Konjunkturhoffnungen trotz Auftragsminus
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1. Die Auftragseingänge in Deutschland sind im Juli um 0,1 % gegenüber dem Vormonat gefallen. Damit wurden die Erwartungen sowohl im Ausmaß als auch mit Blick auf das Vorzeichen der Veränderungsrate enttäuscht (Reuters: 0,6 % mom, Bloomberg: 0,4 % mom, DekaBank: 0,4 % mom). Damit wird das Vorjahresniveau saison- und kalenderbereinigt um 0,6 % unterschritten.
2. Auch wenn die Daten unerwartet schlecht vermeldet wurden, so können sie getrost etwas relativiert werden. Bei dem Rückgang der Auftragseingänge handelt es sich im wesentlichen um einen Rückpralleffekt nach den Großaufträgen des Vormonats, der allerdings unterschätzt worden ist. Noch sind die Auftriebskräfte zu schwach, um Großaufträge im Folgemonat abfedern zu können. Das muss aber angesichts der Tatsache, dass sich Deutschland im ersten Halbjahr noch in einer Rezession befand, nicht wundern und sollte daher realistisch, aber nicht pessimistisch bewertet werden. Der Blick in die Hauptgruppen unterstreicht diese Einschätzung, denn es waren nur die durch Großaufträge (4,6 % mom) begünstigten Investitionsgüterproduzenten, die im Juli Einbußen (-2,1 % mom) hinnehmen mussten. Dagegen erhielten die Konsumgüterproduzenten nach einem schlechten Vormonatsergebnis (-2,6 % mom) im Juli 2,3 % mom mehr Neuaufträge, die Vorleistungsgüterproduzenten konnten ihr gutes Vormonatsergebnis (1,2 % mom) sogar nochmals auf nun 1,8 % mom ausbauen.
3. Ebenfalls erfreulich ist das Anziehen der Inlandsorders um 1,1 %. Dieses Plus zieht sich durch alle Hauptgruppen. Die Auftragseingänge aus dem Ausland fallen zwar, bedingt durch den Rückpralleffekt bei den Investitionsgüterproduzenten, schlechter als im Vormonat aus, doch bei den Konsumgüterproduzenten und den Vorleistungsproduzenten ergab sich ein deutliches Plus in den Auftragsbüchern.
4. Der Start ins dritte Quartal fiel zwar schwächer aus als erwartet, doch scheint es so, als ob die Weichen nun in Richtung Erholung gestellt werden. Der abgewertete Euro und die besser als erwartete Entwicklung in den Vereinigten Staaten lassen auf einen Anstoß von der Weltwirtschaft hoffen. Gleichzeitig beginnen sich die Auftragseingänge aus dem Inland zu stabilisieren. Mit Blick auf den kommenden Monat versprechen die Frühindikatoren eine weitere Verbesserung: Die Einkaufsmanager haben, genauso wie die Unternehmen, die Entwicklung der Auftragseingänge und besonders die Exportaufträge im August besser beurteilt. Frei von Verzerrungen durch Großaufträge könnten die Augustdaten daher besser ausfallen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.
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