Konsumklima steigt dank rückläufiger Benzinpreise
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Externe Quelle : Dekabank
• Die US-Verbraucher freuen sich über die sinkenden Benzinpreise. Entsprechend ist das Konsumklima der Universität von Michigan deutlich von 63,0 auf 73,1 Punkte gestiegen.
• Die Einzelhandelsumsätze sind im August um 0,3 % gegenüber dem Vormonat gesunken. In der Abgrenzung „ohne PKW“ gingen sie um 0,7 % mom zurück. Rechnet man zusätzlich die Umsätze der Tankstellen und der Baumärkte heraus (Abgrenzung der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen), verringerten sich die Umsätze der Einzelhändler um 0,2 % mom.
• Während die Autohändler und die Lebensmittelhändler Anstiege verbuchten, meldeten beispielsweise die Tankstellen, die Versandhändler und die Baumärkte Rückgänge. Insgesamt war der Wegfall der Steuerschecks im Rahmen des Konjunkturpakets durchaus spürbar, die Folgen aber eher moderat.
• Der private Konsum ist im dritten Quartal schwach, wie von uns und anderen Analysten erwartet. Dass ab dem vierten Quartal wieder positive Bewegung in den Konsum kommt, liegt unserer Ansicht nach daran, dass der Arbeitsmarkt sukzessive mehr Schwung für die Einkommen bringt.
1. Die US-Verbraucher freuen sich über die sinkenden Benzinpreise. Entsprechend ist das Konsumklima der Universität von Michigan deutlich von 63,0 auf 73,1 Punkte gestiegen. Dies bedeutete eine positive Überraschung für die Märkte (Bloomberg-Median: 64,0 Punkte; DekaBank: 65,0 Punkte). Insbesondere die Erwartungskomponente verzeichnete ein deutliches Plus von 13,0 Punkten, aber auch die Lagekomponente stieg um 5,5 Punkte. Die derzeit zu beobachtende konjunkturelle Aufhellung sowie die weiterhin sinkenden Energie- und Lebensmittelpreise dürften den Konsumenten auch weiterhin Freude bereiten und ihre Kauflust heben.
2. Die Einzelhandelsumsätze sind im August um 0,3 % gegenüber dem Vormonat gesunken und haben damit die Märkte enttäuscht (Bloomberg-Median: 0,2 %; DekaBank: 0,3 %). Erstmals seit einem halben Jahr verzeichneten die Autohändler wieder steigende Umsätze, sodass die Umsätze in der Abgrenzung „ohne PKW“ sogar um 0,7 % gegenüber dem Vormonat gefallen sind (Bloomberg-Median: -0,2 %, DekaBank: -0,1 %). Rechnet man die drei Teilstatistiken Autohändler, Tankstellen und Baumärkte heraus, erhält man die statistische Abgrenzung, die in die Berechnung der privaten Konsumausgaben des Bureau of Economic Analysis für die volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen einfließt (BEA-Abgrenzung). Nach dieser Abgrenzung verringerten sich die Umsätze um 0,2 % gegenüber dem Vormonat.
3. In den Teilgruppen war die Entwicklung heterogen. Anstiege verbuchten unter anderem die Autohändler (1,9 % gegenüber dem Vormonat) und die Lebensmittelhändler (0,7 %). Die deutlichsten Umsatzeinbußen verzeichneten die Tankstellen (-2,5 %), der Versandhandel (-2,3 %) und die Baumärkte (-2,2 %). Das Minus der Tankstellenbetreiber dürfte auf die rückläufigen Benzinpreise zurückzuführen sein und ist deshalb kein Grund zur Besorgnis. Auch die Umsatzverluste der Baumärkte passen durchaus noch gut in das Bild der Wohnungsbaurezession – hier muss man sogar vielmehr konstatieren, dass die vergangenen Monate im Durchschnitt überraschend deutliche Zuwächse gebracht hatten, trotz der Flaute im Wohnungsbau. Und für die Schwäche der anderen Teilgruppen dürfte schlichtweg die Tatsache verantwortlich gewesen sein, dass im August keine Steuerschecks mehr verschickt wurden, die den Konsum hätten stützen können.
4. Dass im ersten Monat nach dem Ende der Versendung der Steuerschecks im Rahmen des Konjunkturpakets lediglich ein moderater Rückgang der Einzelhandelsumsätze resultierte, ist positiv zu werten, auch wenn die heutigen Zahlen die Erwartungen enttäuschten. Hinzu kommt, dass die Inflation im August längst nicht mehr so viel Kaufkraft entzogen hat wie in den letzten Monaten. Für den inflationsbereinigten privaten Konsum ist mit den heutigen Zahlen eine Stagnation oder ein leichtes Minus zu erwarten. Denn dieser besteht zu fast zwei Dritteln aus dem Konsum von Dienstleistungen, die üblicherweise moderat steigen. Damit bleibt zu konstatieren: Der private Konsum ist im dritten Quartal schwach, wie von uns erwartet. Dass ab dem vierten Quartal wieder positive Bewegung in den Konsum kommt, liegt unserer Ansicht nach daran, dass der Arbeitsmarkt sukzessive mehr Schwung für die Einkommen bringt.
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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