Kommentar
14:06 Uhr, 02.04.2002

Laufzeitvertrag oder Prepaid-Karte?

Für viele Mobilfunkneulinge stellt sich immer die gleiche Frage. "Kaufe ich ein Handy mit Prepaid-Karte oder binde ich mich für eine bestimmte Zeit an einen Anbieter?". Wir zeigen Ihnen heute Vor- und Nachteile der beiden Varianten. Generell gilt jedoch, dass ein Neuling im Vorfeld sein Telefonverhalten einschätzen sollte, um später viel Geld einzuspaen. Als Faustregel wird immer gerne das 60-Minuten Beispiel aufgegriffen, wonach ein Handy-Nutzer, der mehr als 60 Minuten pro Monat telefoniert mit einem Laufzeitvertrag besser wegkommt als mit einem Prepaid-Tarif. Durch die wesentlich höheren Minutenpreise bei Prepaid-Angeboten rechnet sich das oft sehr schnell.

Der Laufzeitvertrag

Die Laufzeitverträge der Mobilfunkanbieter sind meist auf 24 Monate ausgelegt und können nur von Personen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben, eigenständig abgeschlossen werden. Laufzeitverträge bringen einige Vorteile mit sich. Als Mobilfunkneuling erhalten Sie beispielsweise Ihr Wunschhandy zu erheblich günstigeren Preisen. Der Minutenpreis für Telefongespräche ist ebenfalls um ein vielfaches günstiger als bei Prepaid-Angeboten.

Sollten Sie sich für einen Laufzeitvertrag bei einem der Mobilfunkanbieter entschließen, müssen Sie damit rechnen, dass eine Bonitätsprüfung durchgeführt wird und Sie aufgefordert werden Ihre aktuelle Bankverbindung anzugeben.

Einen optimalen Vertrag oder Anbieter gibt es nicht. Individuell muss jeder Mobilfunkneuling für sich selbst entscheiden, welche Variante, Anbieter und Tarif für ihn am besten ist. Demnach gibt es einige Punkte, die unbedingt beachtet werden sollten.

Bieten D2 Vodafone, E-Plus und Quam ausschließlich 24-monate Laufzeitverträge an, können Sie bei D1 und Viag Interkom zwischen Laufzeiten von drei (Viag), sechs (D1), zwölf und 24 Monaten wählen.

Generell gilt: Je kürzer die Vertragslaufzeit desto flexibler sind Sie. Denn ähnlich wie das Computergeschäft ist die Mobilfunkbranche sehr schnell lebig. Aber auch hier gilt, vergleichen, vergleichen, vergleichen ….

Ein Beispiel:
Bietet Anbieter X die Dienste a b c günstiger an als die anderen Anbieter, kann es sein, das Anbieter Y beispielsweise vier Monate später diese Dienste nicht nur günstiger anbietet, sondern darüber hinaus auch noch den Dienst d kostenlos als weiteres Bonbon zur Verfügung stellt.

Die Dauer eines Vertrages hat weiterhin Einfluss auf die Höhe der Subventionen, die ein Anbieter für den Kauf des neuen Handys zur Verfügung stellt. Je kürzer die Vertragslaufzeit, desto geringer fallen die Subventionen aus.

Keinen Einfluss auf die Länge des Vertrages hat in der Regel der Minutenpreis. Wer während einer Vertragsperiode zwischen verschieden Tarifen des Anbieters wechseln will, kann dieses - außer bei Viag Interkom - problemlos erledigen.

Entscheiden Sie individuell, welcher Tarif und Anbieter für Sie am günstigsten ist. Wichtige Vergleichkriterien sind hier die Minutenpreise (Haupt- und Nebenzeit), Taktzeiten, Zusatzkosten und verfügbare Dienste.

Sollten Sie Ihren abgeschlossenen Vertrag nach Ablauf der vereinbarten Frist nicht mehr verlängern wollen, achten Sie darauf, rechtzeitig zu kündigen. Damit es zu keinen Schwierigkeiten kommt, sollten dieses schriftlich erfolgen.

Die Anbieter können unterschiedliche Kündigungsfristen haben. Also auch hier gilt es, diese vor Abschluss des Vertrages genau zu lesen. Sollten Sie nicht rechtzeitig kündigen, verlängert sich ihr Vertrag je nach Anbieter automatisch um weitere sechs oder zwölf Monate.

Prepaid-Karten

Prepaid-Karten können im Gegensatz zu Laufverträgen auch von Personen abgeschlossen werden, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Die Karten werden in Deutschland von allen Netzbetreibern angeboten und sind im voraus zu bezahlen.

Anders als bei den Laufzeitverträgen fallen keine monatlichen Grundkosten an - auch bindet sich der Nutzer nicht an den jeweiligen Anbieter.

Sollte das im voraus bezahlte Guthaben aufgebraucht oder verfallen sein, kann der Nutzer jederzeit noch erreicht werden.

Die Minutenpreise bei Prepaid-Karten sind durch die fehlende Bindung im Vergleich zu Laufzeitverträgen sehr hoch. "Karten-Handys" sind vor allem für Mobilfunk-Einsteiger vorgesehen, die sich nicht langfristig an einen Anbieter binden wollen - ein Handy für Notfälle haben wollen - oder einfach über eine absolute Kostenkontrolle verfügen wollen.

Ein weiterer Nachteil ist, dass Karten-Handys nur teilweise oder gar nicht subventioniert werden. Damit trotzdem der Preis einigermaßen niedrig erscheint, bieten Anbieter keine High-End-Handys an, sondern "Handys für Einsteiger".

Prepaid-Handys verfügen alle über eine so genannte Sim-Lock Sperre, d.h. das Handy kann für zwei Jahre nur mit Karten des einen Anbieters genutzt werden. Eine vorzeitige Freischaltung kostet je nach Anbieter zwischen 100 und 150 Euro.

Ähnlich wie bei Laufzeitverträgen gibt es keinen "optimalen Tarif". Auch hier gilt es die Tarife der Anbieter exakt zu vergleichen und auf das eigene Telefonverhalten abzustimmen.

Unser Fazit
Es lohnt sich die verschiedenen Angebote der Anbieter exakt zu studieren. Anbieter haben ihre Tarife auf unterschiedliche Zielgruppen abgestimmt. So bietet ein Anbieter ein gewisses kostenloses Kontingent an SMS-Nachrichten für eine jüngere Zielgruppe an, ein anderer Anbieter günstigere Minutenpreise für Vieltelefonierer oder Businesskunden. Wer also sein Telefonverhalten exakt studiert und die verschiedenen Angebote der Anbieter vergleicht, kann viel Geld sparen. Informieren Sie sich bei Laufzeitverträgen über die Mindestdauer der Verträge, Bedingungen für einen Tarifwechsel und prüfen Sie, ob der ausgewählte Tarif Ihrem Telefonverhalten entspricht. Wenn Ihnen auf ein Angebot eines Services-Providers wie beispielsweise Debitel oder Talkline zusagt, lesen Sie deren Vertrags- und Tarifbedingungen exakt durch. Oft wird ein auf den ersten Blick günstig erscheinendes Angebot durch versteckte Nebenkosten zu einer echten Preis-Falle.

Prepaid-Karten sind vor allem für Einsteiger gedacht, die sich mit dem Handy und deren Möglichkeiten vertraut machen wollen. Gerade Nutzer, die überwiegend abends oder am Wochenende telefonieren, können von Prepaid-Tarifen profitieren. Hinzu kommt die absolute Kostenkontrolle und der Wegfall einer monatlichen Grundgebühr.

Bericht aus dem UMTS-Report.com

Klicken Sie hier, um das UMTS Themenportal zu laden.

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