KI-Durchbruch und massives Wachstum – Aktie langfristig interessant
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Wir schauen uns heute eine Aktie an, bei der zuletzt insbesondere der Newsflow überzeugen konnte. Das Unternehmen konnte einen Durchbruch im Zusammenhang mit KI-Lösungen vermelden. Zudem prognostizierte das Management für die nächsten Jahre massives Wachstum. Wir schauen uns daher an, ob die Aktie eine Option fürs Langfristdepot sein könnte.
Die Rede ist von einem deutschen Vermögensverwalter, der ehemaligen Lloyd Fonds AG, die mittlerweile in die Laiqon AG umfirmiert wurde.
Die einzelne Bedeutung der neu festgelegten Buchstabenkombination kann auf der Website des Unternehmens nochmal genauer unter die Lupe genommen werden. Aber eines ist der Laiqon AG besonders wichtig: Das Q soll für Qualität stehen.
Das Unternehmen wurde im Jahr 1995 gegründet und hat seinen Sitz in Hamburg. Laiqon bietet seine Produkte sowohl privaten wie auch institutionellen Investoren an. Hierzu zählen bis zu 50 investierbare Fonds, die immer mehr auf Nachhaltigkeit ausgerichtet werden.
KI als Wachstumsmotor
Seit einigen Jahren arbeitet das Unternehmen auch an einer auf Künstlicher Intelligenz basierenden Technologie, um die Investitionsentscheidungen zu verbessern.
Der sogenannte LAIC ADVISOR soll in der Lage sein, aus einem großen Daten-Universum von Publikumsfonds, ETFs, ETCs, Aktien, Derivaten und Volkswirtschaften individuelle Portfolios zu erstellen, zu bewerten und je nach Marktlage und Kundenpräferenz zeitgleich anzupassen.
Hierdurch erhofft sich das Unternehmen eine deutliche Steigerung der Assets under Management (AuM). Diese Kennzahl ist bei der Bewertung von Vermögensverwaltern eine der entscheidendsten Faktoren.
Bezogen auf den neuen LAIQ-Advisor, der zum Segment Digital Wealth zählt, erwartet der Vorstand, dass die Assets under Management der LAIC-Tochter bis ins Jahr 2028 auf rund 5,5 – 6,5 Milliarden EUR anwachsen sollen.
Dies entspräche einem jährlichen organischen Wachstum von 86 %. Für das Jahr 2024 wird bislang mit einem Wachstum von nur 0,5 Milliarden EUR gerechnet.
Zudem entspräche dieses Wachstum allein schon den aktuellen AuMs des gesamten Laiqon-Konzerns.
Die bisherige Wachstumsstrategie des Unternehmens GROWTH 25 rechnete für das Jahr 2025 mit einem Wachstum der AuMs im LAIC-Segement von 1,5 Milliarden EUR.
Bezogen auf den gesamten Konzern sieht die Guidance GROWTH 25 ein Wachstum von 8,0 – 10,0 Mrd. EUR bis 2025 vor. Als langfristiges EBITDA-Margenziel hat CEO Achim Plate das ehrgeizige Ziel von 45 % festgesetzt.
LAIC wird damit in den nächsten Jahren zum Wachstums- und Bewertungstreiber der LAIQON AG und maßgeblich sein für die Umsetzung von Wealth – Next Generation.
CEO Achim Plate
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Die aktuellsten Zahlen
Die Laiqon AG meldet ihre Ergebnisse jedes halbe Jahr. Der Geschäftsabschluss für das Jahr 2023 wird am 28. März 2024 erwartet. Daher habe wir die Halbjahresberichte der letzten 6 Jahre verglichen, um die aktuellsten Zahlen mit einbeziehen zu können.
Auffällig ist hierbei, dass nahezu alle Zahlen relativ großen Schwankungen unterliegen. Umsatzrückgänge von bis zu 50 % aber auch Steigerungen bis knapp 200 % waren in den letzten Jahren zu verzeichnen. Dies lag mit Sicherheit auch zum Teil an den zahlreichen Akquisitionen und dem schwierigen finanziellen Umfeld in Zeiten von Corona und den massiven Zinssenkungen.
Es gibt jedoch auch Werte in der unten aufgeführten Tabelle, die jährlich und kontinuierlich gesteigert werden konnten. Hierzu zählen neben dem Eigenkapital eben auch die Assets under Management (diese werden erste seit 2019 ausgewiesen).
Wünschenswert wäre zum nächsten Jahresbericht eine positive Veränderung beim Cashflow, der sich zuletzt negativ entwickelte. Das EBITDA konnte nach einem deutlich negativen Ergebnis im Jahr 2022 zuletzt wieder etwas verbessert bzw. das negative Ergebnis reduziert werden.
Zu denken gibt mir, warum das EBITDA trotz deutlich steigender AuMs im Vergleich zu 2021 zurückgegangen ist. Hier scheinen die Margen nicht besonders stabil zu sein. Sollte jedoch das von CEO Plate angestrebte EBITDA-Margenziel von 45 % erreicht werden können, könnte dies einen deutlich positiven Einfluss auf das erzielte EBITDA haben.
Bezogen auf die Umsätze ist noch zu sagen, dass im Jahresabschluss 2022 die Ergebnisse überwiegend um die letzten Akquisitionen bereinigt wurden. Nach Angaben des Unternehmens läge das um Sondereffekte bereinigte Umsatzwachstum für das Gesamtjahr 2022 demnach bei 26,8 Millionen EUR und somit über dem Vorjahreswert (2021: 26,1 Millionen EUR).
Es bleibt daher insgesamt abzuwarten, wie sich die operative Performance von Laiqon entwickelt, sobald die aktuellen Akquisitionen verdaut sind. Die Wachstumsprognosen des Managements beziehen sich zunächst auf organisches Wachstum, sodass die Ergebnisse hiervon deutlich profitieren sollten.
Kooperation mit Union Investment
Am 18. Dezember 2023 verkündete das Unternehmen eine Kooperationsvereinbarung mit Union Investment. Hierzu gab es im April und September 2023 bereits Ad-Hoc-Mitteilungen.
Zukünftig wird für gehobene Betreuungskunden der Union Investment insbesondere der LAIC-Advisor zur Verfügung gestellt. Die Einführung ist für Ende 2024 geplant, da die Partnerbanken von Union Investment noch in aktuellen Verträgen gebunden sind.
Welche Chance dies für die deutlich kleinere Laiqon AG bieten kann, macht ein Blick auf die Assets under Management der Union Investment deutlich. Im Vergleich zu den aktuell 6 Milliarden EUR der Laiqon AG, verwaltet die Tochter der DZ Bank ein Vermögen von rund 425 Milliarden EUR.
Als Vertriebskanäle des neuen Finanzproduktes sind die Kunden der Union Investment wie auch der zur DZ Bank gehörigen Volksbanken und Raiffeisenbanken geplant.
Skin in the game
Ein weiterer Punkt, der für einige Investoren von Bedeutung sein könnte, ist die Aktionärsstruktur.
Der CEO hält mit seinem Family Office alleine schon 8 % der Anteile. Darüber hinaus handelt es sich bei den SPSW-Investoren um eine Investmentgesellschaft, die unter anderem von CEO Achim Plate gegründet wurde.
Im September, Oktober und November 2023 wurden außerdem Insiderkäufe durch die Plate & Cie GmbH gemeldet. Auch wenn das Volumen mit um die 50.000 EUR eher klein war, so kaufte die GmbH, die dem CEO zuzurechnen ist, weitere Aktien am Unternehmen. Die Kaufkurse lagen mit 6,6 EUR, 7,55 EUR und 8,6 EUR größtenteils über dem aktuellen Kurs.
Charttechnisch in Wartestellung
Langfristig sieht der Chart der Laiqon-Aktie noch wie ein Tannenbaum aus, der zum Knut-Schlussverkauf nicht abgeholt wurde.
Von den Hochständen bei über 16 EUR hat die Aktie mehr als 50 % an Wert eingebüßt.
Führt die aktuelle Nachrichtenlage zu einer Trendumkehr?
Zunächst hat sich die Aktie von ihrem zwischenzeitlichen Tief bei rund 5 EUR mittlerweile etwas erholt und bewegt sich in einer relativ weiten Range von 6 bis 9 EUR. Grundsätzlich besteht aus charttechnischer Sicht erst beim nachhaltigen Übersteigen der Hochs vom Jahresanfang 2023 Handlungsbedarf.
Kurzfristig ist die Aktie an der 200-Tage-Linie gescheitert, während die 50-Tage-Linie zuletzt Halt geboten hat.
Ich habe eine erste Position eröffnet und würde über 9 EUR oder beim Überwinden der 200-Tage-Linie aufstocken.
Fazit
Die operative Entwicklung muss aufgrund der Akquisitionen teilweise genauer betrachtet werden. Insbesondere die für Vermögensverwalter so wichtige Zahl der AuMs konnte jedoch jährlich deutlich gesteigert werden.
Die Profitabilität sollte sich einstellen, sofern die von CEO Plate ausgegebenen Margenziele erreicht werden können.
Die jüngsten Nachrichten um das Unternehmen zumindest könnten das Grundgerüst für eine goldene Zukunft sein.
Die Kooperation mit der deutlich größeren Union Investment ebnet den Weg für eine erhebliche Steigerung der Assets under Management, wie sie vom Vorstand prognostiziert wurde. Hierdurch soll das Unternehmen in Zukunft vor allem organisch wachsen.
Die Kooperation mit Union Investment sollte es dem Unternehmen ermöglichen, die AuMs in der prognostizierten Spanne ab dem Jahr 2025 zu steigern. In diesem Falle könnte sich der Aktienkurs in freudiger Erwartung auch bereits schon in diesem Jahr aus der aktuellen Range nach Norden entwickeln.
Wir werden die weitere Entwicklung der Laiqon AG für euch verfolgen und sind gespannt, ob das Management seine optimistischen Prognosen einhalten kann.
Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte
Der Autor ist im besprochenen Wertpapier bzw. Basiswert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert (Laiqon AG). Transparenzhinweis: Die im Artikel vorgestellten Derivate werden durch die Redaktion ausgesucht. Wir arbeiten aber mit ausgewählten Emittenten zusammen, die mit der Goldesel Trading & Investing GmbH in einer Geschäftsbeziehung stehen. Bitte beachten Sie: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen.