Kommentar
16:00 Uhr, 30.10.2015

Kleine Aktien ganz groß

Erwähnte Instrumente

Smallcaps versprechen Überrenditen. Mit ETFs können Anleger gezielt und diversifiziert auf Smallcaps setzen.

Titel wie Apple oder Microsoft haben alles etwas gemeinsam: Sie waren an der Börse einmal gering bewertet. Eigentlich alle Unternehmen, die heute als Weltmarktführer innovative Produkte herstellen und unser Leben prägen, waren einmal kleine Unternehmen. An der Börse nennt man solche kleineren Gesellschaften Small Caps. In der Finanzwissenschaft werden seit Jahren diejenigen Faktoren gesucht, aus denen sich die Renditen am Aktienmarkt zusammensetzen. Neben Faktoren wie Qualität oder auch Bewertung ist auch die Unternehmensgröße bedeutsam. Die These der Finanzwissenschaft ist, dass kleinere Unternehmen an der Börse besser abschneiden als größere.

Risikostreuung für passive Anleger

Der Hintergrund diese Annahme ist einfach. Bereits kleine Fortschritte machen sich bei einem kleinen Unternehmen deutlicher bemerkbar. Wenn Weltmarktführer wie Siemens oder Daimler neue Aufträge erhalten, hat das an der Börse oft nur einen geringen Effekt. Bei kleinen Unternehmen kann sich mit einem Großauftrag die gesamte Gewinnschätzung verändern. So können bereits kleine Entwicklungen bedeutende Folgen für Aktionäre haben. Wer sich diese Kursphantasie ins Depot holen will, kann entweder kleine Unternehmen analysieren und die besten heraussuchen oder aber er kauft kleine Unternehmen gebündelt. Inzwischen gibt es auch für Smallcaps Indizes, die zahlreiche Titel aus vielerlei Volkswirtschaften zusammenfassen. Im Gegensatz zum Stockpicking wird so das Risiko nicht durch die Analyse gemindert, aber durch die Risikostreuung. Wer auf mehrere hundert Titel setzt, hat das Risiko, das einem einzelnen Titel innewohnt, effizient gesenkt.

Anleger sprechen europäischen Smallcaps zu

Für den europäischen Markt bietet sich der iShares MSCI EMU Small Cap UCITS ETF (WKN: A0X8SE) an. Der ETF bündelt kleine Unternehmen aus Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, den Niederlanden, Österreich und Portugal mit eine Marktkapitalisierung zwischen 200 und 1.500 Millionen US-Dollar. Insgesamt sind 570 Gesellschaften im Index vertreten. Das Fondsvolumen umfasst derzeit 540 Millionen Euro. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,58 Prozent.

Nico Popp für www.extra-funds.de

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Über den Experten

Markus Jordan
Markus Jordan
Finanzmarktanalyst

Markus Jordan ist seit knapp 20 Jahren im Wertpapierbereich aktiv. Er ist ein ausgewiesener Experte für Exchange Traded Funds (ETFs) und darauf basierende Anlagestrategien. Seit 2008 veröffentlicht er Deutschlands zudem das führende Magazin im Bereich Exchange Traded Funds (ETFs) – das EXtra-Magazin. Auf dem Internetportal www.extra-funds.de veröffentlicht er regelmäßig Fachbeiträge und News zum Thema passive Anlagestrategien. In zahlreichen Vorträgen und Webinare hat er in den vergangenen Jahren tausende Anleger von den Vorteilen passiver Anlageinstrumente überzeugt. Er steht für passive Anlagestrategien, Portfoliostrukturierungen mit ETFs und bietet Wissen und Strategien für einen langfristigen Kapitalaufbau und ist damit eine perfekte Ergänzung zu den aktiven Handelsstrategien vieler anderer Experten auf Guidants.

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