Kommentar
09:58 Uhr, 24.01.2012

Lernen Sie zu verlieren und Sie werden erfolgreich sein!

Sehr geehrte Traderinnen und Trader,

wir alle sind zum Trading gekommen, weil wir Geld verdienen wollen. Da klingt es schon komisch, wenn ich Ihnen sage, dass dies nur möglich sein wird, wenn Sie lernen zu verlieren.

Dahinter steckt natürlich, wie soll es anders sein, die Psychologie. Schauen Sie sich doch bitte einmal die Märkte an, egal in welchem Zeitrahmen, egal welchen Markt. Märkte sind immer in Bewegung, das ist zwar richtig, aber wirklich große Bewegungen im Sinne großer Chance-Risiko-Verhältnisse sind unabhängig vom eigentlichen Signal dem Sie folgen, doch eher die Ausnahme. Wenn Sie in einer Aktie auf eine 50 %-Rally spekulieren, dann werden Ihnen einige Fehlversuche nicht erspart bleiben, wenn Sie lediglich einen 5 %-Stopp für eine solche Spekulation verwenden. Diese Tatsache stellt jedoch eine Zwickmühle dar, eine die es in sich hat.

Auf der einen Seite nämlich hassen wir es, zu verlieren, Unrecht zu haben. Wir streben eher eine möglichst hohe Trefferquote an. Gleichzeitig wollen wir natürlich bei jedem Trade in Relation zum eingegangenen Risiko möglichst hohe Profite erwirtschaften und genau diese Kombination gibt es an der Börse nicht. Nehmen wir noch die beliebte Anforderung hinzu, dass solche Signale auch noch am laufenden Band auftreten sollen, so dass wir, falls wir bei einem Signal mal wieder nicht zugegen waren, dieses schnell irgendwo anders nachholen können, dann wird das Dilemma umso deutlicher.

Schauen Sie sich die Märkte aus diesem Blickwinkel heraus einmal genau an. Viele Chancen mit sehr großen CRVs und das alles abgerundet mit einer extrem hohen Zuverlässigkeit? Sie werden diese Kombination nicht finden. Was uns bleibt, sind Second Best Lösungen und diese werden uns nicht gefallen.

In der Variante 1 konzentrieren wir uns auf die wirklich großen Bewegungen und CRVs. Da diese seltener auftreten und zudem auch nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, wann, müssen wir eine Chance nach der anderen wahrnehmen und so dafür sorgen, den großen Trade nicht zu verpassen. Viele Trades werden mit Verlust, Break Even oder Kleinstgewinnen ausgestoppt werden und nur wenige werden richtige "Kracher". Diese "Kracher" aber reichen aus, die vielen kleinen Verluste zuvor zu deckeln und sogar noch einen ordentlichen Betrag obendrauf zu erwirtschaften.

In der Variante zwei konzentrieren wir uns auf die Trefferquote. Wir streben eine Taktik an, die möglichst oft trifft und da wir dies, das wissen wir nun, nicht mit den hohen CRVs kombinieren können - der Markt tickt eben einfach nicht so - begnügen wir uns mit kleineren CRVs. Die hohe Trefferquote und eine erhöhte Tradingfrequenz (kleine Bewegungen gibt es öfter) soll für den Ausgleich gegenüber der ersten Variante sorgen.

Beide Varianten stehen Ihnen als Trader zur Verfügung, wobei die Grenzen eher fließend sind. Im Fachjargon sprechen wir dabei vom Trendtrader (große CRVs), Swingtrader (mittlere CRVs, bessere Trefferquote) und Scalptrader (kleine CRVs, große Trefferquote). Sie haben die Wahl und sollten sich fragen, welche dieser grundlegenden Stile am besten zu Ihren Stärken und Schwächen passt.

Sollten wir aber vor der Frage stehen, welche dieser grundlegenden Varianten die objektiv bessere ist, so würde ich dem Trendtrading knapp dem Vorrang geben. Warum? Ganz einfach. Wenn Sie auf große CRVs Traden, können Sie sich auch den ein oder anderen kleinen Fehler leisten. Doch einmal den Emotionen nachzugeben und in einer ungünstigen Marktphase zu traden, kann für den Scalptrader (Swingtrader) in einem dramatischen Drawdown enden. Desweiteren werden im Swing- und Scalptrading oftmals Kursziele genutzt, mit denen der Trader auch das Glück eines Big Bang stark beschneidet.

Sie sehen, es gibt also durchaus den ein oder anderen Grund, das Trendtrading im Sinne größerer CRVs zu betreiben, aber dazu müssen Sie lernen, mit den zwischenzeitlich natürlichen Verlusten umzugehen. Nur wer dies kann, nur wer auch nach dem 5. Verlusttrade in Folge auch entspannt den 6. Trade platziert, wird erfolgreich sein. Sie müssen lernen zu verlieren!

Viel Erfolg

Rene Berteit
Technischer Analyst und Tradingcoach bei Godmode-Trader.de
www.godmode-trader.de/Premium/Coaching/Ausbildung-und-Seminare

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Über 25 Jahre professioneller Trader und Tradingmentor! Tausende von real durchgeführten Trades in Aktien, Indizes und Währungen! Fast 20 Jahre Mentorin und tausende von zufriedenen Ausbildungsteilnehmern! Diplom Betriebswirt mit Fokus Börse! Das ist unser Trader(mentor) René Berteit, der Ende der 90er die Börse für sich entdeckt hat. Börse, Trading und die Trader-Ausbildung sind für Ihn keine Berufe, sondern seine Berufung und Leidenschaft.

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