Fundamentale Nachricht
15:31 Uhr, 08.06.2016

Kursexplosion: Bitcoin legt um 150% zu

Still und heimlich entwickelt sich die Kryptowährung Bitcoin wieder zum Performance-Überflieger. In einem Jahr ging es um 150% nach oben. Was steckt dahinter?

Der heimliche Kursüberflieger auf Sicht der vergangenen 12 Monate ist nicht etwa Gold, sondern die Kryptowährung Bitcoin. Sowohl in Euro als auch in Dollar gerechnet konnte sich der Kurs der elektronischen Währung mehr als verdoppelt. In Euro gerechnet ging es um gut 150 Prozent nach oben.

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Verschiedene Faktoren führen dazu, dass Bitcoin gerade jetzt eine Renaissance erlebt: Anders als bei Fiat-Währungen wie Dollar oder Euro ist die Zahl der Bitcoin-Einheiten auf alle Zeiten begrenzt. Während die Euro- und Dollar-Geldmenge in den vergangenen Jahren durch die lockere Geldpolitik der Notenbanken dramatisch gestiegen ist, wächst die Bitcoin-Menge immer langsamer und wird die Höchstmenge von 21 Millionen Währungseinheiten nie überschreiten.

Sofern die Währung auf lange Sicht überlebt und ihre Akzeptanz zumindest konstant bleibt, könnten sich Bitcoins unter Umständen also besser zur längerfristigen Wertaufbewahrung eignen als staatlich ausgegebenes Geld. Wie auch Gold und andere Edelmetalle profitierte Bitcoin zuletzt davon, dass die nächste Zinserhöhung in den USA wohl noch auf sich warten lassen dürfte und der Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik langsamer erfolgt als erwartet.

Bitcoins ermöglichen außerdem vollkommen anonyme Transaktionen ohne jede staatliche oder sonstige Überwachung. In Zeiten der zunehmenden Diskussionen um eine Abschaffung des Bargelds und einer immer hemmungsloseren Überwachung der Bürger ist das ein wichtiger Punkt.

Die jüngste Kursexplosion darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Krypowährung mit einer ganzen Reihe von Problemen zu kämpfen hat: Die Akzeptanz im Alltag ist weiter unterirdisch, die einstmals weltgrößte Bitcoin-Börse Mt. Gox meldete nach der mutmaßlichen Veruntreuung von Kundengeldern Anfang 2014 Insolvenz an und unter Bitcoin-Anhängern hat sich in den vergangenen Monaten ein erbitterter Streit entwickelt, ob technische Veränderungen (Vergrößerung der Blockchain) vorgenommen werden sollen, um mehr Transaktionen über das Bitcoin-Netzwerk zu ermöglichen. Außerdem gibt es inzwischen zahlreiche andere Kryptowährungen, von denen einige gegenüber Bitcoin auch technisch überlegen sind.

Wer trotzdem in Bitcoins investieren will (aus verschiedenen Gründen sind nur kleine Beträge empfehlenswert), kann dies prinzipiell auf zwei Wegen tun. Entweder man erwirbt Bitcoins an einer Bitcoin-Börse, oder man erzeugt Bitcoins im Rahmen des sogenannten Bitcoin-Minings selbst.

Bitcoin-Mining ist ein rechenintensiver Prozess, bei dem durch komplexe mathematische Berechnungen neue Transaktionen im Bitcoin-Netzwerk bestätigt werden und gleichzeitig neue Währungseinheiten in Form einer dezentralen Geldschöpfung entstehen. Da die Leistung neuer Computer sich in der Regel auf Sicht von 18 Monaten verdoppelt und da sich die Menge der erzeugten Bitcoins ungefähr alle vier Jahre halbiert (in wenigen Wochen ist es wieder soweit), ist das Bitcoin-Mining für Einzelkämpfer nur mit ihrem eigenen Rechner inzwischen aussichtslos. Es gibt aber zwei andere Möglichkeiten: Man schließt sich einem sogenannten Miningpool an (z.B. Slush's Pool), wobei man dazu auch über spezielle Hardware (sogenannte Bitcoin-Miner) verfügen sollte. Oder man bezahlt einen auf das Bitcoin-Mining spezialisierten Dienstleister (wie Genesis Mining) für die nötige Rechenleistung.

Auf meinem Desktop der Investment- und Analyseplattform Guidants werde ich die weitere Entwicklung bei Bitcoin im Auge behalten. Klicken Sie hier, um keinen Beitrag mehr zu verpassen!

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73 Kommentare

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  • Sascha Huber
    Sascha Huber Experte für Kryptowährungen

    Die Kritiker hier sind übrigens vergleichsweise wenig innovativ. Wenn man schon auf die Gefahren von Cryptowährungen aufmerksam machen will, dann nimmt man Cryptsy und bauscht es zum zweiten MtGox auf!! ;)

    15:21 Uhr, 09.06.2016
    1 Antwort anzeigen
  • Cargoli
    Cargoli

    Wer sich nicht direkt mit BitCoins abgeben will, der kann auch über ein Zertifikat daran teilhaben :ISIN: SE0007126024 WKN: A18KCN

    11:15 Uhr, 09.06.2016
  • 1 Antwort anzeigen
  • amateur
    amateur

    ah, die Bitcoin-Fetischisten...Wenn ich einkaufen (überleben) will in Deutschland, brauch ich Euro (Cash, EC-Karte) und keine Bitcoins, Goldklumpen...

    10:06 Uhr, 09.06.2016
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Unbekannterweise wird sich noch die knoechel blutig nagen, wenn er ei es nicht all zu fernen Tages feststellt, das die Kartelle seine pixelwaehru g auf 2€ geknechtet haben mit ein paar mouseklicks. Oder die "willigen" beschliessen das pixelzeug direkt mit Terror in Verbindung bringen. Ma schauen was die Bilderberger so auskluengeln. WO koennte man denn dann klagen? Dann irren virtuelle Boersen durch glasfaser ohne ansprechpartner. DAS KOMMT. da bin ich sicher.

    09:47 Uhr, 09.06.2016
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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