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12:25 Uhr, 31.01.2012

K+S – Jetzt bekommt China sein Salz ab

Erwähnte Instrumente

  • Aktienanleihe PLUS auf K+S A
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Ambitionierte Unternehmen, die eine internationale Wachstumsstrategie verfolgen, kommen im Zeitalter der Globalisierung kaum ohne ein eigenes Standbein in China aus. Kein Wunder, dass auch eine kürzliche Lieferung über 150.000 Tonnen Salz der südamerikanischen K+S-Tochter Sociedad Punta de Lobos nach China am Markt gut ankam. Ein von der Vorstandsebene des weltweit größten Salz- und Düngemittelherstellers in Aussicht gestellter Einstieg in die chinesische Chemieindustrie erscheint dadurch wieder wahrscheinlicher, auch wenn noch keine langfristigen Lieferverträge existieren.

Allerdings wurde die Aktie von K+S nach den schwachen Zahlen des Konkurrenten Potash schon wieder in Sippenhaft genommen und auch von Analyst Lutz Grüten von der Commerzbank postwendend von „Add“ auf „Hold“ abgestuft. Auch das Kursziel wurde dabei von 42 auf 39 Euro zurückgenommen. Der Experte zeigte sich in seiner Studie von dem Beginn der Berichtssaison in der Düngemittelbranche enttäuscht. Auch Fabian Smeets von der ING reduzierte seine Kursprognose von 46 auf immerhin noch 40 Euro, da er eine Verfehlung der 2011er-Unternehmensziele wegen des warmen Winters in Europa und den USA, sowie dem geringeren Kalidünger-Absatz befürchtet. Er sieht den DAX-Wert deshalb nur als eine Halte-Position, zumal das Chance-Risiko-Profil der Aktie für ihn nach wie vor unattraktiv sei.

„Neutral“ mit einem fairen Kurs bei 48 Euro steht auch Jean De Watteville von Nomura der Aktie gegenüber. Was allerdings andere Analysten unter einer „Neutral“-Einstufung verstehen, zeigte Neil Tyler von JP Morgan, der das Kursziel der aktuell bei etwas über 36 Euro gehandelten Aktie gleichzeitig auf 58 Euro beließ, da er gerade außerhalb Europas Wachstumsperspektiven trotz der bestehenden Risiken wittert. Diese sind auch für Heidi Vesterinen von Exane BNP Paribas und Jeremy Redenius von der amerikanischen Investmentbank Bernstein durchaus vorhanden, bleiben sie doch auch weiterhin bei ihrer Einschätzung „Underperform“ mit einer Zielmarke von 32 Euro. Vesterinen bemängelt insbesondere die hohen Fixkosten und die zu hohen Markterwartungen, während Redenius in seiner Studie v.a. auf die rückläufigen Kalipreise und die zunehmende Abhängigkeit von den weniger profitablen Exporten innerhalb Europas abstellt. Auch bei der Deutschen Bank ist man für die Aktie eher pessimistisch gestimmt und spricht eine Verkaufsempfehlung mit einem Kursziel von 35 Euro aus. Die hohen Lagerbestände in einzelnen Bereichen der Agrarwirtschaft lasten nach Ansicht von Analystin Virginie Boucher-Ferte speziell auf den Düngemittelherstellern. Auch sie beklagt deshalb zu hohe Erwartungen des Marktes.

Kaufempfehlungen für die K+S-Aktie kommen dagegen von Warburg Research, Equinet und der Citigroup mit Kurszielen zwischen 50 und 60 Euro. Auch Geoff Haire von HSBC empfiehlt das Papier überzugewichten, senkt aber gleichzeitig seine Kurserwartung von 59 auf 55 Euro, obwohl er die Aktie für unterbewertet hält.

Wem bei der Kali- und Salzaktie ein Direktinvestment zu riskant erscheint, könnte auch eine Aktienanleihe-PLUS von Macquarie Oppenheim ins Auge fassen. Das Papier besitzt eine Laufzeit von nicht einmal mehr ganz einem Jahr und bietet dem Anleger dabei eine maximale Renditechance von 12,77 Prozent bzw. 13,86 Prozent p.a. Um bei Fälligkeit den vollständigen Nennbetrag wieder zurückzuerhalten, muss eine der beiden Bedingungen erfüllt sein. Entweder der DAX-Titel steigt bis zum Ende noch gut acht Prozent bis zum Basispreis von 39,50 oder aber die Barriere bei 27,50 Euro bleibt in jeder Phase bis zum finalen Bewertungstag unangetastet. Der Puffer beträgt dabei noch mehr als 24 Prozent. Werden dagegen beide Kriterien verfehlt, erfolgt eine Aktienandienung.

15,00 % p.a. K+S 27,50 Aktienanleihe-PLUS

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim/ MQ4GV3

Laufzeit:

02.01.2013

Preis: (30.01.2012)

Geld / Brief: 99,45 % / 100,45 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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