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12:07 Uhr, 20.08.2013

K+S – eine Branche kannibalisiert sich selbst

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  • Stufenexpress Zertifikat auf
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Die Börse scheut nichts mehr als Unsicherheit. Dies bekommt aktuell die K+S-Aktie überdeutlich zu spüren, die aufgrund eines möglichen massiven Preiseinbruchs bei Kali vor einer kompletten Neubewertung steht. Inzwischen haben viele Zertifikate-Emittenten auf den Kurseinbruch reagiert und bieten wieder vernünftige Einstiegsgelegenheiten mit interessanten Chance-Risiko-Profilen an, darunter die Société Générale ein neues Stufenexpress-Zertifikat.

Die Aktie des Kasseler Kali- und Salzherstellers K+S kommt nach der Aufkündigung des Kali-Kartells durch den russischen Konkurrenten Uralkali und der dadurch möglicherweise entstehenden massiven Abwärtsspirale beim Kalipreis einfach nicht zur Ruhe. Während viele Experten noch immer über die tatsächlichen Motive von Uralkali-Chef Wladislaw Baumgertner rätseln, der mit seinen Ankündigungen vor zwei Wochen die gesamte Branche in Schockzustand versetzte, stürzte die Aktie des als durchaus gesund geltenden, aber auch vergleichsweise teuer produzierenden deutschen Vertreters K+S innerhalb nur einer Woche mit einem Tiefstkurs von unter 16 Euro in der Spitze um 40 Prozent fast ins Bodenlose. Der finale Genickschlag kam dabei von Vorstandschef Norbert Steiner, der aufgrund der großen Unsicherheit sein positives Jahresziel kassierte und damit bei den Analysten quasi einen Abstufungs-Wettlauf auslöste.

Fehlender Jahresausblick belastet erneut

Im Anschluss machte der Manager den Anlegern aber wieder Mut, indem er von noch keinen spürbar sinkenden Kalipreisen sprach. Alles wartete deshalb in dieser Woche auf die anstehenden Zahlen für das zweite Quartal und vor allem auf den Ausblick des Unternehmens. Mit einem etwas größer als erwarteten Gewinneinbruch gegenüber dem starken Vorjahresquartal um ein Viertel auf 162,6 Mio. Euro und einem Umsatzrückgang von 12,2 Prozent auf 874,5 Mio. Euro konnte K+S allerdings niemand so recht von den Sitzen reißen. Was aber noch schwerer wiegt, ist die fehlende Prognose für das Gesamtjahr, was die Investoren sofort wieder den Verkaufs-Knopf betätigen ließ und der Aktie nach einigen positiven Tagen das nächste deutlichere Minus bescherte.

K+S-Zertifikate wieder mit interessanten Einstiegs-Chancen

Während die einst bei vielen Anlegern sehr beliebte Aktie nach dem starken Hin- und Her der vergangenen Tage nur noch zum Spielball von Kurzfrist-„Zockern“ geworden ist, haben die Emittenten zügig auf den Kursverfall reagiert und bieten auch etwas längerfristig orientierten Investoren schon wieder interessante Einstiegsgelegenheiten beispielsweise über defensiv ausgestattete Discounter. Ein sehr attraktives Express-Papier auf K+S kommt seit kurzem auch von der Société Générale. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes „Step-Down“-Produkt, bei dem die Tilgungsschwelle von Stichtag zu Stichtag sinkt. Dadurch erhöht sich mit zunehmender Laufzeit auch die Wahrscheinlichkeit für eine vorzeitige Fälligstellung. Dies wird bei dem bis zu drei Jahre laufenden Produkt durch die hier bereits im halbjährlichen Rhythmus aufeinander folgenden Bewertungstage noch weiter unterstützt.

Hohe Rendite bei halbjährlich sinkender Tilgungs-Schwelle

Die erste Tilgungsmöglichkeit steht deshalb schon Anfang Februar bei einem Indexstand mindestens in Höhe des Ausgangs-Levels von 18,88 Euro auf dem Programm. Wird diese Marke nicht unterschritten, erhält der Anleger neben dem Nennbetrag von 100 Euro eine zusätzliche Expresszahlung von 7,50 Euro, was bei einem aktuellen Briefkurs von 99,45 Euro einer Rendite von acht Prozent entspricht. Danach sinkt die maßgebliche Kurs-Schwelle jedes Halbjahr um fünf Prozent bis auf ein Kursniveau von nur noch 80 Prozent oder 15,11 Euro am 5. Stichtag. Die halbjährliche Extrazahlung beträgt in diesem Fall schon 5 x 7,50 Euro, also zusammen 37,50 Euro. Wird das Zertifikat auch dann nicht gekündigt, reicht am finalen Bewertungstag sogar schon ein Aktienkurs von 13,22 Euro (70 Prozent) für die maximale Gesamtrückzahlung von 145 Euro aus. Der Investor hätte dann mit der K+S-Aktie in knapp drei Jahren eine Rendite von fast 46 Prozent erzielt, selbst wenn der DAX-Titel noch bis zu 30 Prozent an Wert verloren hätte. Unterhalb der Barriere von 13,22 Euro muss der Anleger allerdings den ganzen Verlust tragen, wobei er ein entsprechendes zu Laufzeitbeginn geschnürtes Aktienpaket angedient bekommt.

Der BörseGo Tipp:

Das neue Stufen-Express-Zertifikat lässt dem Anleger aufgrund der halbjährlich sinkenden Tilgungs-Schwelle in Verbindung mit einer sehr attraktiven Rendite-Chance auch bei weiteren Kursabschlägen viele Möglichkeiten offen. Allerdings sollte die Aktie auf Sicht von drei Jahren nicht unter das Barriere-Niveau von 13,22 Euro fallen.

K+S Stufen-Express-Zertifikat

Emittent/WKN:

Société Générale/ SG4HQ1

Laufzeit:

08.08.2016

Preis: (20.08.2013)

Geld / Brief: 100,52 € / 101,52 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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