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08:36 Uhr, 04.12.2008

Kurssprung der Vorwoche macht Mut

London (Fonds-Reporter.de) - Nach dem kräftigen Kursanstieg der Vorwoche erkennt Bob Doll vom Investmenthaus BlackRock erste Anzeichen für die Möglichkeit einer dauerhaften Erholung der Aktienmärkte. Allerdings sei der Weg noch weit. Zunächst müssten positivere Wirtschaftsdaten dazu führen, dass risikobewusste Anleger die Flut der schlechten Nachrichten ignorieren und stattdessen wieder beginnen, Positionen aufzubauen. Bis dahin werde es aber wohl noch dauern, so Bob Doll.

Während der Dow Jones Industrial Average in der letzten Woche um 9,7 Prozent zulegen konnte, gewann der S&P500 sogar 12,0 Prozent. Die Rendite auf 10-jährige US-Staatsanleihen sei sogar auf unter 3 Prozent gefallen, den niedrigsten Wert seit einer Dekade. Mitverantwortlich für die Euphorie an den Märkten waren die staatlichen Rettungsmaßnahmen für die US-Großbank Citigroup, so der Anlagestratege.

Die fortschreitende Entschuldung der privaten Haushalte werde die Märkte zwar weniger anfällig für künftige Krisen machen, zugleich aber die Wirtschaft nach unten ziehen. Um dem entgegenzuwirken, plane die Obama-Administration schon kurz nach der Amtseinführung die Auflegung eines gigantischen Konjunkturprogramms. Das Programm werde wahrscheinlich ein Volumen von 5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für zwei Jahre haben, so Doll. Die Schwerpunkte sollen in den Bereichen Infrastruktur und Alternative Energien liegen.

Alle Variablen, so die Maßnahmen der Notenbanken, der sinkende Ölpreis, niedrigere Renditen bei Staatsanleihen sowie das Umdenken in Washington, deuteten nun auf eine Entspannung der Finanzkrise und der Rezession hin, so Doll. Zwar könnten die Sorgen vor einer globalen Depression in den nächsten Wochen noch einmal einen neuen Höhepunkt erreichen, doch würde sich früher oder später die Erkenntnis durchsetzen, dass die Maßnahmen zur Bekämpfung der drohenden Deflation zu einer Belebung der Wirtschaft führen können. Allerdings wisse niemand genau, wie sich die Wirtschaft oder der Aktienmarkt entwickeln werde, so Bob Doll. Die Tiefs vom 10. Oktober und vom 19. November könnten aber auf einen beginnenden Bodenbildungsprozess hindeuten.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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