KONJUNKTUR IM BLICK/Der März macht das erste Quartal voll
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Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones) - Die deutsche Wirtschaft scheint sich langsam aus dem Konjunkturtal herauszuarbeiten. Das Statistische Bundesamt (Destatis) meldete kürzlich einen Anstieg der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent, womit die Prognose von 0,1 Prozent übertroffen wurde. In der Woche liefern die Statistiker einige Details nach: Konjunkturdaten für den letzten Monat des ersten Quartals, den März, und Dienstleistungsumsätze für Februar. Und mit dem Maut-Fahrleistungsindex für April wird schon ein Blick ins zweite Quartal gewagt.
Deutscher Auftragseingang steigt im März
Der Auftragseingang der deutschen Industrie dürfte etwas gestiegen sein. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass sich die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent erhöht haben, nachdem sie im Februar um 0,2 Prozent zugelegt hatten, im Januar aber um 11,4 Prozent gesunken waren. Destatis veröffentlicht die Daten am Dienstag (8.00 Uhr), zusammen mit denen zum Umsatz im verarbeitenden Gewerbe, die einen Hinweis auf die am nächsten Tag anstehenden Produktionszahlen geben werden. Außerdem kommen zur gleichen Zeit die Außenhandelszahlen für März und die Dienstleistungsumsätze für Februar.
Deutsche Exporte sinken im März
Die Ausfuhren Deutschlands dürfte im März gesunken sein. Volkswirte erwarten, dass die Exporte gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent zurückgegangen sind, nachdem sie im Februar um 2,0 Prozent gesunken waren, im Januar aber um 6,5 Prozent gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts haben die Nettoexporte im ersten Quartal einen Wachstumsbeitrag geleistet. Für die Importe wird ein Rückgang von 1,0 Prozent prognostiziert und für die Handelsbilanz ein saisonbereinigter Überschuss von 22,0 Milliarden Euro.
Deutsche Produktion sinkt im März
Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands dürfte im März nach zwei Anstiegen in Folge wieder gesunken sein. Die befragten Volkswirte erwarten, dass der Output von Industrie, Bau- und Energiewirtschaft gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent zurückgegangen ist. Im Februar war die Produktion um 2,1 Prozent gestiegen, was maßgeblich am Zuwachs im Bauhauptgewerbe um 7,9 Prozent lag. Da dieser Zuwachs maßgeblich witterungsbedingt war, rechnen viele Beobachter für März mit einem kräftigen Rückgang. Die Daten werden am Mittwoch (8.00 Uhr) veröffentlicht, zusammen mit den Maut-Fahrleistungsindex für April.
Bank of England hält Leitzins konstant
Bei der anstehenden Sitzung der Bank of England (BoE) steht die Kommunikation im Mittelpunkt, da allgemein damit gerechnet wird, dass der Leitzins von 5,25 Prozent nicht angetastet wird. Die BoE macht ihre Entscheidungen am Donnerstag (13.00 Uhr) bekannt. Die Anleger warten gespannt, welche Aussage die BoE zum möglichen Zeitpunkt einer ersten Zinssenkung machen wird. An den Märkten wird erwartet, dass die BoE ihren Leitzins im Sommer senken wird. Allerdings könnte die hartnäckig hohe Inflation in den USA und das Zögern der US-Notenbank vor dem ersten Zinsschritt dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung machen.
An den Terminmärkten ist jetzt nur noch eine erste Zinssenkung der BoE im September voll eingepreist, und die Chancen für eine zweite Senkung bis zum Jahresende werden als kaum höher als 50 Prozent eingeschätzt. Das ist weit entfernt von den sechs Zinssenkungen im Jahr 2024, von denen die Anleger zu Beginn dieses Jahres ausgegangen waren.
Am Freitag (8.00 Uhr) veröffentlicht die Statistikbehörde ONS die Daten zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal und im März. Am Montag (3.45 Uhr) kommt der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe Chinas im April.
(Mitarbeit: Andreas Plecko)
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/jhe
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones) - Die deutsche Wirtschaft scheint sich langsam aus dem Konjunkturtal herauszuarbeiten. Das Statistische Bundesamt (Destatis) meldete kürzlich einen Anstieg der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent, womit die Prognose von 0,1 Prozent übertroffen wurde. In der Woche liefern die Statistiker einige Details nach: Konjunkturdaten für den letzten Monat des ersten Quartals, den März, und Dienstleistungsumsätze für Februar. Und mit dem Maut-Fahrleistungsindex für April wird schon ein Blick ins zweite Quartal gewagt.
Deutscher Auftragseingang steigt im März
Der Auftragseingang der deutschen Industrie dürfte etwas gestiegen sein. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte erwarten, dass sich die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent erhöht haben, nachdem sie im Februar um 0,2 Prozent zugelegt hatten, im Januar aber um 11,4 Prozent gesunken waren. Destatis veröffentlicht die Daten am Dienstag (8.00 Uhr), zusammen mit denen zum Umsatz im verarbeitenden Gewerbe, die einen Hinweis auf die am nächsten Tag anstehenden Produktionszahlen geben werden. Außerdem kommen zur gleichen Zeit die Außenhandelszahlen für März und die Dienstleistungsumsätze für Februar.
Deutsche Exporte sinken im März
Die Ausfuhren Deutschlands dürfte im März gesunken sein. Volkswirte erwarten, dass die Exporte gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent zurückgegangen sind, nachdem sie im Februar um 2,0 Prozent gesunken waren, im Januar aber um 6,5 Prozent gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts haben die Nettoexporte im ersten Quartal einen Wachstumsbeitrag geleistet. Für die Importe wird ein Rückgang von 1,0 Prozent prognostiziert und für die Handelsbilanz ein saisonbereinigter Überschuss von 22,0 Milliarden Euro.
Deutsche Produktion sinkt im März
Die Produktion im produzierenden Sektor Deutschlands dürfte im März nach zwei Anstiegen in Folge wieder gesunken sein. Die befragten Volkswirte erwarten, dass der Output von Industrie, Bau- und Energiewirtschaft gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent zurückgegangen ist. Im Februar war die Produktion um 2,1 Prozent gestiegen, was maßgeblich am Zuwachs im Bauhauptgewerbe um 7,9 Prozent lag. Da dieser Zuwachs maßgeblich witterungsbedingt war, rechnen viele Beobachter für März mit einem kräftigen Rückgang. Die Daten werden am Mittwoch (8.00 Uhr) veröffentlicht, zusammen mit den Maut-Fahrleistungsindex für April.
Bank of England hält Leitzins konstant
Bei der anstehenden Sitzung der Bank of England (BoE) steht die Kommunikation im Mittelpunkt, da allgemein damit gerechnet wird, dass der Leitzins von 5,25 Prozent nicht angetastet wird. Die BoE macht ihre Entscheidungen am Donnerstag (13.00 Uhr) bekannt. Die Anleger warten gespannt, welche Aussage die BoE zum möglichen Zeitpunkt einer ersten Zinssenkung machen wird. An den Märkten wird erwartet, dass die BoE ihren Leitzins im Sommer senken wird. Allerdings könnte die hartnäckig hohe Inflation in den USA und das Zögern der US-Notenbank vor dem ersten Zinsschritt dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung machen.
An den Terminmärkten ist jetzt nur noch eine erste Zinssenkung der BoE im September voll eingepreist, und die Chancen für eine zweite Senkung bis zum Jahresende werden als kaum höher als 50 Prozent eingeschätzt. Das ist weit entfernt von den sechs Zinssenkungen im Jahr 2024, von denen die Anleger zu Beginn dieses Jahres ausgegangen waren.
Am Freitag (8.00 Uhr) veröffentlicht die Statistikbehörde ONS die Daten zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal und im März. Am Montag (3.45 Uhr) kommt der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe Chinas im April.
(Mitarbeit: Andreas Plecko)
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/jhe
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