Lemke: G7 geben neben Kohleausstieg Zusage für Reduktion von Plastik
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Von Andrea Thomas
BERLIN (Dow Jones) - Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat den von der Gruppe der sieben wichtigsten westlichen Industrieländer der Welt (G7) beschlossenen frühzeitigen Kohleausstieg bis zum Jahr 2035 gewürdigt und weitreichende Entscheidungen zu anderen umweltpolitischen Themen hervorgehoben. Dazu gehörten etwa die Zusagen der G7-Staaten, ihren Plastikverbrauch zu reduzieren.
Die Umwelt-, Energie- und Klimaminister der G7-Staaten unterstützten auf ihrem Treffen in Turin ein ambitioniertes UN-Plastikabkommen sowie die schnelle Ratifizierung des UN-Hochseeschutzabkommens, so Lemke. Außerdem hätten sich die Staaten auf die Gründung einer G7-Wasserkoalition verständigt, um ein integriertes Wassermanagement global voranzubringen.
"Wir brauchen gemeinsame Strategien und Ziele zum Schutz unserer globalen Wasservorräte", sagte Lemke in einer Pressemitteilung. Die G7 wolle den nun anlaufenden Vorbereitungsprozess zur nächsten UN-Wasserkonferenz 2026 in der Wasserkoalition begleiten.
Globalen Plastikkonsum verringern
Mit Blick auf das Plastikabkommen der Vereinten Nationen (UN) sagte Lemke, dass der G7-Beschluss in Turin den UN-Verhandlungen in Ottawa für ein globales Abkommen gegen Plastikmüll Rückenwind gebe.
"Als G7 wollen wir mit unserer Erklärung ein starkes und klares Signal senden, dass die Verhandlungen für ein globales Plastikabkommen bis zum Ende des Jahres abgeschlossen werden sollen. Wir haben als Industrieländer eine besondere Verpflichtung, die Auswirkungen der massiven Verschmutzungskrise einzudämmen", sagte Lemke. Die G7-Staaten bekannten sich dazu, die globale Plastikproduktion und den globalen Plastikkonsum zu reduzieren.
Die G7-Staaten machten sich bei ihrem Treffen zudem stark für die schnelle Ratifizierung und Umsetzung des UN-Hochseeschutzabkommen BBNJ (Biodiversity Beyond National Jurisdiction), mit dem erstmals Regeln zum Schutz der Biodiversität in den Weltmeeren aufgestellt werden. Nun gelte es, zügig Schutzgebiete auf der Hohen See auszuweisen, um 30 Prozent der Weltmeere unter strengen Schutz zu stellen, so die Ministerin.
"Hier in Turin bekennen wir uns als G7 deutlich zu dem Abkommen und verpflichten uns zu einer schnellen Ratifizierung bis zum Juni 2025", erklärte Lemke. Erst wenn 60 Staaten das Abkommen ratifiziert hätten, könne es in Kraft treten.
Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com
DJG/aat/hab
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