Kräftiges Plus bei den Auftragseingängen
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1. Die deutschen Auftragseingänge haben im Mai unerwartet kräftig um 1,6 % mom zugenommen. Die Erwartungen der von Bloomberg befragten Volkswirte lagen im Mittel (Median) bei einer Stagnation, wir hatten immerhin ein Plus von 0,3 % mom erwartet. Das Vorjahresniveau wird damit kalender- und saisonbereinigt um 11,3 % deutlich überschritten.
2. Kein Licht ohne Schatten: Während die Auslandsaufträge um 4,1 % mom zunahmen, sanken die Inlandsaufträge um 0,6 % mom. Besonders enttäuschend ist der kräftige Rückgang der Inlandsorders bei den Investitionsgüterproduzenten um 2,1 % mom, zumal sie schon in den beiden Vormonaten um 0,2 % mom und 0,4 % mom abgenommen hatten. Für die Investitionstätigkeit im zweiten Quartal ist dies kein gutes Zeichen. Offensichtlich lassen sich die Unternehmen angesichts der Unsicherheit über die Absatzperspektiven und ausreichender Kapazitätsreserven mit Erweiterungsinvestitionen noch Zeit. Immerhin - und das ist angesichts der Einzelhandelsumsätze im Mai und der Arbeitsmarktentwicklung überraschend - zogen die Inlandsorders der Konsumgüterproduzenten zum dritten Mal in Folge an, im Mai um 1,6 % mom. Hier könnten sich erste Anzeichen einer leichten Belebung der Konsumnachfrage herausbilden.
3. Das dicke Plus bei den Auslandsorders war maßgeblich durch einen kräftigen Anstieg bei den Investitionsgüterproduzenten geprägt (6,3 % mom). Hier dürfte das Gros der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit in der Pressemitteilung erwähnten Großaufträge zu verbuchen sein. Die deutsche Exportwirtschaft profitiert von der seit nunmehr einem Jahr stark expandierenden weltwirtschaftlichen Nachfrage nach Investitionsgütern: Verglichen mit dem Vorjahresmonat ist das ein Plus von 21,7 %. Erfreulich ist auch der Anstieg der Auslandsaufträge bei den Konsumgüterproduzenten: Nach einem Plus von 10,0 % mom im Vormonat ist der jetzige Anstieg um 2,5 % mom keine Selbstverständlichkeit.
4. Alles in allem sind die Monate April und Mai für die Industrie gute Monate gewesen, die die Auftragsbücher füllten. Im kommenden Monat ist im Vorjahresvergleich wieder mit geringeren Zuwachsraten zu rechnen, zumal die Auftragskomponenten in den Stimmungsindikatoren im Juni rückläufig waren. Ein Rückgang der Auftragseingänge im Vormonatsvergleich ist damit möglich. Unsere bisherige Prognose für die Produktion im produzierenden Gewerbe im Mai erscheint im Licht dieser Zahlen zu pessimistisch, ein Produktionsplus von 0,4 % mom im Vormonatsvergleich sollte erreichbar sein.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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