Leichte Herbstbelebung am Arbeitsmarkt
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1. Die Neuausrichtung der Arbeitsmarktpolitik der Bundesanstalt für Arbeit lässt die Arbeitslosenzahl weiter sinken. Primär prägen nach wie vor die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit in die Nichterwerbstätigkeit das Bild am Arbeitsmarkt. Es verabschieden sich weiterhin mehr und mehr Personen aus dem Prozess der Arbeitssuche. Sekundär ist - wie zu dieser Jahreszeit üblich -, wenn auch schwach, die Herbstbelebung zu spüren. Die 4,152 Millionen registrierten Arbeitslosen (nicht saisonbereinigt) im Oktober bedeuten einen Rückgang gegenüber dem Vormonat um 55.100 Personen. Gegenüber dem Vorjahr ist jedoch ein Anstieg um 222.000 Personen zu konstatieren. Die aufkeimenden Hoffnungen auf einen sich konsolidierenden Arbeitsmarkt konnten freilich das zweitschlechteste Oktoberergebnis seit 1991 nicht verhindern; nur 1997 wurde in einem Oktober ein noch höherer Bestand an Arbeitslosen registriert (4,29 Millionen).
Festzuhalten ist, dass die Bundesanstalt für Arbeit die Vorgaben der Politik jetzt konsequent umsetzt. Um jedoch den Arbeitsmarkt zum positiven zu wenden, bedarf es noch größerer Anstrengungen und vor allem Konsens auf der politischen Ebene. Das Vorziehen der Steuerreform ist, trotz all ihrer Unabwägbarkeiten, ein Vertrauensvorschuss und konjunkturunterstützendes Instrument für die sich langsam belebende deutsche Wirtschaft. Dieser Vorschuss darf nicht leichtfertig verspielt werden. Das Scheitern der Steuerreform hätte negative Konjunkturwirkungen, nicht zuletzt am Arbeitsmarkt.
2. Saisonbereinigt ist die Anzahl der Arbeitslosen ebenfalls zurückgegangen. Für den Oktober wurden 4,38 Millionen Personen gemeldet. Das ist ein Rückgang um 12 Tausend Personen. Diese Zahl unterliegt jedoch den selben Einschränkungen wie bei den nichtsaisonbereinigten Zahlen, die Konjunkturkomponente spielt nur eine untergeordnete Rolle.
3. Die nichtsaisonbereinigte Arbeitslosenquote sank von 10,1 % im September auf 10,0 % im Oktober, sie lag damit 0,6 Prozentpunkte über der des Vorjahres. Saisonbereinigt ist die Arbeitslosenquote mit 10,5 % gleich geblieben. Die Arbeitslosenquote in der EU-Definition liegt bei 9,3 % und fällt damit 0,1 Prozentpunkte niedriger aus als im Vormonat.
4. Bei der um zwei Monate verzögert verfügbaren Erwerbstätigenstatistik stand die Revision der Erwerbstätigenzahlen im Vordergrund. In die Erwerbstätigenrechnung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen fließem 45 auf unterschiedlichen Berichtswegen gewonnene Statistiken ein. Diese liegen nicht zeitgleich vor, was mehrmalige Revisionen nötig werden lässt. Auf Basis der neuen Daten ergibt sich für August ein nichtsaisonbereinigter Rückgang der Erwerbstätigen gegenüber dem Vorjahr um 473 Tausend Personen und ein Anstieg um 44 Tausend gegenüber dem Vormonat auf 38,232 Millionen Personen. Saisonbereinigt befinden sich 38,157 Millionen Personen in Lohn und Brot, das ist ein Rückgang um 29 Tausend gegenüber dem Vormonat.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.
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