Analyse
12:11 Uhr, 10.09.2013

Korridor-Bonus-Zertifikate für den Seitwärts-Markt

Mit Korridor-Bonus-Zertifikaten lassen sich gerade im Seitwärtsmarkt höhere Renditen erzielen. Allerdings müssen Anleger hier gleich zwei Barrieren beobachten.

Erwähnte Instrumente

  • Korridor Bonus-Zertifikat au
    Kursstand: 102,61 € (Frankfurt Scoach) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Mit seinem „Kommando zurück“ hat US-Präsident Barack Obama die Börsen fürs Erste wieder etwas beruhigt. Allerdings könnte sich die Lage gerade im „Crash-Monat“ September auch schnell wieder ändern. Anleger, die in den nächsten Monaten beim DAX eher von einer Seitwärtsentwicklung ausgehen, können ihre Markterwartung mit Korridor-Bonus-Zertifikaten besonders gut umsetzen und dabei interessante Seitwärtsrenditen erzielen. Die Société Générale bietet aktuell dazu eine ganze Serie an Neuprodukten mit Laufzeiten von bis zu einem Jahr.

So schnell ändern sich die Zeiten an der Börse. In der vergangenen Woche, in der es mehr als vier Prozent beim DAX nach unten ging, wurden in Erwartung des militärischen Eingreifens der USA in den syrischen Bürgerkrieg noch die finstersten Szenarien gespielt. Zu Beginn der neuen Woche wieder genau das umgekehrte Bild, am Montag Gewinne beim Deutschen Leitindex von fast zwei Prozent in der Spitze, nachdem US-Präsident Barack Obama seine „Bestrafungsaktion“ für den syrischen Machthaber Assad für dessen angeblichen Giftgas-Einsatz vor ein paar Wochen zunächst auf Eis legte und diese nun erst noch vom Kongress absegnen lassen will. Allerdings befinden sich die Abgeordneten noch bis 9. September im Urlaub. Zwar ist aufgeschoben nicht gleich aufgehoben, doch könnte dies den Weg für ein diplomatisches Vorgehen zusammen mit den anderen Großmächten Russland und China doch noch ebnen, auch wenn dies von vielen Experten als wenig wahrscheinlich eingeschätzt wird. Die zuletzt wieder aufgeschreckten Finanzmärkte hat der Rückzieher Obamas zumindest fürs Erste einmal beruhigt, auch wenn die Börsen in dieser Woche in den historisch gesehen schlechtesten Handelsmonat starten, der den Investoren in so manchem Jahr bereits den einen oder anderen Crash bescherte.

Zwei Barrieren sorgen für höhere Renditen

Die Ausgangslage für den DAX, dessen Volatilitätsmaß VDAX New wieder unter die Marke von 20 Prozent gefallen ist, ist derzeit also äußerst spannend. Umso interessanter könnte für den eher seitwärts orientierten Anleger vor diesem Hintergrund die neue Serie an gerade von der Société Générale frisch aufgelegten Korridor-Bonus-Zertifikaten auf den DAX sein, die quasi eine Art Kombination aus Long- und Short-Bonus-Papieren mit Cap darstellen. Allerdings gilt es hier gleichzeitig eine obere und eine untere Barriere zu beachten, da bereits die Berührung einer der beiden Schwellen automatisch zur Zerstörung der gesamten Bonus-Struktur führt. Ereilt dieses Schicksal zuerst die untere Begrenzung, partizipiert das Papier in der Folgezeit nur noch eins zu eins am Basiswert wie ein klassisches Bonus-Zertifikat nach dem Schwellenverlust. „Knockt“ dagegen zuerst die obere Barriere, mutiert das ursprüngliche Korridor-Bonus-Produkt zu einem simplen Short-Tracker. Wie bei der einfachen Variante gilt es aber natürlich auch beim „Doppel-Bonus“ mögliche Aufgelder gegenüber einem Direktinvestment zu beachten, um den Verlust nach einem Schwellenbruch nicht noch weiter aus dem Ruder laufen zu lassen.

Kurzläufer mit interessanten Chance-Risiko-Profilen

Der Investor kann bei den insgesamt 38 Neulingen zwischen überschaubaren Fälligkeiten Ende Dezember 2013, März, sowie Juni und September 2014 wählen. Entscheidet man sich beispielsweise für die kürzeste Laufzeit von nur drei Monaten, lässt sich mit einer Bandbreite zwischen 7.300 und 9.100 Punkten (SG4MEX) eine Rendite von immerhin etwas mehr als vier Prozent bzw. über 13 Prozent p.a. erzielen. Wer eine untere Barriere bei 7.600 und eine obere bei 9.000 Zählern (SG4MEZ) wählt, was aktuell Puffern von etwa 7,5 Prozent (unten) und knapp elf Prozent (oben) entspricht, könnte bis Dezember 2013 schon mit einer Seitwärtsrendite von 9,44 Prozent bzw. mehr als 30 Prozent p.a. kalkulieren. Steigert man das Risiko beiderseits noch um 100 Indexpunkte wären sogar knapp 17 Prozent bzw. über 58 Prozent p.a. drin.

Längere Laufzeiten ermöglichen höhere Puffer

Bei längeren Laufzeiten können die Abstände zu den beiden Barrieren auch etwas größer gewählt werden. So bietet eine bis März 2014 laufende Kombination von 7.000 und 9.600 Punkten (SG4MFA) eine Rendite-Chance von mehr als sechs Prozent, ein um jeweils 200 Punkte engerer Korridor (SG4ME5) schon eine zweistellige Seitwärtsrendite von über zehn Prozent. Bei einem Sicherheitspuffer von beiderseits rund zwölf Prozent und einer Bandbreite zwischen 7.200 und 9.200 Punkten (SG4ME8) ergibt sich bei ebenfalls 6-monatiger Laufzeit sogar ein Renditewert von fast 17 Prozent bzw. über 31 Prozent p.a. Wagt man sich an eine Laufzeit von neun Monaten bis Juni 2014 bieten noch konservativere Korridor-Bonus-Produkte mit Ausstattungen von 6.700/9.900 (SG4MFK) und 7.000/9.600 (SG4MFM) immer noch Seitwärtsrenditen von knapp neun bzw. fast 18 Prozent. Wer eine Fälligkeit erst nach einem Jahr präferiert, könnte die Puffer nach unten auf gut 23 Prozent und nach oben auf mehr als 25 Prozent (SG4MFS) ausbauen und dabei bis September 2014 eine maximale Rendite von mehr als neun Prozent einfahren. Einzige Bedingung: Beide Barrieren werden bis dahin zu keinem Zeitpunkt berührt oder durchbrochen. Wie bei den anderen aufgeführten Produkten ist das Aufgeld mit lediglich 0,10 Prozent hier vernachlässigbar. Weitere Ausstattungen mit etwas geringeren Sicherheitsabständen auf der Oberseite (SG4MFR, SG4MFW) ermöglichen sogar deutlich höhere Renditen von mehr als elf bzw. 18 Prozent. Anleger, die ein noch höheres Risiko eingehen möchten, werden unter den neuen Papieren ebenfalls fündig. Allerdings sollte dabei immer beachtet werden, dass bei Korridor-Produkten immer gleich zwei Barrieren zur Disposition stehen.

Aktuelle Korridor-Bonus-Zertifikate der Société Générale auf den DAX:

WKN

unten

oben

Finale Bewertung

Max. Seitw.-Rendite

Aufgeld

Auszahlung max.

absolut

p.a.

SG4MEX

7.300

9.100

20.12.13

4,27%

13,13%

1,78%

107 €

SG4MEW

7.500

9.100

20.12.13

5,55%

17,28%

1,51%

108 €

SG4MEZ

7.600

9.000

20.12.13

9,44%

30,48%

2,01%

112,50 €

SG4ME0

7.700

8.900

20.12.13

16,83%

58,26%

1,85%

120 €

SG4MFA

7.000

9.600

21.03.14

6,17%

11,04%

0,86%

108 €

SG4ME5

7.200

9,400

21.03.14

10,41%

18,89%

0,65%

112 €

SG4ME8

7.200

9.200

21.03.14

16,76%

31,10%

1,12%

119 €

SG4MFK

6.700

9.900

20.06.14

8,67%

10,61%

0,77%

110 €

SG4MFM

7.000

9.600

20.06.14

17,67%

21,80%

1,38%

120 €

SG4MFQ

5.800

10.100

19.09.14

7,59%

7,03%

-2,01%

106 €

SG4MFS

6.300

10.300

19.09.14

9,28%

8,58%

0,10%

110 €

SG4MFR

5.600

9.800

19.09.14

11,18%

10,33%

0,21%

112 €

SG4MFW

6.600

9.900

19.09.14

18,69%

17,24%

0,52%

120 €

Der BörseGo Tipp:

Korridor-Bonus-Zertifikate bieten bei einem höheren Risiko auch eine entsprechend größere Rendite-Chance und eignen sich insbesondere für risikobewusste Anleger, die von einer mehr oder weniger ausgeprägten Seitwärtsentwicklung des Basiswertes ausgehen. Wichtig bei der Produktauswahl ist insbesondere ein nicht allzu hohes Aufgeld.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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