Leichter Rückgang der Industrieproduktion
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Die Produktion im deutschen Produzierenden Gewerbe nahm im Februar nur um 0,7 % mom ab. Dies entsprach exakt unseren Erwartungen und lag unter denen der von Bloomberg (-0,8 % mom) und von Reuters (-1,2 % mom) befragten Volkswirte. Das Vorjahresniveau wird damit saison- und kalenderbereinigt um 0,2 % überschritten.
Erwartungsgemäß gab es ein spürbares Minus von 4,4 % mom in der deutschen Bauwirtschaft. Bei überdurchschnittlich vielen Frosttagen (26), die in Frankfurt a.M. gezählt wurden, ist dies allerdings nicht verwunderlich. Eher schon, dass auch die Energiewirtschaft Produktionseinbußen von 1,7 % mom hinnehmen musste. Der Rückgang der Produktion in der Industrie (ohne Bau und Energie) um 0,3 % mom ist - trotz des Vorzeichens - in der Summe positiv zu beurteilen. Nach dem kräftigen Plus im Vormonat von 4,1 % mom - dem stärksten Anstieg seit August 1993 - kam es zu einem nur unbedeutenden Rückpralleffekt.
Der Blick in die Hauptgruppen stimmt noch zufriedener. Allein die Produzenten von Vorleistungsgütern hatten im Februar einen Rückgang zu verzeichnen (-1,8 % mom), doch nach einem Plus von 6,9 % mom im Januar ist dies weder überraschend noch negativ zu bewerten, denn der Zweiperiodenvergleich (Februar und Januar gegenüber Dezember und November) weist ein beachtliches Plus von 3,3 % aus. Die Produzenten von Investitionsgütern und von Konsumgütern konnten ihr gutes Vormonatsergebnis (jeweils +2,2 % mom) vom Januar mit einer weiteren Produktionsausdehnung um 0,9 % mom beziehungsweise 0,4 % mom bestätigen.
Die Vormonatsdaten wurden darüber hinaus dramatisch nach oben revidiert: So verdoppelte sich beispielsweise die Zuwachsrate der Produktion im Produzierenden Gewerbe von den ursprünglich 1,6 % mom auf nunmehr 3,2 % mom. Damit stellt sich der Januar nun um ein vielfaches besser dar, als es die erste Veröffentlichung hergab. So positiv dies für das erste Quartal auch ist, durch derartige starke Revisionen wird die Aussagekraft der Produktionsstatistik zumindest derzeit etwas eingeschränkt.
Alles zusammengenommen war die Schrumpfung der Produktion im Produzierenden Gewerbe im Februar zu erwarten und ist vom Ausmaß erfreulich gering geblieben. Brächte der März eine Stagnation, so verbliebe im Quartalsdurchschnitt ein kräftiges Plus von 1,1 % qoq; oder anders gewendet, es bedürfte schon eines Produktionsrückgangs im März um 3,8 % mom, um im Quartalsdurchschnitt auf eine Stagnation zu kommen. Auch wenn wir für März angesichts der Frühindikatoren von keiner Belebung der Produktionstätigkeit ausgehen, sollte unter dem Strich im ersten Quartal ein Produktionsplus übrig bleiben. Damit haben sich die Perspektiven für das erste Quartal aufgehellt, eine Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts wird weniger wahrscheinlich.
Quelle: Deka
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