Kommentar
12:30 Uhr, 07.06.2022

Konjunktur: Der "First Mover" meldet Entspannungssignale

Der sentix Konjunkturindex wird gerne als First Mover bezeichnet, weil er bereits frühzeitiger als die ZEW Konjunkturerwartungen oder der Ifo-Index veröffentlicht wird. So auch heute wieder.

Die Überschrift des heutigen Konjunkturberichtes spricht dabei eine klare Sprache. Stabilisierung? Nicht wirklich. So zumindest lautet die Einschätzung der Experten von sentix.

Seien wir aber erstmal nicht ganz so miesepetrig und schauen uns die positiven Aspekte an, denn sowohl die Konjunkturlage in Euroland wird von den Experten positiver eingeschätzt als auch die Erwartungen, die sogar deutlich stärker zulegen können. Nach drei Rückgängen in Folge, die natürlich mit dem Krieg in der Ukraine zusammenhängen, geht es nun erstmals wieder nach oben mit den Erwartungen an die konjunkturelle Entwicklung.

International zeichnet sich dabei ein ähnliches Bild ab, wenn auch in abgeschwächter Form. Für die Erholung ausschlaggebend, sehen die Experten von sentix, dass die Bremseffekte der realen Wirtschaft im bisherigen Verlauf schwächer als erwartet ausgefallen sind. Inflationsanstieg und Lieferkettenproblematik waren nicht so durchschlagend auf die Konjunktur, wie im ersten Moment anzunehmen war. Zudem können Unternehmen die steigenden Kosten bislang ganz gut weitergeben.

Kommen wir jetzt zum negativen Teil. Sentix rechnet nicht damit, dass sich diese Tendenz so fortsetzen kann und sich die Verbraucher früher oder später werden einschränken müssen. Dann wird auch die Fähigkeit der Unternehmen auf die Probe gestellt, inwiefern es den Unternehmen möglich sein wird steigende Kosten einfach weiter abzuwälzen.

Laut sentix befinden sich alle Weltregionen derzeit in einem Abschwung oder in einer Rezession.

Meine Anmerkung dazu: Wie schon bei den Stimmungsumfragen, bedarf es eines Katalysators, um wieder positiver in die Zukunft zu schauen. Wenn zumindest eines der Problemfelder (Lieferketten, Inflation, Krieg) in den Griff bekommen wird, kann man auch wieder mit mehr (positiven) Impulsen bei den Konjunkturumfragen rechnen. Für die ZEW Konjunkturerwartungen und den Ifo-Index, die im Monatsverlauf veröffentlicht werden, deutet der First Mover zumindest eine Stabilisierung bzw. leichte Erholung an.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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