DAX fällt dritten Tag in Folge - Deutschland traut sich Öl-Embargo gegen Russland zu - Commerzbank verdient mehr
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- US-Häuserpreise ziehen in Rekordtempo an
- Russland droht mit Militäraktion in Transnistrien
- Deutschland liefert der Ukraine Panzer
- Lawrow: NATO im Stellvertreterkrieg mit Russland
- Musk übernimmt Twitter für 44 Mrd. Dollar
- Novartis auf dem Weg zu seinen Jahreszielen
- Deutsche Börse profitiert von unruhigen Zeiten
- General Electric schaut mit Sorge auf das laufende Jahr
- UPS verdoppelt Aktienrückkäufe
Markt
- Nach zwei sehr schwachen Börsentagen sah es am heute am deutschen Aktienmarkt zunächst nach einer Erholung aus. Der Leitindex DAX wurde überwiegend mit satten Gewinnen über der Marke von 14.000 Punkten gehandelt. „Die Schnäppchenjäger sind da", schrieb Thomas Altmann, Portfolio-Manager beim Vermögensverwalter QC Partners, am Morgen. Doch am Nachmittag kam im Zuge schwacher US-Börsen schnell Ernüchterung auf. Der deutsche Leitindex drehte ins Minus und schloss 1,2 Prozent tiefer bei 13.756 Punkten. Damit war der dritte Verlusttag in Folge besiegelt. Während die Berichtssaison Fahrt aufnimmt, prägten die inflationsbedingten Zins- sowie Konjunktursorgen weiterhin den Handel, hieß es am US-Markt. Nach dem US-Börsenschluss stehen die Zahlen von Microsoft und Google-Mutter Alphabet auf der Agenda. Auch am deutschen Aktienmarkt standen am Dienstag zahlreiche Geschäftszahlen der Unternehmen im Fokus.
- Der Goldpreis ist seit Jahresbeginn deutlich gestiegen. Auslöser hierfür waren ein Anstieg der Inflationsraten auf das höchste Niveau seit Jahrzehnten und der Ausbruch des Ukraine-Krieges. Gold sei daher als Inflationsschutz und sicherer Hafen stark nachgefragt, so Commerzbank-Analysten. Der gleichzeitige massive Anstieg der Anleiherenditen habe den Anstieg nur abbremsen können. Die Commerzbank revidiert ihre Goldpreisprognose und erwartet nun einen Preis von 1.900 Dollar/UNze am Jahresende.
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Unternehmen & Branchen
- Die Commerzbank hat im ersten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Vorläufigen Zahlen zufolge lag das operative Ergebnis bei 544 Mio. Euro nach 538 Mio. Euro vor Jahresrist, wie der Konzern am Dienstagabend mitteilte. „Wir sind gut in das neue Geschäftsjahr gestartet. Dank eines starken Kundengeschäfts haben wir unseren operativen Gewinn gesteigert, obwohl die wirtschaftlichen Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine unser Risikoergebnis belastet haben", sagte Konzernchef Manfred Knof. Das Konzernergebnis nach Steuern und Minderheiten lag den vorläufigen Zahlen zufolge bei 284 Mio. Euro. Ein Jahr zuvor waren es 133 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr erwartet die Commerzbank weiterhin ein Konzernergebnis von mehr als einer Milliarde Euro.
- Der Online-Broker Flatexdegiro hat seinen Umsatz zu Jahresbeginn im Vergleich zum Vorquartal um 14 Prozent auf 118 Mio. Euro gesteigert. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten (bereinigtes Ebitda) lag mit 54,5 Mio. Euro um rund drei Viertel über dem vierten Quartal 2021.
- Der Autozulieferer Vitesco hat im ersten Quartal einen Umsatzrückgang um 2 Prozent auf 2,26 Mrd. Euro verzeichnet Analysten hatten aber mit einem deutlicheren Rücksetzer gerechnet.
- Amazon-Gründer Jeff Bezos deutete zum Kauf von Twitter durch Elon Musk in einem Tweet an, dass China Einfluss auf den Kurznachrichtendienst gewinnen könnte, sobald die Übernahme abgeschlossen ist. „Hat die chinesische Regierung gerade ein wenig Einfluss auf den Marktplatz gewonnen?" schrieb Bezos in Anspielung auf Musks geschäftliche Beziehungen zu China. „Meine eigene Antwort auf diese Frage lautet: wahrscheinlich nicht", fügte Bezos hinzu. „Das wahrscheinlichere Ergebnis in dieser Hinsicht ist die Komplexität in China für Tesla und nicht die Zensur bei Twitter".
- Der US-Mischkonzern 3M hat den Gewinnausblick gesenkt. Nun rechnet das Management in 2022 mit 9,89 bis 10,39 Dollar Gewinn je Aktie, vorher standen 10,15 bis 10,65 Dollar auf dem Zettel. 3M hatte Ende März 150 Mio. Dollar für den Umgang mit der Belastung durch PFAS-Chemikalien in der belgischen Kommune Zwijndrecht zugesagt. Abseits dieser Sonderkosten und weiterer zusätzlicher Rechtskosten bleibe der Finanzausblick unverändert, hieß es.
- Jack Dorsey, Mitbegründer von Twitter, befürwortet die Übernahme des Kurznachrichtendienstes durch Elon Musk. Als Reaktion auf die Nachricht von der Übernahmevereinbarung postete Dorsey einen Spotify-Link zum Radiohead-Song "Everything In Its Right Place“. Musk sei die „einzige Lösung, der ich vertraue", um das Unternehmen voranzubringen, so Dorsey. Bei Twitter hat künftig Elon Musk das Sagen. Er will auf der Plattform Inhalte-Regeln lockern und das Geschäftsmodell überdenken. Der Tesla-Chef hatte den Widerstand der Firma gegen seinen Coup mit Finanzierungszusagen über 46,5 Mrd. Dollar gebrochen. Twitters Verwaltungsrat stimmte dem Deal zu. Jetzt müssen noch ausreichend Aktionäre Musk ihre Anteile verkaufen. Laut Aussagen mehrerer Berater des US-Präsidenten Joe Biden gegenüber US-Medien will Washington die Folgen des Musk-Deals mit Twitter „genau verfolgen“. Befürchtet wird, dass der neue Eigentümer den ehemaligen Oberkommandierenden Donald Trump zurück auf die Plattform lässt.
- Analysten hatten für US-Banken des S&P 500 im Vorfeld der Berichtssaison zum ersten Quartal einen niedrigen zweistelligen Gewinnrückgang bereits erwartet. Dennoch büßten die Bankaktien seit Beginn der Berichtssaison knapp 4 Prozent ein. „Neben zunehmenden Rezessionsängsten dürfte die Anlegerstimmung zuletzt auch unter der beinahe 40-prozentigen Abnahme der Investmentbank-Gebühren sowie einem unerwartet starken Rückgang der harten Kernkapitalquote um einen Prozentpunkt gelitten haben“, so Analysten der Postbank.
- Der US-Getränkeriese Pepsico will den Umsatz im laufenden Jahr stärker steigern als bisher geplant. Der Umsatz solle aus eigener Kraft nun um acht Prozent zulegen, teilte der Konzern mit. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als bisher. Das Ergebnis je Aktie soll weiter bei konstanten Wechselkursen um acht Prozent steigen.
- Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer ist nach eigenen Angaben gut in das neue Jahr gestartet. Es zeichne sich ab, "dass wir trotz aller Unsicherheiten in der Welt sehr erfolgreich ins Jahr gestartet sind", sagte Konzernchef Werner Baumann laut dem Redetext zur Hauptversammlung an diesem Freitag.
- Der US-Industriekonzern General Electric (GE) schaut angesichts anhaltender Lieferketten-Probleme mit Sorge auf das laufende Jahr. „Wir halten an unserer Erwartungen vom Januar fest, aber es geht zurzeit eher in Richtung des unteren Endes der Spanne", sagte CEO Larry Culp am Dienstag bei der Präsentation der Zahlen für das erste Quartal. Zu Jahresbeginn hatte GE für 2022 ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich und einen bereinigten Gewinn von 2,80 bis 3,50 Dollar je Aktie in Aussicht gestellt.
- Der US-Logistikkonzern UPS sieht sich auf Kurs zum Erreichen seiner Jahresziele. UPS erzielte im ersten Quartal einen Umsatzzuwachs von 6,4 Prozent auf 24,4 Mrd. Dollar. Der bereinigte operative Ertrag legte um 12,1 Prozent zu. Angesichts der Zuwächse will UPS das Volumen seiner für 2022 geplanten Aktien-Rückkäufe auf rund zwei Milliarden Dollar verdoppeln.
- Die Aktionäre der Aareal Bank können noch bis zum 24. Mai die Offerte der Beteiligungsgesellschaft Atlantic Bidco annehmen. Dies wurde am Dienstag in einer Pflichtveröffentlichung bekannt.
- Die Schweizer Großbank UBS verwaltet für reiche Russen ein Milliardenvermögen. 0,7 Prozent der in der Division Wealth Management verwalteten Vermögen von 3,145 Bio. Dollar entfallen auf Russen, wie laut Reuters aus dem Geschäftsbericht der UBS hervorgeht. Dies entspricht rund 22 Mrd. Dollar.
- NZZ: In der Autoallianz von Renault und Nissan zeichnet sich eine Machtverschiebung zugunsten der Japaner ab. Renault könnte Aktien abstoßen, um mehr finanziellen Freiraum für eigene Projekte zu erlangen. Das setze zwar die Nissan-Aktien kurzfristig unter Druck, stärke aber mittelfristig die Position der Japaner.
- Airbus hat im Streit mit Qatar Airways vor Gericht einen Zwischensieg errungen. Ein britisches Gericht erlaubte dem Herstelle, die Bestellung der Airline über 50 Mittelstreckenjets des Typs A321neo zu kündigen. Demnach darf Airbus die von Qatar Airways bestellten Maschinen der Reihe an andere Kunden verkaufen.
- Die Fondsgesellschaft Union Investment hat von RWE beim Umbau der Stromproduktion auf Erneuerbare Energien mehr Einsatz gefordert. „Wir wollen in glaubwürdige Transformation investieren und RWE auf dem Weg zum nachhaltigen Unternehmen begleiten, das es heute noch nicht ist", sagte der Leiter Nachhaltigkeit/ESG von Union, Henrik Pontzen, in seinem Reuters vorliegenden Statement zur RWE-Hauptversammlung.
- Der Finanzdienstleister Hypoport hat im ersten Quartal ein Umsatzplus von 25 Prozent auf 136 Mio. Euro und einen Zuwachs beim Gewinn vor Zinsen und Steuern von 35 Prozent auf 17 Mio. Euro erzielt.
- Der Schweizer Baustoffkonzern Holcim steht Bloomberg zufolge vor einem Verkauf der indischen Tochter Ambuja Cements an den indischen Milliardär Gautam Adani. Entsprechende Gespräche seien bereits weit fortgeschritten, schreibt die Nachrichtenagentur.
- Tesla-Chef Elon Musk übernimmt Twitter und will den US-Kurznachrichtendienst von der Börse nehmen. Am Montag stimmte das Unternehmen dem Kaufangebot in Höhe von 44 Mrd. Dollar zu. Es sei der „beste Weg vorwärts" für die Twitter-Aktionäre, sagte Verwaltungsratsmitglied Bret Taylor über das Barangebot von 54,20 Dollar je Aktie. Musk erklärte: Twitter habe außerordentliches Potenzial. „Ich freue mich darauf, mit dem Unternehmen und Nutzern daran zu arbeiten, es auszuschöpfen.“ Er kündigte nun neue Features an, eine Offenlegung der Algorithmen sowie die „Authentifizierung aller Menschen", um daran etwas zu ändern.
- Die Turbulenzen an den Finanzmärkten haben der Deutschen Börse ein starkes erstes Quartal beschert. Vor diesem Hintergrund steigerten die Frankfurter die Nettoerlöse im ersten Quartal um 24 Prozent auf 1,06 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis stieg um 32 auf 687 Mio. Euro. Der DAX-Konzern hob seine Prognose für das Gesamtjahr an und rechnet nun nach eigenen Angaben mit Nettoerlösen in Höhe von mehr als 3,8 Mrd. Euro, wie er am Montag nach Börsenschluss mitteilte. Das wäre ein Anstieg von mindestens 8,3 Prozent. Zuvor hatte die Deutsche Börse exakt 3,8 Mrd. Euro angepeilt. Auch die eigentlich erwarteten 2,2 Mrd. Euro beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen will der Konzern nun überbieten.
- Der Schweizer Pharmakonzern Novartis sieht sich nach den ersten drei Monaten 2022 insbesondere dank der guten Nachfrage nach seinen zentralen Wachstumstreibern auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Für das Gesamtjahr bestätigt das Management die bisherigen Zielsetzungen. So sollen auf Konzernebene zu konstanten Wechselkursen sowohl Umsatz wie auch der operative Kerngewinn im mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. I ersten Quartal stieg der Nettoumsatz der Basler um 1 Prozent auf 12,5 Mrd. US-Dollar. Zu konstanten Wechselkursen ergab sich ein Anstieg um 5 Prozent. Der Betriebsgewinn legte um 18 Prozent auf knapp 2,9 Mrd. US-Dollar zu. Unter dem Strich blieb ein um 8 Prozent höherer Konzerngewinn von 2,2 Md. übrig.
- Der Softwareanbieter Atoss hat seinen Umsatz im ersten Quartal um 13 Prozent auf 26,0 Mio. Euro gesteigert, wie das SDAX-Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern fiel um 2 Prozent auf 6,0 Mio. Euro, die entsprechende Marge sank von 27 auf 23 Prozent. Die Münchener hatten bereits zu Jahresbeginn höhere Investitionen in Vertrieb und Entwicklung angekündigt. Unter dem Strich fiel der Nettogewinn um 14 Prozent auf 3,5 Mio. Euro zurück.
- Der Industrie-Recycler Befesa schaut auf ein Rekordergebnis. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) legte im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent auf gut 61 Mio. Euro zu, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Den Umsatz steigerte Befesa um 36 Prozent auf gut 261 Mio. Euro. Der Überschuss legte um neun Prozent auf 27 Mio. Euro zu. Für 2022 erwartet Befesa vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) jetzt ein Ergebnis zwischen 220 und 270 Mio. Euro - 11 bis 37 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.
Konjunktur & Politik
- Deutschland sieht sich laut Wirtschaftsminister Robert Habeck in der Lage, auf Öl-Lieferungen aus Russland zu verzichten. „Heute kann ich sagen, dass ein Embargo handhabbar für Deutschland geworden ist", sagte der Grünen-Politiker nach einem Treffen mit seiner polnischen Kollegin Anna Moskwa am Dienstag in Warschau. Der Import-Anteil sei in den letzten Wochen von einst 35 Prozent gedrückt worden und liege nun noch bei zwölf Prozent. Dieser Teil umfasse allein Lieferungen für die PCK Raffinerie in Schwedt an der Oder, die per Pipeline versorgt wird. Die Raffinerie wird aber von dem russischen Unternehmen Rosneft kontrolliert. Hier sei man auf der Suche nach einer Alternative. „Diese Alternative ist Aufgabe der nächsten Tage.“ Bei einem Besuch von Wirtschaftsminister Habeck in Warschau ging es unter anderem darum, in Zusammenarbeit mit Polen neue Importrouten auszuloten, wie sein Ministerium zuvor mitteilte. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hatte zuvor vor drastischen Folgen im Falle eines Lieferstopps von Gas und Öl aus Russland für ganz Deutschland gewarnt. „Wenn gelegentlich von drei Millionen zusätzlichen Arbeitslosen geschrieben wird, falls kein Gas und Erdöl mehr aus Russland geliefert wird, so halte ich das für eine Untertreibung", sagte er der "Märkischen Oderzeitung“.
- In der kommenden Tarifrunde für die Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie fordert die IG Metall 8,2 Prozent mehr Gehalt. Dies haben am Dienstag die Tarifkommissionen der Gewerkschaft der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie und der ostdeutschen Stahlindustrie beschlossen. „Die Beschäftigten erwarten angesichts der stark steigenden Preise und der guten Situation in vielen Betrieben eine ordentliche Erhöhung ihrer monatlichen Entgelte", sagte der Bezirksleiter der IG Metall NRW, Knut Giesler, laut einer Mitteilung.
- Industriemetallpreise standen am Dienstag unter Druck: Unter den Marktteilnehmern herrschte Sorge, dass die Nachfrage in China wegbricht, da die Regierung ihre Zero-Covid-Politik scheinbar unbeeindruckt fortsetzt und weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie umsetzt. Diese lähmen aber das Wirtschaftsleben.
- Das britische Regierungsmitglied James Heappey (Parliamentary Under-Secretary of State for the Armed Forces) forderte die Ukraine auf, militärische Einrichtungen auf russischem Territorium anzugreifen.
- Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im April verdüstert. Das Verbrauchervertrauen fiel zum Vormonat revidierten Angaben zufolge um 0,3 Punkte auf 107,3 Zähler, wie das Marktforschungsinstitut Conference Board am Dienstag mitteilte. Ursprünglich war für März ein Wert von 107,2 Punkte ermittelt worden.
- Die US-Hauspreise sind im Februar stärker als erwartet gestiegen. In den 20 großen Metropolregionen kletterten die Preise gegenüber dem Vorjahresmonat um 20,2 Prozent, wie aus dem S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 19,2 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Hauspreise im Februar um 2,4 Prozent. Laut dem FHFA-Index zogen die Häuserpreise landesweit so schnell an wie noch nie seit Beginn der Erhebungen. Im Vergleich zum Vormonat kam es zu einem Anstieg um 2,1 Prozent, wie die Federal Housing Finance Agency (FHFA) am Dienstag mitteilte. Dies ist laut FHFA der stärkste bislang gemessene Anstieg. Ökonomen hatten nur mit einem Anstieg ums 1,5 Prozent gerechnet. Die Jahresrate betrug im Februar 19,4 Prozent.
- Die Aufträge für langlebige Güter in den USA sind im März zum Vormonat um 0,8 Prozent gestiegen, teilte das US-Handelsministerium am Dienstag mit. Analysten hatten mit einem Anstieg um 1,0 Prozent gerechnet. Im Februar waren die Zahl der Aufträge noch um revidiert 1,7 Prozent (zunächst: -2,1 Prozent) gesunken. Ohne den Transportsektor stiegen die Aufträge auf Monatssicht um 1,1 Prozent.
- Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat den russischen Staatschef Wladimir Putin in einem Telefonat dazu aufgerufen, das „positive Momentum" aufrecht zu halten, das bei Gesprächen zwischen Russland und der Ukraine im April in Istanbul erzielt worden sei. Erdogan habe erneut angeboten, ein Treffen der russischen und ukrainischen Spitzen für Friedensgespräche auszurichten, so sein Büro.
- US-Verteidigungsminister Lloyd Austin zeigt sich zuversichtlich, dass die Ukraine den russischen Überfall stoppen könne. Man werde „Himmel und Erde“ in Bewegung setzen, um die Bedürfnisse der Ukrainer zu erfüllen. Es bleibe viel zu tun, sagte Austin auf der Ukraine-Konferenz in Ramstein. Der Pentagon-Chef hat der Ukraine internationale Unterstützung auch über den russischen Angriffskrieg hinaus zugesagt. „Wir sind hier, um der Ukraine zu helfen, den Kampf gegen Russlands ungerechte Invasion zu gewinnen und die Verteidigung der Ukraine für die Herausforderungen von morgen aufzubauen", sagte er.
- Chinas Präsident Xi Jingping hat laut Wall Street Journal als Ziel ausgegeben, dass China die USA in diesem Jahr beim Wirtschaftswachstum trotz Lockdowns übertreffen sollen.
- Nach Berichten über Anschläge im abgespaltenen Moldauer Landesteil Transnistrien hat Moskau mit einem Einmarsch in der Region gedroht. Russland wolle nach Angaben des russischen Außenministeriums ein Szenario vermeiden, in dem es gezwungen sei, in Transnistrien zu intervenieren, berichtete die russische Nachrichtenagentur RIA am Dienstag, ohne nähere Details zu nennen.
- Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich laut ifo-Institut nach dem Einbruch im März etwas erholt. Das Barometer für die Erwartungen an das Auslands-Geschäft stieg im April auf plus 3,5 Punkte, nach minus 2,9 Punkten im März.
- EZB-Rat Martins Kazaks sieht Spielraum für bis zu drei Zinserhöhungen in diesem Jahr. „Eine Zinserhöhung im Juli ist möglich und vernünftig", sagte der lettische Notenbankchef zu Reuters. Es mache keinen großen Unterschied, ob die erste Anhebung im Juli oder September komme: „Doch ich denke, Juli wäre die bessere Option", fügte er hinzu.
- Laut einer Studie des arbeitgebernahen IW-Instituts sind fast 40 Prozent aller Ausbildungsplätze in Deutschland unbesetzt. Stark betroffen seien auch Berufe, in denen schon heute ein ausgeprägter Fachkräftemangel herrsche, berichteten die Wirtschaftsforscher.
- Haushalte mit geringen Einkommen sind von den aktuell hohen Energiepreisen deutlich stärker betroffen als Haushalte mit hohen Einkommen. Dies geht aus einer Studie des DIW Berlin hervor. Demnach müssen alle privaten Haushalte in Deutschland 2,1 Prozent ihres Nettoeinkommens mehr für Energie ausgeben. Ohne die staatlichen Entlastungen wären es 3,4 Prozent. Bei den einkommensschwächsten 10 Prozent machen die Steigerungen 6,7 Prozent des Nettoeinkommens aus. Demgegenüber müssen die reichsten 10 Prozent der Haushalte gemessen an ihrem Einkommen nur 2 Prozent mehr für Energie ausgeben.
- Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur beabsichtigt die Bundesregierung nun doch, Panzer an die Ukraine zu liefern. Der Rüstungshersteller Krauss-Maffei Wegmann (KMW) soll die Erlaubnis bekommen, technisch aufgearbeitete Gepard-Flugabwehrpanzer aus früheren Beständen der Bundeswehr zu verkaufen. Eine entsprechende Entscheidung wurde nach diesen Informationen im Grundsatz getroffen. Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Thorsten Frei (CDU), begrüßte die Signale aus der Regierung, schwere Waffen an die Ukraine zu liefern. Was man aus der Ampel höre, lasse Hoffnung zu, dass sich die Dinge in die richtige Richtung entwickelten, sagte Frei.
- Laut dem russischen Außenminister Sergej Lawrow ist die Gefahr für den Ausbruch eines Dritten Weltkriegs real. Die Gefahr eines Dritten Weltkrieges sei „ernst, sie ist real, sie darf nicht unterschätzt werden“, sagte Lawrow in einem Interview im russischen Fernsehen. Gleichzeitig erklärte er, dass er nicht wolle, dass in einer derartigen Situation die Risiken noch weiter künstlich aufgebläht würden. Die Unzulässigkeit eines Atomkrieges bleibe die prinzipielle Position Russlands. Lawrow betrachtet Waffenlieferungen der NATO an die Ukraine zudem als berechtigte Angriffsziele für sein Land. „Natürlich werden diese Waffen ein legitimes Ziel für die russischen Streitkräfte sein“, sagte er. „Wie könnte es anders sein“, sagte Lawrow weiter. „Wenn die NATO über einen Stellvertreter de facto in einen Krieg mit Russland tritt und diesen Stellvertreter bewaffnet, dann tut man im Krieg, was man im Krieg tun muss.“
- Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther hat für Anfang kommenden Jahres ein erstes schwimmendes LNG-Terminal in Brunsbüttel angekündigt. Damit können jährlich fünf Milliarden Kubikmeter Gas in das deutsche Netz eingespeist werden, wie der CDU-Politiker im Interview mit der „Welt“ erklärte. Das ist ein Zwanzigstel des jährlichen Verbrauchs in Deutschland. Darüber hinaus sollte laut Günther die Öl- und Gasförderung vor der deutschen Nordseeküste ausgebaut werden. „Wenn wir schnell unabhängig werden wollen von russischem Erdgas, dann müssen wir alle Möglichkeiten nutzen, die wir haben", sagte er.
- Laut EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni will die Europäische Union bis Ende des Jahres zwei Drittel weniger russisches Gas und Öl einkaufen als aktuell. Bis zum Jahr 2027 soll die Abhängigkeit auf null gesenkt werden, wie Gentiloni in einem Interview der Zeitung "Il Messaggero" ankündigte. Gentiloni gab zudem an, dass die EU ihre Erwartungen für das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr kappen wird. In welchem Umfang sei aber noch unklar.
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