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13:11 Uhr, 29.01.2024

Lemke: EU-Vorgaben für fluorierte Treibhausgase bringt Klimaschutz voran

BERLIN (Dow Jones) - Die neuen Vorgaben der Europäischen Union für fluorierte Treibhausgase (F-Gas) werden nach Ansicht von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) einen "erheblichen" Beitrag zum Klimaschutz leisten. Auch deutsche Hersteller würden von den Vorgaben profitieren, da sie bereits F-Gas-freie marktverfügbare Produkte im Angebot hätten. Zuvor hatte der Rat der Europäischen Union der neuen F-Gas-Verordnung zugestimmt, mit der die Verfügbarkeit von besonders klimaschädlichen teilfluorierten Kohlenwasserstoffen (HFKW) in der EU zunächst stark reduziert und bis 2050 vollständig eingestellt wird. Diese Gase werden aktuell vor allem als Kältemittel eingesetzt. Die nun schrittweise neuen und verschärften Regeln sollen auch neuen Kühlschränke, Klimaanlagen und Wärmepumpen mit klimaschädlichen F-Gasen gelten.

"Die Verordnung ist ein klares Signal an den Markt, dass Produkte mit klimaschädlichen F-Gasen mittelfristig in der EU keine Zukunft mehr haben. Wo bereits klima- und umweltfreundliche Alternativen auf dem Markt verfügbar sind, werden diese nach Übergangsfristen künftig zum Standard", sagte Lemke. Gleichzeitig werde es dort Ausnahmen und Flexibilitäten geben, wo der Umstieg noch nicht möglich ist.

"Gerade deutsche Hersteller sind Vorreiter in der Entwicklung F-Gas-freier Produkte und werden von den neuen Vorgaben profitieren", sagte sie.

Auswirkungen auch auf Wärmepumpen 

Durch die Reduktion bei der Verfügbarkeit dieser klimaschädlichen teilfluorierten Kohlenwasserstoffen (HFKW) auf dem EU-Markt wird laut Umweltministerium der Preis für HFKW steigen und ein Anreiz zum Umstieg auf bereits verfügbare klima- und umweltfreundliche Alternativen geschaffen. Bis 2050 wird die EU dann ganz aus dem Verbrauch von quotierten HFKW aussteigen und nimmt damit international eine Vorreiterrolle ein.

Schrittweise will die EU in einigen Anwendungen ganz aus F-Gasen aussteigen. So dürfen beispielsweise bestimmte neue Monoblock-Wärmepumpen ab 2032 keine F-Gase mehr enthalten. Ähnliche Schritte sieht die neue F-Gas-Verordnung für Split-Wärmepumpen und Split-Klimageräte vor, die ab 2035 keine F-Gase mehr enthalten dürfen, so das Ministerium.

   Klimaneutraler Ausbau der Stromnetze 

Die neue F-Gas-Verordnung enthält zudem umfassende Regelungen zu Schwefelhexafluorid (SF6), dem klimaschädlichsten Treibhausgas. So wird der Einsatz in neuen elektrischen Schaltanlagen nach Übergangsfristen gänzlich verboten. "Damit wird ein klimaneutraler Ausbau der Stromnetze ermöglicht", erklärte das Ministerium.

Um die Energiewende nicht zu behindern, sollen die Regeln nur dann greifen, wenn ausreichend Alternativen verfügbar seien. Zudem dürfte ab 2035 grundsätzlich nur noch aufgearbeitetes oder recyceltes Schwefelhexafluorid für Wartung und Instandhaltung elektrischer Schaltanlagen verwendet werden.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/jhe

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