Kursrutsch bei Merck nach Scheitern von MS-Hoffnungsträger Evobrutinib
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Aktie des Pharmakonzerns Merck KGaA geht am Mittwoch nach dem Scheitern seines Hoffnungsträgers Evobrutinib zur Behandlung Multipler Sklerose (MS) auf Talfahrt. Der Konzern hatte am Vorabend mitgeteilt, dass zwei zulassungsrelevante klinische Phase-III-Studien mit dem Wirkstoff primären Endpunkt nicht erreicht haben. Merck hatte Evobrutinib als potenzielle Behandlung für schubförmige Multiple Sklerose (RMS) erforscht, und wollte mit dem Bruton-Tyrosinkinase-Inhibitor sein Portfolio zur Behandlung von MS erweitern. Doch die annualisierten Schubraten (ARR) wurden durch den Wirkstoff nicht verringert, wie die Studienergebnisse nun zeigten. Die Aktie fällt im frühen Handel um 13 Prozent. Das Papier der Merck KGaA ist der mit Abstand schwächste Wert im Leitindex DAX.
Nach Ansicht der Analysten von Equita schmälert die Nachricht den potenziellen Wert der Pipeline von Merck mit potenziellen neuen Medikamenten. Die Auswirkungen auf die Bewertungen dürften ihrer Meinung nach jedoch begrenzt sein. Die Konsensschätzungen für die Wahrscheinlichkeit eines Blockbuster-Umsatzes mit Evobrutinib seien bereits deutlich reduziert worden, nachdem im April bei zwei Patienten in der Phase-III-Studie in den USA Leberprobleme festgestellt worden seien. Auch darauf hatte die Merck-Aktie mit einem Kursrückgang reagiert, wenn auch in deutlich geringerem Ausmaß.
Beide Studien hatten die Sicherheit und Wirksamkeit von Evobrutinib im Vergleich zu dem Wirkstoff Teriflunomid (Aubagio) über einen Zeitraum von bis zu 156 Wochen überprüft. Merck sei "sehr enttäuscht" von den Ergebnissen, sagte Danny Bar-Zohar, globaler Leiter der Forschung & Entwicklung und Chief Medical Officer des Unternehmensbereichs Healthcare, laut einer Mitteilung. "Unser Ziel war es, mit Evobrutinib die große Therapielücke bei schwelender Multipler Sklerose zu adressieren und ein wirkungsvolles Mittel zur Schubkontrolle zur Verfügung zu stellen", sagte er
Evobrutinib befindet sich derzeit in der klinischen Prüfung und ist weltweit in keiner Indikation zugelassen. Noch im Oktober hatte Merck positive Studienergebnisse zur Langzeitwirksamkeit und -sicherheit von Evobrutinib präsentiert. Diese basierten auf Daten der offenen Verlängerung einer Phase-II-Studie.
Der Konzern teilte weiter mit, das Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil von Evobrutinib habe sich insgesamt als konsistent mit den zuvor berichteten Ergebnissen der Phase-II-Studie erwiesen. Merck werde die Daten aus den klinischen Studien des Programms EVOLUTION umfassend auswerten und mit den Prüfärzten hinsichtlich der späteren Vorstellung und Veröffentlichung der Ergebnisse zusammenarbeiten.
Kontakt zur Autorin: stefanie.haxel@wsj.com
DJG/sha/kla
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