Kommentar
15:57 Uhr, 24.11.2003

Konsolidierung setzt sich fort

In der vergangenen Woche setzte sich die Konsolidierung an den Weltaktienmärkten fort. Vor allem der Topix und der DAX gaben deutlich um 3,2% bzw. 4,1% nach. Während der europäische Aktienmarkt 2,5% verlor und die NASDAQ 1,9%, hielt sich der S&P 500 mit einem Minus von 1,4% noch recht gut. Überschattet war die Woche von den Terroranschlägen in der Türkei, die erneut Ängste schürten.

"In den USA konnten selbst positive Unternehmensberichte und Konjunkturdaten die Märkte nicht nachhaltig beleben", sagt ADIG-Fondsmanager Thomas Gerber. "Obwohl etwa Home Depot, AT&T Wireless, Hewlett Packard sowie Walt Disney gute bis sehr gute Zahlen vor." Inzwischen berichteten 95% der im S&P 500 gelisteten Unternehmen, von denen 64% die Erwartungen der Analysten übertreffen konnten. "Auch die makroökonomischen Daten sind sehr erfreulich", so Gerber weiter. Der Empire State Konjunkturindex für November kletterte auf den höchsten Stand seit Beginn seiner Berechnung im Juli 2001. Auch der Philly Fed Konjunkturindex lag mit 25,9 Punkten nahe an seinem 7-Jahreshoch, das im Oktober erreicht worden war. Positiv überraschen konnte auch der Index der Frühindikatoren, der um 0,4% zulegte. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lagen mit 355.000 erneut unter den Erwartungen. Der 4-Monats-Durchschnitt liegt nun mit 367.000 auf dem niedrigsten Stand seit Februar 2001. Negativ interpretiert USA-Experte Gerber Anzeichen eines beginnenden Handelsstreits der USA mit China. Die US-Administration kündigte Importquoten und Strafzölle für chinesische Textilien an, woraufhin China mit der Ankündigung von Strafzöllen auf US-Produkte konterte.

In Europa belastete neben den Terroranschlägen auch die Schwäche des US-Dollars. Ein schwacher US-Dollar verschlechtert erfahrungsgemäß die Exportaussichten europäischer Unternehmen. Die Terroranschläge ließen vor allem die Aktien von Touristik- und Verkehrsunternehmen unter Druck geraten. Positive Impulse, die allerdings verpufften, lieferte die Unternehmens-Berichtssaison. So konnten Sixt, Reckitt Benckiser, Vodafone, Telecom Austria und Dexia die Erwartungen des Marktes übertreffen. Im Rahmen der Erwartungen berichteten E.ON, Stada, Epcos, MLP sowie Credit Agricole. Nur die Zahlen von Zurich Financial Services enttäuschten. Daimler-Chrysler wird seine Triebwerkssparte MTU an eine amerikanische Beteiligungsgesellschaft verkaufen. Die Geldmengenentwicklung in Großbritannien präsentierte sich weiter stark. Dies dürfte auch ein Grund gewesen sein, warum acht Mitglieder der Bank von England für die bereits realisierte Zinserhöhung stimmten und nur ein Mitglied dagegen. In Euroland lagen die Produktionszahlen für September im Rahmen der Erwartungen. Das deutsche BIP-Wachstum im dritten Quartal wurde mit +0,2% bestätigt. In Deutschland wurden sowohl die Produktion im September als auch die Auftragseingänge nach oben revidiert.

In Japan belastete ebenso wie in Europa ein schwächerer Dollar. Allerdings kann davon ausgegangen werden, dass sich die Dollarschwäche gegenüber dem Yen aufgrund der Interventionen der japanischen Notenbank nicht weiter ausweitet. Die Rohstahl-Produktion sank im Oktober stärker als erwartet. Positiv überraschen konnten der Index für die tertiäre Industrie und auch der Index für die Gesamtindustrie-Aktivität. Die Bank von Japan konstatierte in einem Bericht den ´Beginn einer wirtschaftlichen Erholung`. Damit verbesserte sie ihre Konjunktureinschätzung zum dritten Mal in Folge.

Quelle: Adig

Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,6 Mrd. Euro in 270 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden seit kurzem unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.

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