalten, dass der Spruch "never fight the FED" seine Gültigkeit nicht verloren hat. Selbiges gilt übrigens für die EZB. Draghis klares Commitment zum Euro und zur Eurozone konnte die Finanzmärkte tatsächlich beruhigen und die Eurokrise entschärfen.

Anbei der Kursverlauf des Dow Jones seit 1997. Die platzende Internetblase und die platzende US Immobilienblase, beide haben Spuren hinterlassen. Unterm Strich liegt seit Ende der 1990er Jahre aber lediglich eine große, breite Seitwärtsbewegung vor.

Der Anlegerschaft möchte ich zurufen, dass jede Marktphase ihre Gurus hat. Während der Internethausse waren es die Internetgurus, während der Finanzkrise die Crashpropheten. Einigen Crashgurus würde ich ein Seminar, wenn es denn eines gäbe, von Warren Buffett empfehlen. Der schlaue und erfahrene Fuchs hat in der Krise genau das Richtige getan, er hat massiv gekauft, als die Kanonen am lautesten donnerten.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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