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10:07 Uhr, 20.02.2013

Kupfer: Das ist jetzt kritisch

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Die festlandchinesischen Aktien im Shanghai A Aktienindex stiegen seit Jahresbeginn um 23%, näherten sich in dieser Woche aber den Jahreshochs von 2012 und prallten davon ab. Vor allem Finanzaktien stehen zum Verkauf, defensive Titel werden in China seit einer Woche bevorzugt. Die ausländischen Direktinvestitionen nach China fielen im Januar den achten Monat in Folge - ein Zeichen, dass die jüngste Wachstumsbeschleunigung erst auch noch das Ausland überzeugen muss. Insgesamt würde ich für die Aktienmärkte einmal sagen, dass ein großes Maß an Hoffnung in den Kursen eingepreist ist, Hoffnung, die jetzt erst einmal durch harte Fakten und bessere makroökonomische Daten bestätigt werden muss. Das könnte - auch wenn der chinesische Aktienmarkt einen "goldenen Schnitt" der 10- mit der 50-Wochenlinie bewerkstelligte, was bullish ist - zunächst zu einer Korrektur am chinesischen Aktienmarkt führen:

China ist wichtig für Kupfer. Wenn in Peking über Nacht schlechte Daten kommen, wird Kupfer später in London verprügelt. Viele haben ein Dreieck gezeichnet, aus dem Kupfer ausgebrochen ist. Die Oberkante des Dreiecks, der Abwärtstrend seit April 2012, ist gestrichelt in unten stehendem Chart gekennzeichnet. Sie erkennen, dass Kupfer den Ausbruch über diesen Abwärtstrend nicht halten konnte. Das ist ein Fehlausbruch, das ist bärisch, das löst seit zwei Tagen deutliche Verluste im Kupferpreis aus, vermutlich deshalb, weil alle, die auf schnelle, direkte Gewinne hofften, jetzt enttäuscht verkaufen. Der Kurs hat sich im Winter bislang bärisch eingekeilt. Das spricht für eine weitere Korrektur. Die Ziele sind im Chart zu sehen.

Ich will dabei betonen, dass ich übergeordnet seit Januar 2012 bullisch für Kupfer bin und ein Ziel bei 11270 sehe. Jede Korrektur, auch jede scharfe Korrektur, die 6635 nicht unterschreitet, ist meiner Meinung nach daher eine Kaufgelegenheit für Kupfer.

Die kurzfristige Korrektur, die kommen könnte, würde ich daher nicht short handeln. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist wegen des Stopps, der nur sinnvoll oberhalb 8400 gesetzt werden könnte, zu schlecht. Riskiert werden müssten 331 USD, die Chance sind 197 USD, und bei 7871 kann die Korrektur auch schon wieder enden.

"Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert."

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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