Kommentar
11:00 Uhr, 05.11.2008

Kutzers Kommentar: Obama kann Börse noch nicht helfen

Beifall für Barack Obama. Der neue Präsident steht für Wandel und Aufbruch, für eine Wiederbelebung des amerikanischen Selbstbewusstseins. Der erste schwarze Präsident der Vereinigten Staaten – schon jetzt eine historische Figur. Kann er aber auch für die Börsen zum Symbol eines neuen Trends, eines Aufwärtstrends werden? Zweifel sind angebracht, denn parallel zur Freude hat Wall Street die Sorge, dieser tolle Kerl werde wohl vieles auf den richtigen Kurs bringen, dies zumindest engagiert versuchen, dabei aber nicht gerade Kapitalmarkt freundlich vorgehen.

Ob man langfristige Statistiken oder alte Börsen-sprüche in Verbindung mit Wahlen bemüht – die Börsianer sind grundsätzlich sehr kritische Beobachter der Politik. Obama verkörpert zwar das Prinzip Hoffnung – und davon leben ja die Märkte –, doch gleichen gerade die Aktienmärkte ihre Erwar-tungshaltung immer wieder mit der wirtschaftlichen Realität ab.

Deshalb befürchte ich, dass die volkswirtschaftlichen und Branchenprobleme, dass Finanzkrise und Rezessionssorgen die Börsen rasch wieder überschatten werden. Die Partystimmung unter den Amerikanern wird nicht lange anhalten, Ernüchterung angesichts eines extrem schwierigen wirtschaftlichen Umfelds ist schon in den nächsten Tagen zu erwarten. Die Börsen können sich noch nicht intensiv mit der neuen Politik des neuen Präsidenten beschäftigen. Und Obama muss nach Amtsantritt zunächst die alten, die akuten Probleme angehen. Das wird dann möglicherweise nicht nur der Wall Street weh tun, sondern auch auf andere Börsen ausstrahlen.

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