Deutsche Bank prüft Einschnitte - US-Wirtschaft wächst in Q4 stärker als erwartet
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- Nowotny für baldiges Ende der EZB-Anleihenkäufe
- GfK-Konsumklima legt wieder zu
- Kim Jong Un überraschend zu Besuch in Peking
- Hedgefonds-Manager: Tesla steht kurz vor der Pleite
- Chemiebranche warnt vor hartem Brexit
- ifo: Unternehmen zurückhaltender bei Mitarbeitersuche
- Aegean Airlines unterzeichnet Großauftrag für Airbus
- SMA rechnet mit einem guten Geschäft im ersten Quartal
- SolarWorld ist abermals pleite
- VW: Zwielichtiger Steuerdeal mit Luxemburg
- Dieselbetrug? BMW in den USA verklagt
- HHLA will 1 Mrd. Euro investieren
- SLM Solutions verzeichnet 2017 höheren Verlust
DAX & US-Markt
- Starke Abschläge im US-Technologiesektor, primär von der Datenaffäre bei Facebook ins Rollen gebracht, belasteten am Dienstagabend und Mittwochmorgen die weltweiten Börsen. Heute kam dieser Trend auch am deutschen Aktienmarkt an, der DAX war am Vormittag in der Spitze um 1,3 Prozent nach unten gekracht. Ab Mittag dämmten die DAX-Bullen die Verluste aber ein, auch weil ein freundlicher Handelsauftakt an der Wall Street erwarten worden war, der nun auch eintrat. Der DAX beendete den Handel schließlich mit einem Minus von 0,25 Prozent bei 11.940,71 Punkten.
- Der S&P 500 konnte sich heute im äußert ereignislosen Handel ein weiteres Mal über dem 200DMA halten und verlor 0,29 %, während der Dow Jones sich kaum verändert zeigte, und der Nasdaq 100 1,06 % verlor. Amazon konnte nach positiven Kommentaren aus dem Weißen Haus im Tagesverlauf seine Verluste begrenzen, schloss aber dennoch rund 4,4 % im Minus. Tesla setzte seinen Sell-Off nahtlos fort und brach um 7,7 % weg, Netflix verlor fast fünf Prozent. Die große Story der vergangenen Tage bleibt derweil intakt: Der Libor-OIS steigt weiter auf neue Post-Finanzkrisen-Hochs. Sollte sich der Spread jetzt nicht wieder normalisieren, dann lag es nicht an der historisch einmaligen Schuldpapier-Schwemme, die heute nach der Auktion von 7-jährigen Notes ihr vorläufiges Ende gefunden hat und Analysten müssen stichhaltige Erklärungen nachschieben.
Ausgewählte Chartanalysen
- DAX Tagesausblick: Kommt es zum Kollaps?
- EUR/USD-Tagesausblick: Bullen auf dem Rückzug
- CMC Espresso: Bad News bei US-Techs - DAX will 11800 verteidigen
Unternehmensnachrichten
- Das Weiße Haus will die Steuerpolitik gegenüber Amazon vorerst nicht ändern. Zuvor hatten Medien berichtet, Präsident Trump wolle erreichen, dass der Online-Gigant höhere Steuern zahlen müsse. Trump hatte bereits im vergangenen Jahr getwittert, dass Amazon dem amerikanischen Steuerzahler und dem Einzelhandel großen Schaden zufüge. Nun berichtete Axios, Trump sei bezüglich Amazon besessen.
- Reuters: TomTom sucht Investor oder Käufer.
- Das Kapitalmarktgeschäft war einst die Vorzeigesparte der Deutschen Bank, schwächelt aber seit Längerem. Nun prüft der Vorstand laut einem Bloomberg-Bericht weitere Einschnitte in der Sparte. Das sogenannte "Project Colombo" könne binnen Wochen abgeschlossen werden, hieß es. Dann werde entschieden, in welchen Bereichen es Sparmaßnahmen gebe und in welchen investiert werde. Die Deutsche Bank äußerte sich zu dem Bericht bislang nicht.
- Daimler und BMW haben wie erwartet ihre Carsharing-Anbieter Car2go und Drivenow verschmolzen und halten jeweils 50 Prozent an dem Joint-Venture, in welchem auch Mytaxi, Moove, Parknow und Reachnow eingebracht werden sollen. Sollten die Kartellbehörden zustimmen, werden sich die Prognose der beiden Konzerne ändern. Bei Daimler dürfte das operative Ergebnis (Ebit) dann leicht über dem Niveau des Vorjahres liegen, bei BMW dürfte das Vorsteuerergebnis leicht ansteigen.
- Der Solarkonzern SMA Solar rechnet mit einem guten Geschäft im ersten Quartal. Der Umsatz dürfte von 173,2 Millionen auf rund 180 Millionen Euro steigen, sagte Finanzvorstand Ulrich Hadding bei der Bilanzvorlage. Das operative Ergebnis (Ebitda) sollte von knapp 16 Millionen auf etwa 18 Millionen Euro zulegen.
- Das US-Start-up Palantir hat eine Zusammenarbeit mit der im Zuge der Facebook-Datenaffäre in Verruf geratenen Datenanalyse-Firma CambridgeAnalytica dementiert. Allerdings habe ein Mitarbeiter Kontakte zu Cambridge Analytica gehabt. Knapp zwei Monate vor dem Start der EU-Datenschutzverordnung macht es Facebook für Nutzer derweil einfacher, ihre Daten einzusehen und zu löschen.
- Die US-Pharmaziekette Walgreens Boots Alliance hat im 2. Quartal bei Umsatz und Gewinn positiv überrascht. Auch der Ausblick bot wenig Anlass für Kritik.
- Der kanadische Tech-Konzern BlackBerry konnte im vergangenen Quartal umsatz- und ergebnisseitig die Markterwartungen übertreffen.
- Der Fahrtdienst-Vermittler Uber stellt sich nach dem tödlichen Unfall mit einem seiner selbstfahrenden Autos auf eine Auszeit für sein Roboterwagen-Programm ein und wird die Ende März auslaufende Lizenz zum Testen autonomer Fahrzeuge vorerst nicht verlängern.
- Die US-Chipfirma Qualcomm kommt bei der Übernahme des niederländischen Rivalen NXP Semiconductors voran. NXP veräußerte seine 40-prozentige Beteiligung an einem chinesischen Chipdesign-Joint-Venture. Dies könnte nach Einschätzung von Experten die Wettbewerbsbedenken der chinesischen Regulierer zerstreuen.
- Airbus hat von der griechischen Fluggesellschaft Aegean Airlines einen neuen Großauftrag erhalten. Die Griechen unterzeichneten am Mittwoch einen Vorvertrag über 30 Mittelstreckenjets aus der A320neo-Familie. Nach Angaben von Aegean-Vizepräsident Eftychios Vasilakis sicherte sich die Airline zudem Optionen auf 12 weitere Maschinen der Reihe.
- Die schwache Branchenstimmung und die Furcht vor nachlassenden Geschäften mit dem wichtigen Kunden Apple haben den Aktien von Dialog Semiconductor schwer zugesetzt. So kommt nach Einschätzung des Bankhauses Lampe der iPhone-Konzern mit seinem Vorhaben, künftig Chips für das Energiemanagement in Eigenregie herzustellen, offenbar schneller voran als befürchtet.
- Der Neustart aus der Insolvenz vor acht Monaten ist nicht geglückt. Deutschlands letzter großer Solarzellen-Hersteller Solarworld ist erneut zahlungsunfähig. Ein Unternehmenssprecher bestätigte am Mittwoch, dass beim Bonner Amtsgericht ein Insolvenzantrag gestellt wurde. Der Insolvenzanwalt Christoph Niering wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. Er muss nun entscheiden, ob die Produktion vorläufig weiterläuft. Dafür ist aber eine positive Prognose für die Fortführung des Betriebs erforderlich.
- Der weltgrößte Reisekonzern Tui kauft für 110 Mio. Euro das sogenannte Zielgebiets-Management seiner früheren Tochter Hotelbeds zurück. Der Bereich ist den Angaben zufolge in 25 Ländern wie Italien, Kroatien, Mauritius und Kanada aktiv. Die spanische Tui-Tochter Tui Destination Services soll durch die Übernahme wachsen und einen Umsatz von 700 Mio. Euro erreichen.
- Das Biotechnologieunternehmen Evotec hat im vergangenen Jahr seinen Umsatz um 57 Prozent auf 257,6 Mio. Euro gesteigert. Zum starken Wachstum trugen vor allem die Übernahmen der Unternehmen Cyprotex und Aptuit bei. Zudem erreichte Evotec wichtige Meilensteine bei den Kooperationen mit Celgene, Sanofi oder Bayer.
- Der japanische Autohersteller Toyota muss wegen eines möglichen Airbag-Defekts erneut rund eine Mio. Autos zurückrufen davon 210.000 in Europa. Die Autos sind mit Airbags des japanischen Zulieferers Takata ausgestattet.
- BMW steht neuer Ärger ins Haus. Im US-Bundesstaat New Jersey reichte die Kanzlei Hagens Berman am Dienstag eine Sammelklage auf Schadenersatz gegen BMW ein. Bei den Modellen X5 und 330d seien die Abgase per Software manipuliert worden, so der vorwurf. BMW habe die Kunden in die Irre geführt. Die Modelle stießen auf der Straße vielfach mehr gesundheitsschädliches Stickoxid aus als in den USA erlaubt.
- Ex-Telekom-Chef Rene Obermann gilt als Favorit für das Amt des Verwaltungsratsvorsitzenden bei Airbus, wie das Handelsblatt aus Berliner Regierungs- und Diplomatenkreisen erfahren hat. Allerdings gebe es noch keinen formalen Beschluss über die Besetzung des Postens.
- John Thompson ist Chief Investment Officer von Vilas Capital Management und sein Fonds wettet gegen Tesla. Seiner Einschätzung nach steht der Elektroautohersteller kurz vor dem Bankrott. Wenn CEO Elon Musk nicht einen "Hasen aus seinem Hut zaubert", könnte dem Elektroautobauer schon innerhalb von vier Monaten das Geld ausgehen, sagte Thompson der Online-Plattform Marketwatch. Angesichts der sich eintrübenden Aussichten und einer möglicherweise bevorstehenden Abstufung auf Ramschniveau könnte es für Tesla nach Einschätzung des Hedgefondsmanagers schwierig werden, sich zu akzeptablen Bedingungen frisches Geld zu besorgen. „Tesla steht zweifellos am Rande des Bankrotts", so das Urteil des Hedgefonds-Managers.
- Die EU-Wettbewerbshüter nehmen laut Bloomberg ein Steuerabkommen des Volkswagen-Konzerns mit Luxemburg unter die Lupe. Die Europäische Kommission prüfe, ob VW von einem unfairen Steuer-Deal profitiert habe, so der Nachrichtendienst.
- Der 3D-Druckspezialist SLM Solutions hat im vergangenen Jahr einen höheren Verlust verzeichnet. Der Fehlbetrag von 3,5 Mio. im Jahr 2016 auf 3,7 Mio. Euro, wie das im TecDAX notierte Unternehmen mitteilte. SLM Solutions litt nach eigenen Angaben weiter unter der Flaute nach dem geplatzten Übernahmeversuch durch den US-Elektrokonzern General Electric Ende 2016. Der Umsatz lag mit 82,5 Mio. Euro um 2,2 Prozent über dem Vorjahr.
- Der Hamburger Hafenkonzern HHLA will in den kommenden vier Jahren eine Milliarde Euro in den Ausbau seiner Geschäfte investieren. 450 Mio. Euro sollen in den Containerumschlag und 350 Mio. Euro in den Ausbau der Hinterland-Anbindungen fließen. 200 Mio. Euro sind für das Immobiliengeschäft vorgesehen.
- Die US-Behörde für Transportsicherheit NTSB prüft einen tödlichen Unfall mit einem Tesla-Elektroauto. Fraglich sei, ob das Fahrassistenz-Programm zum Zeitpunkt des Unfalls eingeschaltet war, teilte die NTSB mit. Es sei derzeit noch unklar, ob das automatische Kontrollsystem aktiviert war. Der Unfall habe sich in der vergangenen Woche nahe der Stadt Mountain View in Kalifornien ereignet.
Konjunktur & Politik
- Das Europaparlament plant eine scharfe Rüge gegen die "putschartige" Berufung von Martin Selmayr zum höchsten Beamten der EU-Kommission auszusprechen. Wie aus einer vorbereiteten Resolution hervorgeht, sei dabei das Recht gedehnt und möglicherweise sogar überdehnt worden. Die Reputation aller europäischen Institutionen sei in Gefahr, heißt es.
- Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche um 1,643 Millionen Barrel auf 429,9 Millionen Barrel gestiegen. Erwartet wurde ein Plus von 0,5 Prozent, nach einem Minus von 2,6 Millionen in der Vorwoche. Die inoffiziellen, am Vorabend veröffentlichten API-Daten hatten einen deutlich stärkeren Anstieg um 5,321 Millionen Barrel gezeigt.
- USA: Schwebende Hausverkäufe Februar +3,1 %. Erwartet wurden +2,1 % nach zuvor -5,0 % (revidiert von -4,7 %). (m/m).
- Geht es nach Österreichs Notenbank-Gouverneur Ewald Nowotny sollten die umstrittenen EZB-Anleihenkäufe beendet werden. „Dieses Programm läuft bis Ende September dieses Jahres. Dann wird zu entscheiden sein, ob es weitergeführt wird", sagte Nowotny dem ORF-Fernsehen. „Ich glaube persönlich, dass keine Notwendigkeit mehr gegeben ist."
- Im vierten Quartal lag das Bruttoinlandsprodukt der USA um auf das Jahr hochgerechnet 2,9 Prozent höher als im Vorquartal. Bankvolkswirte hatten ein BIP-Plus von annualisiert 2,7 Prozent erwartet.
- Die deutsche Chemie- und Pharmabranche hat erneut vor einem unkontrollierten EU-Austritt Großbritanniens gewanrt. Ein "harter Brexit" würde die deutsche Schlüsselindustrie besonders hart treffen, sagte Utz Tillmann, Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands VCI. „Plötzlich fehlende Registrierungen oder Zulassungen für chemische Produkte aus Großbritannien würden zahlreiche Lieferketten mit einem Schlag zum Erliegen bringen“, warnte er. Davon wären auch die Abnehmer von Chemieprodukten wie die Auto-, Konsumgüter- und Baubranche "massiv betroffen".
- Die US-Handelsbilanz für Waren hat im Februar ein Defizit von 75,35 Mrd. US-Dollar verzeichnet - rund eine Milliarde mehr als von Experten erwartet.
- Die Lagerbestände im US-Großhandel stiegen im Februar im Monatsvergleich um 1,1 Prozent. Erwartet wurde ein Zuwachs um 0,6 Prozent.
- US-Präsident Donald Trump twitterte am Mittwoch, dass er von Chinas Staatschef Xi Jinping über dessen Treffen mit Kim Jong Un unterrichtet worden sei. In der Zwischenzeit müssten „maximale Sanktionen und Druck“ aufrechterhalten werden.
- Die deutsche Wirtschaft dürfte im ersten Quartal kräftig um gut 0,7 Prozent gegenüber dem Schlussquartal zugelegt haben. Dies signalisiert das Konjunkturbarometer des DIW Berlin, das von 113 auf 118 Punkte gestiegen ist. Damit liegt es weiterhin deutlich über der 100-Punkte-Marke, die für ein durchschnittliches Wachstum steht.
- Die Stimmung der französischen Verbraucher hat sich im März nicht verändert. Der Indexwert habe bei 100 Punkten stagniert, teilte das Statistikamt Insee mit. Analysten hatten dies erwartet.
- Die deutschen Unternehmen sind weiterhin auf der Suche nach neuem Personal, wenn auch zurückhaltender als zuletzt. Das ifo Beschäftigungsbarometer sank im März auf 112,4 Punkte, nach 113,5 Punkten im Februar. "Der deutsche Arbeitsmarkt bleibt gleichwohl weiter positiv", so die Experten.
- Die Verbraucherstimmung in Deutschland stabilisiert sich im März nach dem kleinen Rückschlag des Vormonats. Sowohl die Konjunktur- und Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung legen wieder zu. Der Marktforscher GfK prognostiziert für April einen Anstieg des Konsumklimas gegenüber dem Vormonat um 0,1 Zähler auf 10,9 Punkte. „Offenbar handelte es sich bei der Stimmungsabschwächung im Februar nur um eine kleine Delle, wenn auch die Verluste des Vormonats nur zum Teil kompensiert werden können“, kommentierte GfK-Experte Rolf Bürkl. „Insgesamt ist der Optimismus der Konsumenten nach wie vor sehr ausgeprägt. Auch die Kauflaune ist weiterhin hoch“.
- Die chinesische Führung hat bestätigt, dass der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un das Land besucht hat. Wie die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua meldet, war Kim von Sonntag bis Dienstag in China. Dabei tauschte sich Kim auch mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping über den Konflikt um sein Atomwaffen- und Raketenprogramm aus. Er bekräftigte seine Bereitschaft, nicht nur mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In sondern auch mit US-Präsident Donald Trump zu einem Gipfel zusammenzutreffen. Ein Termin wurde nicht genannt.
Termine des Tages: | 14:30 UHR - US: BIP Q4 (endgültig) |
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