Analyse
09:35 Uhr, 10.11.2022

K+S - Aktie sehr günstig bewertet

Die Umsätze fast verdoppelt und den operativen Gewinn mehr als verfünffacht, das liest sich auf den ersten Blick sehr gut. Der Markt reagiert jedoch etwas enttäuscht und die K+S-Aktie liegt aktuell etwa 3 Prozent im Minus.

Erwähnte Instrumente

  • K+S Aktiengesellschaft - WKN: KSAG88 - ISIN: DE000KSAG888 - Kurs: 21,480 € (XETRA)

Das Unternehmen hat auch im dritten Quartal von den nach wie vor hohen Preisen für Düngemittel profitiert. Der Umsatz stieg somit deutlich auf 1,47 (Vorjahr 0,75) Mrd. EUR und das EBITDA explodierte förmlich auf 633,3 (VJ 120,7) Mio. EUR. Allerdings hatten Analysten im Schnitt mit 709 Mio. EUR gerechnet. Negativ wirkte sich der Umstand aus, dass eine für Ende September terminierte Schiffsladung über 50.000 Tonnen erst Anfang Oktober den Hamburger Hafen verlassen konnte. Des Weiteren sorgten Logistikprobleme und höhere Energiepreise für entsprechende Mehrkosten.

Rekordjahr bahnt sich an

In den ersten neun Monaten wurden Erlöse von 4,19 (VJ 2,14) Mrd. EUR generiert. Im Segment Landwirtschaft wurde traditionell mit 3,35 (VJ 1,47) Mrd. EUR der Großteil des Umsatzes erwirtschaftet. Auf das Segment Industrie+ entfielen 0,84 (VJ 0,67) Mrd. EUR. Das EBITDA belief sich im Zeitraum von Januar bis September auf 1,86 (VJ 0,36) Mrd. EUR. Interessante Randnotiz: Damit hat K+S nach neun Monaten bereits mehr verdient als im Rekordjahr 2008.

Dass das Nettoergebnis vor diesem Hintergrund um 32,5 Prozent auf 1,13 (VJ 1,67) Mrd. EUR zurückgegangen ist, mutet zunächst etwas grotesk an. Allerdings muss man sich vor Augen führen, dass das Vorjahresergebnis durch Wertaufholungen bei Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 1,42 Mrd. EUR geprägt war.

Deutlich positiv war auch die Entwicklung des freien Cashflows. Im dritten Quartal lag dieser bei 173,7 (VJ minus 69,0) Mio. EUR und nach neun Monaten bei 360,6 (VJ 173,7) Mio. EUR. Der Nettofinanzmittelbestand belief sich per 30. September auf 341,2 (VJ 611,1) Mio. EUR.

Für das Gesamtjahr erwartet das K+S-Management unter der Voraussetzung, dass die Gasversorgung stabil bleibt, einen operativen Gewinn von 2,4 Mrd. EUR, was am unteren Ende der bisherigen Spanne von 2,3 bis 2,6 Mrd. EUR liegt. Damit würde der Rekordwert aus 2008 von 1,4 Mrd. EUR dennoch deutlich übertroffen werden. Für Aktionäre wichtig: K+S will von der geplanten Gaspreisbremse keinen Gebrauch machen. Die Nutzung der Gaspreisbremse könnte nämlich zur Folge haben, dass dann keine Dividendenausschüttung möglich wäre. Dies wird zumindest derzeit von der Politik diskutiert.

Fazit: K+S steht vor einem sehr guten Geschäftsjahr. Die hohen Preise für Düngemittel spielen dem Unternehmen voll in die Hände. Inwiefern sich diese Entwicklung in den kommenden Jahren fortschreiben lässt, steht aber in den Sternen. Die Analysten sind eher pessimistisch, was die durchschnittlichen Schätzungen für 2023 zeigen. Da die K+S-Aktie aber dennoch sehr günstig bewertet ist, bietet sich der Aufbau einer ersten Position auf dem aktuellen Kursniveau an.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mrd. EUR 3,21 5,77 5,12
Ergebnis je Aktie in EUR 11,61 8,09 5,55
KGV 2 3 4
Dividende je Aktie in EUR 0,20 1,63 1,25
Dividendenrendite 0,9 % 7,84 % 6,01 %
*e = erwartet
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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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