Kurssturz lässt globales Geldvermögen sinken
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Der Kurssturz an den Börsen im vergangenen Jahr hat das Vermögen der privaten Haushalte weltweit belastet, wie aus dem am Mittwoch vorgestellten "Allianz Global Wealth Report 2019" hervorgeht. Die Brutto-Geldvermögen der privaten Haushalte weltweit sanken um 0,1 Prozent auf 172,5 Billionen Euro. In Deutschland stiegen die Brutto-Geldvermögen der privaten Haushalten allerdings gegen den weltweiten Trend weiter, um 2,2 Prozent auf 74.616 Euro pro Kopf. Das Geldvermögen umfasst neben Bankguthaben auch das in Wertpapieren angelegte Vermögen sowie das in (kapitalgebundenen) Versicherungen investierte Geld. Immobilienbesitz ist hingegen im Geldvermögen nicht enthalten.
Vor allem in den Schwellenländern hinterließ des Kurssturz an den Börsen Spuren. Hier sank das Brutto-Geldvermögen der Bevölkerung zum ersten Mal überhaupt seit Erscheinen des ""Allianz Global Wealth Report". Insgesamt fiel der Rückgang in den Schwellenländern mit einem Minus von 0,4 Prozent auch stärker aus als in den Industriestaaten. In China sanken Vermögen um überdurchschnittliche 3,4 Prozent.
Auch wenn die Brutto-Geldvermögen stagnierten, legte die Verschuldung der Haushalte im vergangenen Jahr weiter zu. Weltweit betrug der Zuwachs 5,7 Prozent, womit die Schulden schneller wuchsen als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre (plus 3,6 Prozent). Beunruhigend ist die Situation laut Allianz vor allem in Asien ohne Japan: Hier stieg in den letzten drei Jahren die Schludenquote um knapp 10 Prozentpunkte, getrieben vor allem von einem Anstieg um 15 Prozent in China. Inzwischen sind die chinesischen Haushalte ähnlich stark verschuldet wie die deutschen oder italienischen, so die Allianz.
Die Netto-Geldvermögen, die neben dem Bruttovermögen auch die Schulden der Haushalte umfassen, sanken im vergangenen Jahr um 1,9 Prozent auf 129,8 Billionen Euro. Besonders stark war der Rückgang in den Schwellenländern mit einem Minus von 5,7 Prozent.
Deutschland landet in der Rangliste der weltweiten Netto-Geldvermögen pro Kopf nur auf Rang 18. Das hat auch damit zu tun, dass die Deutschen deutlich weniger in Wertpapiere investieren, als es in vielen anderen Ländern üblich ist und damit von den Kursgewinnen der vergangenen Jahre kaum profitierten. Außerdem zählen Ansprüche aus dem umlagefinanzierten deutschen Rentensystem nicht zum Geldvermögen, da hier kein Kapitalstock als Vermögen existiert.
Die Durchschnittswerte (arithmetisches Mittel) der Vermögen werden in der Regel durch wenige sehr große Vermögen stark beeinflusst. Der durchschnittliche Haushalt (Median-Haushalt) besitzt in der Regel deutlich weniger als das arithmetische Mittel. Medianwerte werden im "Allianz Global Wealth Report" allerdings nicht genannt.
Links:
Kann man in etwa abschätzen, wie es bei Anrechnung der durchschnittlichen gesetzlichen Rentenansprüche der Bundesbürger aussehen würde? Müsste sich doch stark bemerkbar machen, oder?
sind die Zahlen inflationsbereinigt?