Kommentar
12:22 Uhr, 01.03.2004

Konjunkturdaten prägen den Handelsverlauf

USA: Der erste Teil der vergangenen Handelswoche war deutlich geprägt von der Erwartung zum Verbrauchervertrauen als Indikator für zukünftigen privaten Konsum, nachdem in der vorangegangene Woche leichte Risse in diesem Bereich zu erkennen waren. Der Conference Board Index brach dann auch überraschend stark ein, konnte jedoch die Kurse nur kurzfristig belasten. Zu Wochenmitte richtete sich der Fokus auf den Auftragseingang bei langlebigen Gütern, welche die vorausgegangenen positiven Einschätzungen der Einkaufsmanager bestätigen konnten. Kursausschläge fielen aber auch hier begrenzt aus und konnten kaum von den am Freitag besser als erwartet ausgefallenen, veröffentlichten GDP Daten profitieren.Die kommende Woche steht im Zeichen von Daten zu privaten Konsumausgaben und Stimmungsindikatoren im verarbeitenden Gewerbe, sowie Arbeitsmarktdaten gegen Wochenende. Aus Sicht der Markt-Stimmung wäre ein erneuter Test des Indexstandes bei 1155 möglich.

Europa: Zu Beginn der Handelswoche stand die IFO Konjunkturumfrage im Mittelpunkt des Anlegerinteresses. Insbesondere die schwächer ausgefallene Geschäfts-erwartungskomponente lastete auf den Kursen. Insbesondere der DAX konnte - auch aufgrund der im Wochenverlauf zunehmenden Verkaufsorders durch den schwachen Trend des Euros - seine letzte Woche eingeschlagene relative Schwäche nicht ablegen und fand sich erneut am unteren Ende der europäischen Börsen: DAX -1.35%, FTSE100 -0.5%, CAC40 verlor -0.21%. Positiv zu bemerken ist jedoch das Halten wichtiger Chart-Marken (z.B. 4000 im DAX), sodass bei stabilen Vorgaben aus den USA ein Erholen in dieser Woche möglich erscheint.

Asien: Wie erwartet, unterstützt durch ansprechende Konjunkturdaten zum privaten Konsum (siehe dazu die verschiedenen Einzelhandels-Indikatoren, sowie zur nach wie vor starken Industrietätigkeit - aber insbesondere durch eine Entlastung durch einen Verfall des Außenwertes des YEN gegenüber des US-Dollars, konnten japanische Aktien den "Rest der Welt" deutlich hinter sich lassen.Der Anstieg um 3% brachte die Kurse nahe der alten Höchststände und lässt ein überschreiten dieser in der kommenden Woche erwarten.Sollte sich ein schneller Rückschlag nach erfolgter neuer Höchststände einstellen, würden wir dies für kurzfristig orientierte Anleger als Warnsignal sehen. Für mittel- bis langfristigen Investoren bleiben wir bei unserer Einschätzung eines positiven asiatischen Marktumfeldes.

Anleihemärkte & Währungen: Nachdem der anfängliche Wochenverlauf aufgrund der USD -Stärke und der damit verbundenen Erwartung verminderter Anlagen ausländischer Notenbanken im US-Zinssegment von verhaltenen bis leicht zur Schwäche neigenden Kurse, d.h. höhere Renditen, geprägt war, riss der GDP-Report den Markt aus seiner Lethargie. Insbesondere der GDP-Deflator, der aufgrund seiner milden Ausprägung Inflationsängste zu beschwichtigen vermochte, belebte Erwartungen keiner baldigen Zinssenkung der FED wieder und ermöglichte so die niedrigsten Renditestände (3.984% im 10jährigen Segment) seit Mitte Januar. Ein weiterer Rückgang der Renditen auf ca. 3.9% ist nunmehr nicht ausgeschlossen, ein deutlicherer Rückgang wird jedoch aufgrund der Gesamtsituation (Haushaltsdefizit, erstarkter US-Dollar, starkes Wirtschaftswachstum, etc.) nicht als dauerhaft gesehen.

Trotz massiver Abschläge im EUR/USD Verhältnis, insbesondere vergangenen Freitag (20.02.04) und Mittwoch (25.02.04) konnte der EUR seinen langfristigen Aufwärtstrend bei ca. 1.24 erfolgreich halten. Nicht zuletzt aufgrund der durch den Kursrückgang erfolgten Marktbereinigung, gepaart mit erkennbarer Kaufneigung auf dem Niveau von 1.24, könnte der EUR diese Woche an die Marke von 1.26-1.27 heran laufen. Sollte der EUR wider erwarten 1.24 - möglicherweise im Zuge einer Zinssenkung durch die EZB - nicht halten können, bleibt die Beruhigung an den Devisenmärkten aus und sollte einer dynamischen Abwärtsbewegung in Richtung 1.20 weichen.Unser wahrscheinlichstes Szenario geht jedoch - nach den vorangegangenen turbulenten Wochen - von einer Beruhigung an den Devisenmärkten aus.

Quelle: AMIS Asset Management

Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzenunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.

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