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12:22 Uhr, 28.02.2012

Leoni auf Rekordfahrt

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  • Aktienanleihe auf Leoni
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Läuft es in der Automobilindustrie wie geschmiert, freuen sich auch Zulieferer, wie der Kabelspezialist Leoni, der im Geschäftsjahr 2011 laut „Kunststoffweb.de“ nach den vorläufigen Zahlen einen Umsatzrekord von 3,7 Mrd. Euro vermelden konnte. Noch deutlich stärker um 81 Prozent ging es beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 237 Mio. Euro nach oben. Der Konzernüberschuss verdoppelte sich sogar auf 156 Mio. Euro. Begründet werden die Rekordzahlen mit der bis Jahresende dynamisch verlaufenen Nachfrage aus der Automobilbranche und der Investitionsgüterindustrie, insbesondere durch den stark gestiegenen Absatz bei Kabelsätzen und Bordnetz-Systemen für Fahrzeuge in den BRIC-Staaten sowie den USA, so „Elektroniknet.de“. Kommt es zu keinem weltweiten konjunkturellen Abschwung, geht das Unternehmen auch für das laufende Geschäftsjahr 2012 von einem weiter steigenden Umsatz auf 3,8 bis 4,0 Mrd. Euro aus.

Bei all den positiven Nachrichten verwundert es kaum, dass zahlreiche Analysten ihre Kaufempfehlungen für den MDAX-Wert bestätigten, wie z.B. Marc-Rene Tonn von M.M. Warburg, der auch sein Kursziel von 48 Euro für die Aktie aufrecht erhält oder Frank Schwope von der NordLB. Letzterer zeigte sich von dem positiven Nachsteuerergebnis überrascht, auch wenn ihn die dünne und wenig ambitionierte Umsatzprognose enttäuschte. Den Hauptkurstreiber sieht der Experte sowieso in den immer wiederkehrenden Einstiegs- und Übernahmegerüchten und hebt seine Zielmarke deshalb von 35 auf 41 Euro an. Ebenfalls 41 Euro betrachtet Tim Schuldt von Equinet in seiner Studie als den fairen Wert der Leoni-Aktie. Der Analyst kündigte dabei schon an, dass er seine auf einem Rezessions-Szenario fußende Prognose wahrscheinlich nach den endgültigen Zahlen im März anheben werde. Die Marke von 41 Euro wird auch von Analyst David Cramer von der Berenberg Bank als Ziel angepeilt. Er kann sich aufgrund des Unternehmensausblicks sogar steigende Prognosen vorstellen. Christian Ludwig vom Bankhaus Lampe in Düsseldorf legte bei seinem Kursziel mit 48 nach zuvor 44 Euro noch einen drauf. Auch ihm waren die exzellenten vorläufigen Zahlen nicht verborgen geblieben. Außerdem hält er das Leoni-Papier auch weiterhin für günstig bewertet, so „dpa-AFX“.

Nicht ganz so positiv ist man für den Autozulieferer bei der Deutschen Bank und dem Analysehaus Kepler gestimmt.Michael Raab von Kepler sieht die Zahlen lediglich im Rahmen der Erwartungen und beklagt die niedriger ausgefallene Marge. Aufgrund des bereits hochgelaufenen Kurses der Aktie rät er bei Leoni eher zu Gewinnmitnahmen und hält an seiner „Halten“-Einstufung mit einem Kursziel von 34 Euro fest. Tim Rokossa vom Bankenprimus geht wie das Management von einer verhalteneren Geschäftsentwicklung aus bleibt bei der Kursprognose von 33 Euro. Abstufungen kommen von der Commerzbank und der WestLB, deren Analyst Henning Cosman in den etwas enttäuschenden Unternehmensprognosen Belastungspotential erkennen kann. Er ist deshalb nur noch „Neutral“ nach zuvor „Add“ für die Aktie gestimmt. Daniel Schwarz von der Commerzbank hat Leoni ebenfalls von „Add“ auf „Hold“ heruntergestuft, sein Kursziel aber gleichzeitig von 33 auf 38 Euro heraufgesetzt, da er parallel seine Branchenbeurteilung angehoben hat. Bei den Zahlen hat ihn besonders das operative Ergebnis enttäuscht und er vermisse auch zukünftige Kurstreiber.

Eine nur noch bis Juni 2012 laufende CLASSIC-Aktienanleihe von Macquarie könnte sich für Anleger eignen, die bei Leoni nach dem starken Anstieg erst einmal mit einer Seitwärtsentwicklung rechnen. Der Basispreis liegt mit 33 Euro noch über elf Prozent entfernt. Auf der Renditeseite winkt Investoren ein Wert von aktuell 4,67 Prozent bzw. 15,43 Prozent p.a. Sollte die Aktie den Basispreis bei Fälligkeit unterschreiten, wird statt der Zahlung des Nennwerts die Aktie entsprechend dem Verhältnis zwischen Nominal und Basispreis geliefert.

25,75 % p.a. Leoni CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Macquarie/ MQ4KVQ

Laufzeit:

22.06.2012

Preis: (27.02.2012)

Geld / Brief: 103,04 % / 103,24 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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